Der bayerische Getriebe- und Rennsportkomponenten-Spezialist Gabura Racing Technologies (GRT) will den i8 jetzt zu einem echten V8-Renner machen. Dafür wollen die Ingenieure der Karbon-Flunder den 4,4-Liter-V8-Biturbo aus dem BMW M6 einpflanzen. Wie die Tüftler das normalerweise in der Front des hinterradgetriebenen M6 sitzende 560-PS-Triebwerk in den serienmäßig partiell allradgetriebenen i8 transplantieren wollen, dazu gibt es bisher noch kaum Informationen.
Leistung wird erhöht
GRT hat bereits ein eigenständiges Ansaug- und Kühlssystem für den Motor konstruiert. Das Triebwerk wird mit einer Trockensumpfschmierung ausgerüstet, um es so tief wie möglich in der Front des i8 platzieren zu können. Der V8 selbst wird hochgepowert. Wer diese Leistungssteigerung durchführt, bleibt vorerst ein Geheimnis von GRT. Der bayerische Veredler G-Power hätte zum Beispiel einen M6 mit 700 PS im Programm. Gerüchte, nach welchen Alpina an dem Projekt beteiligt ist, weist der Pressesprecher von GRT als von Bloggern in die Welt gesetzte Ente zurück. Gekoppelt wird das Aggregat an ein sequenzielles Sechsgang-Renngetriebe, welches im Transaxle-Layout im Heck des i8 montiert wird. Die Abgase werden über ein neues Titan-Abgassystem entsorgt und nach eigenen Angaben hat GRT auch schon ein auf die V8-Version des i8 abgestimmtes Sportfahrwerk entwickelt. Die Kraft wird beim GRT V8i ausschließlich auf die Hinterräder übertragen.
Vom Serienpreis her ist der i8 mit 130.000 Euro gerade mal 3.400 Euro teurer als der M6 (126.600 Euro). Falls Gabura Racing der Umbau gelingen sollte, dürfte der i8 V8 erheblich teurer sein. Der i8 ist 21 Zentimeter kürzer, vier Zentimeter breiter und fünf Zentimeter flacher als der M6. Zudem wiegt der Leichtbau-Hybrid 435 Kilogramm weniger als das große Coupé aus dem Hause M.
In Sachen Fahrleistungen nehmen sich i8 und M6 nicht viel, aber nur, wenn die Batterie des i8 voll geladen ist. Der M6 spurtet in 4,2 Sekunden auf Tempo 100, der i8 braucht 0,2 Sekunden länger. Sowohl der i8 als auch der M6 werden bei 250 km/h elektronisch abgeregelt, allerdings lässt sich die Abregelung des M6 im Rahmen des optionalen Drivers Package auf 305 km/h anheben – in dieser Disziplin muss der i8 passen.
Welchen Wert Gabura Racing massiv verändern würde, wäre der Durchschnitts-Verbrauch: Während sich der M6 auf dem Prüfstand im Schnitt 9,9 Liter pro 100 Kilometer einverleibt, gibt sich der i8 laut Werk bei voll geladener Batterie mit 2,1 Liter zufrieden.
Wann Gabura Racing das "GRT V8i"-Projekt vollendet haben möchte, haben die Bayern bisher nicht verraten. Der Wagen soll in einer begrenzten Stückzahl in München gebaut werden.