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Audi Q3 und die SUV-Konkurrenz
Ist der Q3 der bessere Tiguan, Kuga, GLC?

Der neueste Spross aus der Familie der Kompakt-SUV ist der Audi Q3. In der beliebten Klasse trifft der Stadt-Offroader allerdings auf einige Konkurrenten im Preissegment bis 30.000 Euro. Doch auch deutlich darunter gibt es passable Vertreter der Gattung.

Audi Q3
Foto: Hersteller

Nach dem Q7 und dem Q5 bringt Audi nun den kompakten SUV Q3 auf den Markt. Der Q3 startet bei 29.900 Euro. Ab Juni steht der kleine Audi beim Händler. Als stärkste Motorisierung bekommt der Q3 einen Zweiliter-Turbomotor mit 211 PS. Er beschleunigt den kompakten SUV in unter sieben Sekunden auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit gibt Audi mit 230 km/h an. Das Doppelkupplungsgetriebe DSG ist beim Top-Modell serienmäßig. Doch auch der Einstiegsbenziner braucht sich nicht zu verstecken. Das ebenfalls zwei Liter große Turbo-Aggregat leistet 170 PS.

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Top-Diesel mit Allrad serienmäßig

Als dritter Motor im Bunde steht ein 177 PS starker Zweiliter-Diesel in der Preisliste. Er verfügt serienmäßig über Allradantrieb. Später soll dann ein schwächerer Basisdiesel mit 140 PS folgen. In allen Versionen verfügt der Q3 über ein Start-Stopp-System mit Bremsenergierückgewinnung. Zahlreiche elektronische Helferlein runden das Paket ab.

Wer schon im Voraus weiß, dass er den SUV niemals im Gelände einsetzen wird, sollte sich an die S-Line Ausstattung halten. Größere Räder und sportliche Accessoires sorgen für den richtigen Bling-Faktor. Damit wird der Q3 aber auch endgültig vom Teilzeit-Offroader zum Softroader.

VW Tiguan - Konkurrenz im eigenen Konzern

Mit dem VW Tiguan hat der Q3 schon von Geburt an einen überaus starken Konkurrenten. Der Tiguan ist mit Abstand der meistverkaufte SUV in der Zulassungsstatistik. Technisch schenken sich Q3 und Tiguan allerdings nichts. Beide basieren auf der gleichen Plattform, wenn auch der Tiguan ein Stück weit weniger wuchtig daherkommt, als sein Ingolstädter Bruder. Der Tiguan ist in der Basis-Version allerdings wesentlich günstiger. Asketische SUV-Freunde bekommen den VW Tiguan schon ab 24.000 Euro. Erst in der Top-Ausstattung Track & Style kratzt der Tiguan am Preisniveau des Audi. Auch was das Umweltkapitel betrifft ist der Tiguan bestens ausgestattet. Er hat ebenfalls ein Start-Stopp-System und einen Generator um die Energie zurückzugewinnen, die sonst beim Bremsen verloren ginge. Im Innenraum dominiert im Tiguan bewährte Großserientechnik. VW macht hier keine Experimente. Der Audi wirkt da etwas hochwertiger. Allerdings verrät ein kleines Detail am Rande ganz deutlich, dass die beiden Interieurs soweit gar nicht voneinander entfernt liegen: Beide Konzernbrüder haben exakt den gleichen Lichtschalter verbaut. Wie der Audi leuchet der Tiguan auf Wunsch mit feinen LED und Bi-Xenon Lampen.   

Ford Kuga - preislich zwischen Tiguan und Q3

Zwischen den nicht so unterschiedlichen Brüdern Q3 und Tiguan platziert sich der Ford Kuga. Preislich liegt er mit 27.000 Euro ziemlich genau zwischen den beiden VW-Geschwistern. Was die reinen Zahlen anbelangt, trennen ihn einige Zulassungen vom VW Tiguan. Ford erreicht mit dem Kuga nur rund ein Drittel der Zulassungszahlen, die der Tiguan erreicht. Trotzdem braucht sich der Ford nicht zu verstecken. Was die Leistung angeht, kann er mit Q3 und Tiguan mithalten. Der stärkste Motor im Ford Kuga leistet 200 Benziner-PS. Während VW und Audi nur Schalter oder DSG anbieten, zeigt Ford den Kunden noch einen dritten Weg. Im Kuga gibt es zusätzlich zu Schaltgetriebe und Doppelkupplungsgetriebe noch eine klassische Wandlerautomatik.

