Das wären 1,1 Millionen bis 1 Million Autos weniger als 2009, als die Abwrackprämie den Absatz ankurbelte. Das Kfz-Gewerbe zeigte sich mit der Prognose, die am Montag (1.3.) in Düsseldorf vorgestellt wurde, etwas skeptischer als einzelne große Autohersteller.
Das Service-Geschäft läuft stabil
Die Umsätze des Kfz-Gewerbes mit Pkw-Neuwagen dürften in diesem Jahr allerdings weniger stark sinken als der Absatz, weil sich das Geschäft nicht mehr so stark um Kleinwagen drehe. Stabil läuft das Service-Geschäft der Autohäuser, dass auch vom harten Winter profitiere. "Die Werkstätten sind sehr gut ausgelastet - und nicht nur mit Kleinigkeiten", sagte Verbandspräsident Robert Rademacher zur aktuellen Geschäftslage in einer Reihe von Betrieben. Er hofft, dass auch in diesem Jahr mit dem Frühlingsbeginn das Pkw-Neuwagengeschäft anziehen wird. Der Monat März bringe hier erfahrungsgemäß Belebung.
Trend zu weniger Betrieben und Mitarbeitern hält an
Der langfristige Trend zu weniger Betrieben und Mitarbeitern hält an: Die Zahl der Kfz-Meisterbetriebe ging 2009 trotz Abwrackprämie um rund 800 beziehungsweise 2 Prozent auf 38.300 zurück. Gleichzeitig nahm die Zahl der Mitarbeiter um knapp 6.000 beziehungsweise 1,3 Prozent auf insgesamt 456.000 Männer und Frauen ab. "Der Trend zu weniger, aber größeren Unternehmen mit mehreren Betriebsstätten wird sich fortsetzen", meinte Rademacher. Heute habe ein Unternehmen im Schnitt 2 Betriebsstätten. In zehn Jahren werde der Durchschnittswert bei voraussichtlich 3,5 bis 4 Betriebsstätten pro Unternehmen liegen.
2009 war der Umsatz des deutschen Kfz-Gewerbes dank Abwrackprämie um 3,7 Prozent auf 134,4 Milliarden Euro gestiegen. Das ging zum großen Teil auf den Neuwagenhandel mit Autos und Kombis zurück, bei dem ein Umsatzanstieg von 11,5 Prozent auf fast 60 Milliarden Euro erzielt wurde. Auch die Rendite im Kfz-Gewerbe hat sich 2009 den Verbandsangaben zufolge verbessert - auf einen Durchschnittswert von über einem Prozent vor Steuern. 2008 sei der Durchschnittswert - erstmals seit langer Zeit - leicht im roten Bereich gewesen. Das Geld werde nach wie vor überwiegend im Service-Geschäft verdient.
Das Kfz-Gewerbe müsse sich in Deutschland auf absehbare Zeit an einen Normalmarkt von etwa drei Millionen Pkw-Neuzulassungen pro Jahr und etwa sechs Millionen Pkw-Gebrauchtwagen-Käufe pro Jahr gewöhnen, sagte Rademacher. Dabei geht er von fünf bis zehn Prozent Schwankung nach oben und unten aus. Bei neuen Nutzfahrzeugen sei bislang noch keine Marktbelebung erkennbar. 2009 war der Umsatz des Kfz-Gewerbes mit neuen Lastern stark um fast 40 Prozent auf knapp 4,4 Milliarden Euro eingebrochen. Dagegen legte 2009 der Lkw-Gebrauchtwagenhandel um 2,6 Prozent auf gut 3,3 Milliarden Euro Umsatz zu und war damit robust.