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Auto-Kopien made in China
Youxia X, Knightrider trifft Tesla

China ist der größte Copy-Shop der Welt und das bekommen die Autohersteller auch regelmäßig zu spüren. Neuester Fall: Der Youxia X!.

Youxia X
Foto: CarNewsChina.com

Youxia X mit K.I.T.T.-Lauflicht

Tesla ist auf dem chinesischen Markt nicht besonders erfolgreich, die Verkäufe liegen im unteren dreistelligen Bereich - angeblich soll nach Angaben der Zeitschrift "Automobilproduktion" Tesla-Boss Musk den verantwortlichen Managern zum Jahresbeginn schon mit Entlassung gedroht haben. Nach einem bescheidenen Wachstum dürfte die US-Elektro-Marke nun ein neues Problem haben. Und das heißt Youxia X.

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Hinter dem Youxia X steht ein 28-jähriger Chinese namens Huang Xiuyuan, der mit einem Team von 50 Ingenieuren und Designern das X-Modell entwickelte. Und auch der Name für das Elektromodell war wohl schnell klar. Als bekennender Knightrider-Fan musste sein Elektromodell den chinesischen Namen der US-Serie trag: Youxia!. Nicht verwunderlich, dass Youxia Motor, ansässig in Shanghai, den "Kühler"-Grill mit einem Display versehen hat, in dem das von K.I.T.T bekannte rote Lauflicht erscheint - aber auch das eigenen Firmenlogo oder eine Comic-Katze können zum Beispiel angezeigt werden.

Ach ja, angetrieben wird der chinesische Tesla-Klon von einem Elektro-Motor mit maximal 348 PS und einem Drehmoment von 440 Nm. Die Energie kommt aus einer Lithium-Ionen-Batterie mit wahlweise 40 kWh, 60 kWh oder 85 kWh Kapazität. Letztere soll innerhalb einer halben Stunde für 270 Kilometer Reichweite aufgeladen sein.

Den Sprint von Null auf 100 km/h absolviert der Youxia X in 5,6 Sekunden, die Reichweite beträgt 220 km bzw. 330 oder 460 Kilometer. Nicht nur äußerlich hat Yiouxia Motors das Design des Tesla Model S zu seinen Gunsten interpretiert. Auch im Innenraum zeigt sich ein Dreispeichen-Lenkrad und der große hochstehende Bildschirm. Das Infotainmentsystem basiert auf dem Google-Android-Betriebssystem und ermöglicht ein WiFi-Hotspot, TV, Fernbedienung für das Fahrzeug sowie ein Soundgenerator, der die Beschleunigungsgeräusche eines Jaguar F-Type oder Ferrari La Ferrari abspielt.

Doch es sind weniger die Features, die Tesla wohl das Fürchten lehren wird, sondern der Preis. Der Youxia X wird zwischen 200.00 und 300.000 Yuan eingepreist – umgerechnet 29.500 bis 44.300 Euro. Der Tesla Model S mit 70-kWh-Batterie kostet in China 576.100 Yuan - also über 85.100 Euro.

Porsche Macan dreist geklaut

Doch auch andere chinesische Autohersteller haben schöne Kopien: Ebenfalls 2016 soll der Zotye T700 auf den Markt kommen und dann das Flaggschiff der SUV-Baureihen der chinesischen Marke bilden. Da gibt es nämlich noch den T600, der ein wenig an den Tiguan erinnert und einen T600S, der auch aus Ingolstadt - zumindest in Teilen - stammen könnte. Doch mit dem T700 hat sich die Marke sicher als dreistester Design-Kopierer 2015 selbst die Krone aufgesetzt. Das Modell ist zu 99 Prozent das Design des Porsche Macan entliehen - sorry, geklaut. Linienführung, Grill, Heckbereich, es ist einfacher aufzuzählen, was nicht kopiert wurde: Die Scheinwerfer zum Beispiel, die Heckleuchten, das Porsche-Logo und der Motor.

Der Zotye T700 wird nämlich von einem 177 PS starken Zweiliter angetrieben und soll sogar einen eigenentwickelten 3,0-Liter-V6 bekommen. Und das alles zu einem Preis, den Porsche sicher nicht kalt lässt. Kostet ein Macan dort umgerechnet 80.000 Euro, so steht der Zotye T700 mit 24.500 Euro in der Liste.

Doch der Zotye T700 ist nicht der einzige Design-Klon aus China. Die Shandong EV Expon war vor wenigen Monaten ein wahrer Quell der Freude - bei Fans von Elektroautos sicher, bei den Designer europäischer Qualitäts-Fahrzeuge eher nicht. Denn der chinesische E-Auto-Bauer VidoEV hat kurzerhand das Design für sein neuestes Low-Speed Electric Vehicle adaptiert - immerhin mit vier Türen.

Die Auspuffendrohre des VidoEV sind natürlich Fake. Das Modell (4,30 m lang, 1,70 m breit) wird ab 2016 als reines E-Auto auf den Markt kommen, mit einem 20 kW-Motor zum Preis von rund 14.500 Euro - und sicher nicht zur Freude von VW.

Jinma JMW2200 kostet rund 4.000 Euro

Qingzhou Da Jinma Motorcycle Corporation nennt sich sperrig der Hersteller des Jinma JMW2200, der sein E-Mobil mit ganz besonderer Frechheit an den BMW i3 angelehnt hat. Scheinwerfer, Niere, Frontschürze - der JWM2200 scheint eine Mini-Kopie des BMW i3 zu sein, der ein paar kräftige Backpfeifen erhalten hat. Auch am Heck geben die LED-Leuchten und auch die Schürze ein recht eindeutiges Bild ab, wo sich der Designer bedient hat.

