Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung hat Audi jahrelang Testprotokolle von in Südkorea getesteten Autos gefälscht. Um die Überprüfung der manipulierten Emissionswerte zu erschweren, wurden dann den getesteten Fahrzeugen falsche Fahrgestellnummern zugeordnet. Durch die falschen Angaben hätte sich Audi laut Süddeutscher Zeitung die Zulassung der Autotypen erschlichen, die den Abgastest nicht bestanden hätten.
Die Staatsanwaltschaft München II ermittelt laut Süddeutscher Zeitung in dieser Sache wegen Betrugsverdacht gegen Audi. Gegen aktuelle oder frühere Vorstandsmitglieder werde nicht ermittelt, sondern gegen führende Mitarbeiter. Dafür beschlagnahmte die Staatsanwaltschaft am 15. März 2017 interne Revisionsberichte, wie uns ein Unternehmenssprecher auf Nachfrage mitteilte.
Schließlich hat Audi nach Bekanntwerden der Probleme in Südkorea 2016 in der VW-Diesel-Task-Force eine eigene dafür zuständige Arbeitsgruppe gegründet. Dieser Task Force lagen laut Audi sämtliche Informationen aus internen Untersuchungen vor. Die Informationen wurden dann von der Revision geprüft. Zugleich erfolgte eine Bewertung dieser Infos hinsichtlich ihrer Relevanz bezüglich der Finanzberichterstattung. Die internen Untersuchungen waren zum Zeitpunkt der Beschlagnahme noch nicht abgeschlossen.
Fälschungen kamen aus Ingolstadt und Neckarsulm
In Südkorea sind in diesem Fall bereits Urteile gefallen. Laut Audi seien die Missstände vom Unternehmen selbst aufgedeckt worden. In der Folge wurde der für die Marken des Konzerns zuständige Dienstleister ausgetauscht. Allerdings scheinen die Vorgänge keine rein südkoreanische Angelegenheit zu sein: So schreibt die SZ, dass die Testprotokolle von Mitarbeitern aus Ingolstadt und Neckarsulm gefälscht wurden. Unter anderem wurden die Kilometerzahlen manipuliert, um den Eindruck zu erwecken, die Schadstoffwerte entsprächen den gesetzlichen Vorgaben. In 18 Fällen wurden falsche Fahrgestellnummern protokolliert und dann nach Südkorea verschickt.
Audi betont, dass man selbstverständlich zum Thema Südkorea mit den zuständigen Ermittlungsbehörden im In- und Ausland kooperieren wird.