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Audi Quattro-Historie
Piëch: "Quattro war eine Schwarzarbeit“

Die Entwicklung des später so erfolgreichen Audi Quattro war nach Aussage des heutigen VW-Aufsichtsratschefs Ferdinand Piëch praktisch eine Schwarzarbeit ohne Kenntnis der VW-Spitze. Erst nach der Ausstattung eines Audi 80 mit Allrad-Antrieb wurde Ende der 70-er Jahre die VW-Spitze informiert - und überzeugt, wie sich Piëch in einem Interview mit auto motor und sport erinnert.

Piëch: "Quattro war eine Schwarzarbeit“
Foto: dpa

Schon als Entwickler bei Porsche hatte Piëch die Idee für einen allradgetriebenen Sportwagen. "Die Idee hatte ich schon vor meiner Zeit bei Audi. Sie ist also viel älter, als viele glauben", so Piëch. Doch die Quattro-Idee geriet bei Porsche zunächst in Vergessenheit.

Technikspende aus dem VW Iltis

Bei Audi kam ein Zufall zu Hilfe. Das Unternehmen hatte 1977 für VW mit dem Geländewagen Iltis ein Fahrzeug entwickelt, dessen Allradantrieb technisch auch in einen Audi 80 passte. Der Iltis hatte bei Wintertestfahrten alle Frontantriebler in den Schatten gestellt. "Der war spiegelglatter Fahrbahn trotz seines hohen Schwerpunkts allen Fronttrieblern haushoch überlegen", erinnert sich Piëch, damals Entwicklungsvorstand. "Nach dieser Fahrt hat mich Jörg Bensinger, der damalige Leiter des Fahrwerksversuchs, gefragt, ob er nicht einen Iltis-Teilesatz zurückhalten soll. Die Teile passten problemlos unter den Audi 80."

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Piëchs Entscheidung, diesen Quattro-Antrieb im Audi 80 zu testen, wurde die Geburtsstunde des Quattro, aber zunächst ohne Wissen der Konzernmutter VW. "Es war eine Schwarzarbeit. Deshalb brauchten wir später von VW-Entwicklungschef Ernst Fiala die Zustimmung. Wir haben ihm den Allrad-Audi 80 nach Wien gestellt." Nach einigen Winterfahrten war Fiala 1978 überzeugt.

Bergtest in Ingolstadt überzeugt VW-Chef von Quattro-Antrieb

VW-Vertriebsvorstand W. P. Schmidt wurde ins Boot geholt, als der Audi 80 quattro im Schnee schneller den Pass zur Turracher Höhe in Österreich hochfahren konnte als Frontantriebler mit Schneeketten. Die Investitionsfreigabe durch den damaligen VW-Chef Toni Schmücker kam dann nach einem Bergtest in Ingolstadt. "Da inzwischen der Winter und der Schnee vorbei waren, haben wir uns in Ingolstadt einen Hügel gesucht. Die Werksfeuerwehr hat diesen Grashügel bewässert", erinnert sich Piëch. "Dann ließen wir Schmücker mit einem heckgetriebenen 3er-BMW, mit dem frontgetriebenen Audi 80 und dem Allrad-Audi 80 den Hang hochfahren. Mit dem Hecktriebler steckte er nach einem Drittel fest, mit dem Fronttriebler nach der Hälfte. Mit dem Quattro-Allrad-Antrieb kam er locker hoch. Damit war die Investition freigegeben."

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