Eine Entscheidung von Volkswagen werde in den kommenden Wochen erwartet. Dies bestätigte ein VW-Sprecher auf Anfrage. Die Weiterführung der Beschäftigung der Karmann-Metallgruppe auf Auftragsbasis werde seitens VW derzeit geprüft. "Wir gehen davon aus, dass in diesem Zusammenhang in den kommenden Wochen eine Entscheidung fallen wird."
Karmann will ein positives Zeichen setzen
Die 400 Kündigungen waren Ende Oktober mit einer Drei-Monats-Frist ausgesprochen worden. Insolvenzverwalter Hermann will nach eigenen Angaben mit der Rücknahme der Kündigungen bewusst ein Zeichen setzen. "Ich freue mich, dass am Montag die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder mit einer Perspektive an die Arbeit gehen können." Zugleich räumte Hermann jedoch ein, sollte im Laufe der nächsten Wochen wider Erwarten ein Auftragsvolumen in entsprechender Höhe ausbleiben, sei ein erneute Kündigung der betreffenden Mitarbeiter und die Schließung der Metall Gruppe nicht auszuschließen.
Karmann war wegen der schweren Autokrise und ausbleibender Aufträge in Turbulenzen geraten und musste im April 2009 Insolvenz anmelden. Ende 2007 hatte Karmann noch 7.000 Beschäftigte weltweit, im Sommer vergangenen Jahres waren es noch 1.500. VW gehörte früher zu den größten Kunden, hatte aber seit Jahren keine Aufträge mehr an Zulieferer vergeben. Im November übernahm VW von Karmann Maschinen, Anlagen und Grundstücke und gründete in Osnabrück eine neue Tochtergesellschaft. Ab 2011 soll dort ein neues VW Golf-Cabrio vom Band rollen.