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BMW 3er GT, Audi Van und Co.
Das Zukunftsduell der Premium-Bayern

Bayerisches Kräftemessen um die Krone im deutschen Automobilbau: Audi und BMW liefern sich ein heftiges Kopf-an-Kopf-Rennen. Die Frage ist nur: Wer hat am Ende die Nase vorn?

BMW 3er GT
Foto: BMW

Bei BMW mit dem Kürzel GT behaftet zu sein ist zunächst nicht unbedingt ein Vorteil – der 5er GT mit seinem eigentümlichen Heckabschluss zählt jedenfalls nicht gerade zu den Design-Ikonen der Marke. Das hat BMW aber mittlerweile selbst erkannt und die Oberklasse-Limousine einem umfassenden Facelift unterzogen (ab Juli) – ungewöhnlich umfassend sogar für die sonstigen Angewohnheiten des Hauses, wenn es um eine Auffrischung nach der Hälfte des Modellzyklus geht.

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BMW 3er GT tritt gegen Audi A5 Sportback an

Doch nicht nur deshalb dürfte die Buchstabenkombination GT schon bald für einen bessseren Beigeschmack sorgen. Die nächste Variante auf BMW 3er-Basis zeigt nämlich, wie ein Auto mit großer Heckklappe richtig gut aussehen kann. Der BMW 3er GT wirkt nicht nur sportlicher als der 5er GT, er ist es auch. Vier Zentimeter niedriger als der größere Markenbruder, duckt er sich viel entschlossener auf den Asphalt.

Wobei - ist der 5er der richtige Vergleichskandidat? Wohl kaum, denn zwischen den beiden liegt ein Preisunterschied von rund 5.000 Euro, und in der Länge misst der 5er GT (fünf Meter) gleich 18 Zentimeter mehr als der 3er GT (4,82 Meter). Im Premiumsegment gibt es keinen echten Konkurrenten bei Mercedes, denn dort stehen allein Limousine und T-Modell der C-Klasse zur Wahl. Nur bei Audi gibt es mit dem A5 Sportback ein vergleichbares Konzept, wenn auch nicht ganz so groß (4,71 Meter) und mit einem kleineren Gepäckabteil ausgestattet (Audi: 480/980 Liter Volumen, BMW 3er GT: 520/ 1.600 Liter). Das bessere Platzangebot lässt sich BMW allerdings auch teuer bezahlen. Einen A5 Sportback 1.8 TFSI (170 PS) gibt es ab 33.600 Euro, der BMW 320i GT (184 PS) dürfte zu Preisen von rund 38.000 Euro starten – das ist eine Differenz von rund 4.400 Euro.

BMW 3er GT bietet mehr Platz als der 3er Touring

Wer den BMW 3er GT schon einmal in natura gesehen hat, der dürfte aber keinen Zweifel am Erfolg der neuen Variante hegen. Hier entsteht eine attraktive Kombi-Alternative, die zunächst den Status des Besonderen mitbringt, weil sie noch nicht im Pool von Firmenleasing-Programmen zum Allerweltsauto degradiert wurde.

Dabei bietet der BMW 3er GT im Kofferraum sogar mehr Platz als der 3er Touring – das Plus beläuft sich hier auf 25 Liter in Normalstellung der Rücksitze. In der Länge misst er 20 Zentimeter mehr als der Touring, im Radstand sind es elf Zentimeter. Sie ahnen, was jetzt kommt? Klar, er bietet mehr Platz im Fond als der traditionell immer etwas eng geschnittene 3er Touring. Die zusätzliche Beinfreiheit beläuft sich auf sieben Zentimeter und erreicht damit Oberklasse- Niveau.

Praktisch: Die Rücksitzbank lässt sich auch von hinten im Verhältnis 40:20:40 umklappen, und die Lehnen sind in ihrer Neigung verstellbar. Um die Einkäufe optimal zu verstauen, gibt es Verzurrösen, Multifunktionshaken sowie ein Staufach im Unterboden – und das alles ganz trendy beleuchtet mittels spezieller LED-Lichtleisten.

Audi A5 Sportback ist eher schick als funktional

Im Gegensatz zum 5er GT ist die Heckklappe nur einteilig zu öffnen. Das spart Kosten und schränkt die Variabilität trotzdem nicht nennenswert ein. Ein automatisch ausfahrender Heckspoiler soll dabei den Auftrieb bei höheren Geschwindigkeiten reduzieren. Und dann kann der BMW 3er GT-Pilot auch noch eine bessere Aussicht als in den anderen 3er-Modellen genießen, denn man sitzt hier immerhin 5,9 Zentimeter höher.

Insgesamt misst der BMW 3er GT in der Höhe 8,1 Zentimeter mehr als der Kombi. Da unterscheidet er sich übrigens auch deutlich vom A5 Sportback: Mit 1,39 Meter Höhe fehlen dem zum Gardemaß des BMW 3er GT (1,51 Meter) zwölf Zentimeter. Doch beim Sportback hat Audi bislang weniger funktionale Aspekte in den Vordergrund gestellt, hier ging es immer zuerst um ein stimmiges Design. Der BMW zeigt allerdings, dass man beides clever miteinander verbinden kann.

Den kräftigeren Benziner bietet BMW, mehr Diesel gibts bei Audi

Für den BMW 3er GT gibt es drei Benziner (184 bis 306 PS) und zwei Diesel (143 und 184 PS), beim A5 Sportback ist es umgekehrt: Zwei Benziner (170 und 211 PS) und drei Diesel (143 bis 204 PS) stehen zur Wahl – plus die Option auf Allradantrieb und eine Sportversion in Form des Audi S5, deren Dreiliter-V6 333 PS entwickelt. Doch die dürfte spätestens im nächsten Jahr neue Konkurrenz bekommen. Ab Juli bietet BMW das optionale M-Sportpaket an, ein echter M3 GT wird wohl 2014 folgen.

Dem Audi A5, der in der auto motor und sport-Leserwahl "Die besten Autos" in diesem Jahr in der Kategorie Mittelklasse immerhin den zweiten Platz belegte, hat der BMW 3er GT auch zahlreiche Assistenzsysteme bis hin zum mehrfarbigen Head-up-Display voraus. Mit der Sonderausstattung Apps und der kostenlosen Applikation BMW Connected können außerdem soziale Netze, Web-Radio und die Kalenderfunktionen des iPhone genutzt werden.

Wenn also BMW 3er, dann als GT, ist man da nach der ersten Sitzprobe versucht zu sagen. Der Audi A5 Sportback sieht dagegen zunächst schweren Zeiten entgegen: 2014 steht der Modellwechsel bei der A4 Limousine an, Coupé und Sportback vom A5 wird es erst ab dem Jahr 2015 in neuer Form geben. Viel Zeit also für den 3er GT, in diesem für ihn neuen Revier intensiv zu wildern. Auch ein Shooting Brake auf Basis des Mercedes CLA dürfte ihm das Leben kaum schwer machen, denn der ist zwar auch schick, aber nicht ganz so funktional gestaltet wie der BMW. Verkaufsstart der neuen GT-Variante: im Juni dieses Jahres.

Fazit: Vorteil für den BMW 3er GT, auch wenn er teurer ist. Aber er ist viel praktischer und geräumiger als der A5 Sportback. Schön sind allerdings beide.

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Erscheinungsdatum 03.07.2024

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