Im Innenraum des Ford herrscht ein etwas anderes Bild als bei den VW-Geschwistern. Ford traut sich was im Kuga. Spaciges Design und eine flächig silberne Mittelkonsole beamen die Passagiere gedanklich auf Raumschiff Enterprise. 

Ebene Ladefläche im Kuga

Für kompliziertes Gepäck hatten die Ford-Ingenieure eine gute Idee. Während bei der Konkurrenz nur die Sitzlehnen um klappen und damit eine etwas unebene Ladefläche erzeugen, klappen im Ford auch die Sitzflächen nach vorn. Kofferraum und Rückenlehnen bilden so also eine ebene Ladefläche auch für sperrige Güter. 

BMW X1 - sportlicher Gegenspieler

Aus Bayern kommt ein ganz anderer Herausforderer für den Audi Q3. Der BMW X1 ist preislich ein kleines Bisschen höher angesiedelt. Sein Basisdiesel mit 143 PS knackt schon die 30.000-Euro-Marke. Dafür fällt die Top-Version mit 245 PS über die vier Räder her - und BMW über die gut 40.000 Euro. BMW hat seine beliebten Sechszylinder komplett aus den X1-Motorräumen verbannt. Stattdessen sorgen im X1 nur noch zwei Liter große Vierzylinder für ausreichend Dampf. Bei den Dieseln reicht die Palette von 143 bis 204 PS. Die Benziner beginnen bei 150 PS und reichen bis zum Top-Modell mit 245 PS. Im X1 verwalten entweder Sechsgangschaltgetriebe oder Achtgang-Automaten die Zahnräder. Ein Doppelkupplungsgetriebe suchen ambitionierte Kunden vergeblich. Trotzdem ist der BMW X1 einer der sportlichsten SUV überhaupt. Die Abstimmung ist voll auf die Straße ausgelegt und betont sportlich. Auch im Innenraum erinnert nichts an die SUV-Gene des hochbeinigen Kompakten. 

X1 mit M-Paket

Ein Offroad-Paket mit Sperren, All-Terrain-Reifen und massivem Unterfahrschutz gibt es nicht. Vielmehr blitzen auf Wunsch überall im und am Auto kleine M-Logos auf, die an das optionale Sportpaket erinnern. Was vom SUV bleibt, ist die Variabilität. BMW teilt die Rückbank 40:20:40. Das hat einen entscheidenden Vorteil: Wer lange schmale Gegenstände, beispielsweise Skier, im Innenraum transportiert, kann trotzdem vier Sitzplätze nutzen. Erst wenn wirklich sperrige Ladung mit an Bord soll, wird es für Passagiere eng.

Mercedes GLC - SUV auf A-Klasse-Basis

Mercedes will sich auch in die Liga der kompakten SUV einreihen. Nach dem X3- und Q5-Konkurrenten Mercedes GLK, wollen die Schwaben auch etwas kleinere Brötchen backen. Auf Basis der gerade erst präsentierten A-Klasse will Mercedes ab 2013 den GLC produzieren und auf den Audi Q3 und Co loslassen. Aufgeschlüsselt könnte die Buchstabenkombination etwa "Gelände, leicht, compact" heißen. Die Abmessungen sollten im Bereich von Q3 und X1 liegen. Optisch wird sich der GLC, trotz des Namens, wohl weniger am kantigen Design des aktuellen GLK anlehnen. Vielmehr dürfte der GLC eine etwas abgewandelte, hochbeinige A-Klasse werden. Der flache Nachfolger der bisherigen A-Klasse bietet für solche Bauarten ja genug Luft nach oben. Als Motoren kommen Aggregate aus der C-Klasse in Frage, zumindest für die stärkeren Versionen. Mindestens 204 PS aus einem 250 CGI sollten also als Obergrenze drin sein. 

Skoda Yeti - günstiger Tscheche

Eine günstige Alternative zum Audi Q3 stellt schon jetzt der Skoda Yeti dar. Er startet bei rund 18.000 Euro. Die Motorenpalette reicht mit drei Benzinern und vier Dieseln von 110 bis 170 PS. Wer den Yeti mit Allradantrieb möchte, muss mindestens 22.950 Euro für den Einstiegsdiesel anlegen. Bei den Benzinern stattet Skoda nur die 160 PS starke Top-Motorisierung mit Allrad aus.