Der Jinma JMW2200 wird im Heimatmarkt für umgerechnet knapp 4.000 Euro angeboten. Allerdings kann sich das Modell nicht wirklich mit dem i3 messen. Der JMW220 mit seinem 3 kW-Motörchen ist ein Low-Speed Electric Vehicle (LSEV), kommt also eine Top-Speed von 50 km/h und einer Reichweite von 120 km - wenn die Blei-Akkus innerhalb von 7 Stunden voll geladen wurden. Lithium-Ionen-Batterien sind wohl in Arbeit.

Im Inneren des Jinma JMW2200 erinnert indes wenig an den BMW i3. Highlight dürfte der Digi-Tacho hinter dem Dreispeichenlenkrad sein und ein Infortainmentsystem, das mp4-Videos abspielen kann.

Ein weiterer Klon des BMW i3 wurde vor einige Monaten in China entdeckt. Wuling City Car nennt sich der kleinen Flitzer, der ebenfalls das Design des i3 adaptiert. Der Zweitürer zeigt sich mit einem ähnlichen Felgendesign, der typischen Karosseriewelle und schmalen Rückleuchten.

Doch nicht nur E-Autos kommen in den Genuss der Kopie, auch SUV scheinen in China sehr beliebt zu sein. Aber warum selbst entwickeln, wenn man sich bei erfolgreichen Modellen "bedienen" kann? Nachdem bereits vor einiger Zeit ein Land Rover Evoque-Klon L32 das Licht der Welt erblickte, so hat der chinesische Autobauer Mingjun Motors ein anderes Modell der Marke in seinem Sinne interpretiert. Der Land Rover Freelander, bei Mingjun Motors auch M3 S1 genannt.

Die Plattform für das Modell liefert der Jinbei S50 von Brilliance, ebenso der Motor stammt von dem Modell. Unter der Haube arbeitet wahlweise ein Vierzylinder mit 2,0 oder 2,4 Liter Hubraum. Die Motorkraft wird über ein manuelles Fünfgang-Getriebe oder eine Vierstufenautomatik auf die Räder geleitet.

Bereits zuvor hat es einen anderen SUV getroffen. Ein Autobauer namens Jiangsu Lake Motors hat sich das Design eines SUV patentieren lassen, der frappierend dem Style des VW Taigun ähnelt. Okay, Felgen, Türgriffe und Grill sind durchaus eigenständig, die Form der Radkästen, die Dachlinie und der Heckabschluss sind dafür aber überaus deckungsgleich.

Der neu VW Taigun wird 2016 auf den Markt kommen. Zu diesen Zeitpunkt dürfte der "SUV" von Jiangsu Lake Motors im Reich der Mitte bereits auf den Straßen rollen. Auch das Styling des neuen Smart wurde bereits in China wiederverwertet. Bei dem Kleinwagen handelt es sich um ein Elektromodell der Marke Nanjing Jiayuan EV. Als Trademark haben die Chinesen ihr neues Elektromobil angemeldet, das europäische Auge sieht indes einige Ähnlichkeiten zum 2011 präsentierten Smart Forspeed. Besonders die Front mit den eigenwilligen Scheinwerfern scheint es Janjing Jiayuan EV angetan zu haben. Die Genf-Studie wurde übrigens von einem 30 kW starken E-Motor "befeuert".

Mercedes G-Klasse China-Art

Beiqi B80VJ nennt ich der Geländewagen der BAIC-Marke, der sich recht ansehnlich an dem klassischen Design der Mercedes G-Klasse vergreift. Nichtsdestotrotz hat der chinesische Autobauer auch noch ein wenige Suzuki Jimny im Kühlerbereich untergebracht. Als Lifan 320 firmiert seit geraumer Zeit ein Modell, das sich frappierend an den Mini anlehnt. Das Facelift des Kleinen wurde auf der Guangzhou Autoshow gezeigt. Coole Lackierungen, wahlweise mit Schachbrettmuster auf dem Dach geht der Lifan 320 als Viertürer auf den Markt.

Dabei ist es in nicht der erste Mini, dessen Design zu Gunsten einer anderem Marke interpretiert wurde. Auf der Shanghai Auto Show hatte die Geely-Tochter Emgrand den recht sperrig klingenden EC6-RV präsentiert - Countryman konnten sie ihn nicht nennen, das wäre wohl zu offensichtlich gewesen.

Ebenfalls recht offensichtlich, der in Shanghai gezeigte Brilliance A3, der Erinnerungen an einen BMW X1 wachruft. Ärgerlich für BMW, denn Brilliance ist offizieller Kooperationspartner von BMW in China. Nichtdestotrotz hat Brilliance brillant die Seitenansicht des X1 kopiert. Seitenlinien, Radkästen und sogar der Hofmeister-Knick wurden entlehnt. An der Front prangt eine Interpretation der BMW-Niere.

Originale und Kopien

Auch so manches dem europäischen Auge bekanntes Styling taucht auch bei den BYDs, Geelys und SAICs dieser Welt auf. China-Kopien! Schnell wird dieser Ruf laut, auch wenn die chinesischen Autobauer teilweise mit ausländischen Autoherstellern in engen Kooperation zusammenarbeiten. Nichtsdestotrotz lohnt sich ein Blick auf die richtigen oder die vermeintlichen Auto-Kopien aus China. In unserer Fotoshow zeigen wir Originale und Kopien, klicken Sie rein.

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