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Audi A6 Avant gegen BMW 5er Touring
Erster Vergleich der teuren Laster

Die teuersten Laster unserer Freizeitgesellschaft tragen häufig den Beinamen Touring oder Avant. Zum Spätsommer schickt Audi den variablen A6 auf die Straße. In einem ersten Vergleich trifft er auf den BMW 5er.

Audi A6 Avant, BMW 5er Touring, beide Fahrzeuge, geschlossen
Foto: Audi

Den ersten Avant haben die Audi-Kunden überhaupt nicht verstanden. Es war ein kürzeres Fließheck-Modell mit großer Ladeklappe und wurde meist einfach ignoriert. Das war 1977. Der erste Touring von BMW auf 02-Basis hatte aufgrund des winzigen Laderaums zumindest die Lacher auf seiner Seite. Das war 1971.

Heute darf man ungestraft ein Schrägheck-Modell fahren, und gemessen an ihrer Größe bieten viele moderne Kombis eher wenig Platz im Innenraum. Der 5er Touring und der neue Audi A6 Avant gehören dabei in jene Kategorie von Lust-Lastern, deren glattflächige Laderäume gerne mit Bio-Produkten bepackten, recycelbaren Papiertüten, Kiteboards oder Rennrädern ausgefüllt werden.

Sensor-Heckklappe kostet Aufpreis beim Audi A6 Avant

Dazu sollen sie sich bitteschön dynamisch bewegen lassen, aber auch ordentlich federn und modernste Komfort- und Sicherheitstechnik bieten, weshalb das Gros der Verkäufe zumindest der wichtigsten Märkte Europas auf den Kombi entfällt.

Also: Klappe auf. Beim Audi A6 Avant gelingt das mit einem pfiffigen Trick. Wer beide Hände voll hat, muss nur den Fuß mittig unter dem hinteren Stoßfänger bewegen, und die Hecktür schwingt auf. Kaum überraschend: Dieses nette Detail gibt es nicht gratis, es kostet extra – und erfordert überdies die elektrisch betätigte Heckklappe sowie das schlüssellose Zugangssystem. Kostenpunkt: 1.340 Euro  für die „sensorgesteuerte Gepäckraumentriegelung“ .

BMW 5er Touring kontert mit besserer Klapp-Bank

Der BMW 5er Touring kontert mit dem serienmäßig separat zu öffnenden Heckfenster und einem automatisch auf- und abschwingenden Laderaumrollo. Darunter passen bis zu 560 Liter Gepäck, der Audi A6 Avant schafft fünf Liter mehr. Jeweils ein Zug an einem der seitlich im Laderaum angebrachten Hebel genügt, und die Lehnen der Rückbank fallen auf die Sitzfläche.

Vorteil BMW: Die Teilung erfolgt im Verhältnis 40:20:40, während der Audi A6 Avant beim klassischen Ein-Drittel-zu- zwei-Drittel-Split bleibt. Das so entstandene maximale Fassungsvermögen beim A6 von 1.680 Liter ist im Vergleich zum 5er Touring nur zehn Liter größer (siehe Abmessungs-Grafik in unserer Fotoshow). Zum Vergleich: Der kantige Klassenprimus von Mercedes, das E-Klasse T-Modell, verkraftet 1.950 Liter.

Achtung: Heckfenster stehen schräg!

Wer sperriges Stückgut einlädt, darf das schräg stehende Heckfenster beim Audi A6 Avant und beim BMW 5er Touring nicht vergessen – sonst muss der Autoglaser anrücken. Neben dem Plus an Variabilität verschafft die Kombi-Karosserie groß gewachsenen Mitfahrern auf der Rückbank einige Zentimeter mehr Luft nach oben. Mit voller Besatzung und entsprechenden Koffern und Taschen wird es dann wiederum knifflig beim Beladen. Selbst Tetris-Profis müssen ihr ganzes Können unter Beweis stellen, um alles unterzubringen.

Die Kofferraumöffnung selbst fällt hier wie dort breit genug aus, die Ladekanten liegen tief, und die Klappen schwingen weit genug auf. Damit die Fracht gut gesichert ist, wird sie von ausziehbaren Trennnetzen in Schach gehalten. Audi versteckt Trennnetz und Laderaumrollo in zwei Kassetten, BMW in einer – Geschmacksache.

Fakt ist jedoch: Gemessen an der üppigen Außenlänge von über 4,90 Metern, die der Audi A6 Avant und der BMW 5er Touring für sich beanspruchen, wirkt das gesamte Platzangebot eher überschaubar. Neben der Optik nehmen die großen Motoren sowie die umfangreichen Sicherheits-, Komfort- und Infotainment-Ausstattungen Raum ein.

Ausstattung im A6 Avant analog zur Limousine

Hier unterscheidet sich der A6 Avant nicht von der Limousine, bietet vom MMI-System mit Touchpad über LED-Abblendlicht bis hin zum Luftfahrwerk alles, was bereits der Stufenheck-Version viel Applaus einbrachte. Ob nun mit oder ohne Luft: Das gesamte Fahrwerk wurde eins zu eins übernommen und lediglich dem um 65 Kilogramm gestiegenen Leergewicht angepasst. Der Mehrpreis beträgt beim vorläufigen Basismodell 2.0 TDI 2.350 Euro, der Einstieg liegt also bei 40.850 Euro. BMW ruft für den 520d Touring 43.000 Euro auf. Für zwei Kombis mit ähnlichem Nutzwert sind das stattliche Preise, über die viele Interessenten stöhnen – und letztlich doch bezahlen. Schließlich sind A6 Avant und 5er Touring im Gegensatz zu früher schwer angesagt.

Kaum Neues bei den Audi A6 Avant-Motoren

Zur Markteinführung liefert Audi ausschließlich die aus der Limousine bekannten Triebwerke: den 2.0 TDI, den 3.0 TDI mit 204 und 245 PS sowie die Benziner 2.8 FSI und 3.0 TFSI. Zum Jahreswechsel folgt ein doppelt aufgeladener V6-TDI mit 313 PS und Achtstufenautomatik, der den Avant in 5,4 Sekunden von null auf 100 km/h beschleunigen soll. Eine besonders sparsame TDIe-Variante sowie ein kleiner Benziner lassen weiterhin auf sich warten.


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Erscheinungsdatum 26.09.2024

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