Es kann so einfach sein. Wer einen Opel GT, einen VW Up, einen BMW M1 (oder 2, 3, 4, 5, 6) oder einen Ford Ka fährt, hat schnell alles gesagt. Aber so einfach ist das in der heutigen Technologie-Welt nicht mehr. Da muss man zeigen, was man hat. Was man kann. Und dann enstehen daraus gelinde gesagt etwas sperrige Typbezeichnungen für vergleichsweise unspektakuläre Autos.
Es gibt solche, wie den Lamborghini Aventador LP 750-4 Superveloce Roadster – da ist es nicht ganz so wild, weil man den Titel für so einen Supersportwagen natürlich genussvoll in die Länge ziehen kann. Das Auto ist ja auch Spektakel genug. Aber dann finden sich auch Gesellen wie der Land Rover Range Rover Evoque 2.0 TD4 E-Capability 4x4 HSE Dynamic. Richtig leicht geht das einem nicht über die Lippen. Ähnlich wie beim Land Rover Range Rover sport autobiography Supercharged. Dann doch lieber Defender fahren.

Unter den Top 100 der längsten Auto-Namen befinden sich ziemlich viele Modelle aus dem Hause Opel, weil dort offenbar gerne alles in die Waagschale geworfen wird. Beispiel gefällig? Opel Insignia Country Tourer 2.0 DI Turbo ecoFlex 4x4 oder auch Opel Insignia Sports Tourer 2.0 BiTurbo CDTI ecoFlex. Im Alltag wird man sich wohl eher für „Insignia Kombi“ entscheiden. Ähnlich spezielle Bezeichnungen gibt es bei Mercedes, wie etwa den Mercedes-Benz CLS 350 CDI Bluetec Shooting Brake 4 Matic oder die kürzlich eingestellte R-Klasse als Mercedes-Benz R 300 CDI DPF BlueEfficiency 7G-Tronic. Da wirkt ein Porsche Panamera 4 E-Hybrid Sport Turismo fast schon puristisch.
Alfa Romeo 6C 2300 B Lungo Cabriolet 4 Posti Castagna
Das ganze Spiel funktioniert selbstverständlich auch auf Französisch. Renault Trafic Grand Combi 2,9t Energy 1.6 dCi 120 oder Citroën Grand C4 Picasso e-HDI 110 EGS 6 7-Sitzer wären hier als Extrem-Beispiele zu nennen. Wer jetzt allerdings glaubt, dass dererlei Namensspielereien wirklich ein ausschließlich zeitgenössisches Phänomen sind, dem sei das Alfa Romeo 6C 2300 B Lungo Cabriolet 4 Posti Castagna aus den 1930er Jahren ins Gedächtnis gerufen.
Wobei Alfa auch neuere Modelle mit sperrigen Namen hervorgebracht hat, etwa den Alfa Romeo 159 Sportwagon ti 2.2 JTS 16V Selespeed. Wer in der Espresso-Bar vor den Damen angeben möchte, hat vermutlich schnell einen Knoten in der Zunge. Also besser Fiat Uno fahren – nicht ganz so sportlich, aber leicht gesagt. Was Fiat aber auch kann, ist ein Auto „Fiat Panda Natural Power Panda Panda“ nennen. Das war kein Schreibfehler, googeln Sie den mal!
Übrigens gibt es auch in Amerika so nette Namen wie Lincoln Continental Mark V Landau Four Door Hardtop. Aber irgendwie macht es nicht ganz so viel Spaß, wenn nicht ausreichend Kürzel und Ziffern vorkommen. Fakt ist: Im Idealfall fährt man ein Auto, das einen kultigen Spitznamen hat. Denn bei Ente, Bulli, Trabi, Käfer, Ponton, Kübel oder Entenbürzel ist die Messe mit einem Wort gelesen und jeder weiß Bescheid.