Der Nissan X-Trail liegt zwar preislich auf dem Niveau des Q3, ist aber eigentlich ein ganzes Stück größer. Mit dem Nissan bekommt der Offroad-Freund ein Fahrzeug im Q5-Format für den Preis des kleinen Bruders.

Der Mini Countryman rangiert noch eine Spur unter seinem Konzernbruder BMW X1. Er ist dafür auch ein Stück billiger als der Q3. Die Preisliste beginnt bei 20.000 Euro. Allrad gibt es allerdings erst ab 25.900 Euro im Cooper D mit 112 Diesel-PS. Einziger Allrad-Benziner ist der Mini Countryman Cooper S mit satten 184 PS für knapp 28.000 Euro.

Mitsubishi ASX ohne Automatik, Nissan Juke ohne Allrad

Etwas günstiger als der Mini und noch etwas weniger Offroader präsentiert sich der Mitsubishi ASX. Er startet bei 18.000 Euro und Vorderradantrieb. Für die Allradversion werden etwa 26.000 Euro fällig. Allrad gibt es auch nur mit der passenden Ausstattungslinie und nicht schon ab der Basisausstattung. Eine Automatik sucht man beim ASX vergebens.

Kia Sportage und Hyundai ix35 liegen in derselben Preisklasse. Allerdings verlangt Hyundai einen höheren Allrad-Aufschlag. Das Top-Modell, wie beim Mini 184 PS stark kostet 31.000 Euro - Allrad serienmäßig. Der Nissan Juke hingegen verzichtet von Anfang an auf Allradaufschläge. Ihn gibt es nur als Fronttriebler. Der extreme Crossover startet bei 17.000 Euro.

Evoque - kleiner Landy mit Ambitionen

Land Rover kontert ebenfalls mit einem kleinen SUV. Der Evoque dürfte als echter Land Rover den meisten Kollegen im Gelände etwas voraus haben, obwohl er wesentlich sportlicher auftritt als seine Markenmitstreiter.

Zwei Wackelkandidaten sind der Saab 9-4X und der Seat Tribu. Saab hat zurzeit mächtig zu kämpfen, um sich finanziell von einem Monat in den nächsten zu retten. Seat hat hingegen beschlossen, den Tribu erst zu bauen, wenn das Unternehmen schwarze Zahlen schreibt. Auch das kann noch dauern.

Fazit:

Wer seine Currywurst lieber mit Blattgoldflocken mag, ist mit dem Audi Q3 bestens bedient. Der Audi Q3 ist die schicke Variante der kleinen SUV aus dem Volkswagen-Konzern. Seinem Premium-Anspruch wird der Audi auch preislich gerecht. Er startet mit knapp 30.000 Euro deutlich über den gleichgroßen Konzernbrüdern VW Tiguan und Skoda Yeti. Dafür lässt sich der Softroader Audi Q3 aber mit dem S-Line Paket so richtig aufpimpen.

Wen ein bisschen weniger Chi-Chi und Großserien-Optik nicht weiter stört, der ist mit dem VW Tiguan gut bedient. Die Technik ist grundsätzlich dieselbe, was sich auch im Innenraum an Details zeigt. Dass diese Technik funktioniert, zeigen die hohen Verkaufszahlen des VW Tiguan. Dem kleinen VW-SUV nimmt man denn auch den Geländeanspruch ein Fünkchen besser ab, als dem 99-Prozent-On-Roader Audi Q3.

Für all diejenigen, die einen SUV mit guter Verarbeitung, gefälligem Design und ein klein wenig Geländeanspruch wollen, ist der Ford Kuga die richtige Wahl. Zwar taugt der Ford-SUV nicht unbedingt zum Statussymbol, wie es der Audi Q3 tut. Doch das spacige Design im Innenraum und die bullige Optik außen lassen den Ford Kuga nicht vor dem Audi Q3 zurückschrecken. Preislich liegt der Ford Kuga sogar über dem VW Tiguan.

Und wem der Audi Q3 noch nicht genug Glamour verbreitet, der wartet am besten auf den Porsche Cajun. Der ist noch ein gutes Stück teurer, hat unterm Blech ebenfalls Audi-Technik und ist zumindest laut Markenemblem ein echter Porsche. In der Currywurst-Nomenklatur der kompakten SUV wäre der Porsche Cajun etwa die Currywurst mit Goldflocken und Champagner. Aber wer mag schon Currywurst?

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