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Aston Martin DB11 V8 (2017) im Fahrbericht
Unterwegs mit dem 510 PS starken AMG-Biturbo-V8

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Sportwagenbauer Aston Martin bietet sein neues Flaggschiff DB11 künftig auch mit V8 statt mit dem aufgeladenen V12 an. Der Achtzylinder der neuen Modellvariante stammt von Mercedes-AMG. Macht 98 PS weniger. wir haben ausprobiert, was das heißt.

Aston Martin DB11 V8 Biturbo Fahrbericht
Foto: Aston Martin

Aston Martin DB11 mit 510 PS

Der neue Aston Martin DB11 ist mit einem Biturbo-V12-Motor in sein Autoleben gestartet. Mitte 2017 gesellt sich zum 5,2 Liter großen Zwölfzylinder noch ein V8. Dieser setzt ebenfalls auf eine Biturbo-Aufladung und stammt aus dem Hause Mercedes-AMG. Der zweifach aufgeladene Vierliter-Motor wird aus dem AMG GT übernommen und für die Briten adaptiert. Mit dem V8 nimmt Aston Martin ein Gegenstück zum Bentley Continental V8 ins Programm. Zudem soll der Achtzylinder mit seinem geringeren Normverbrauch auf Märkten punkten, die hohe Verbräuche extrem besteuern.

Goodwood 2023
Aston Martin DB11 V8
Aston Martin
Der neue Motor reduziert die Vorderachslast deutlich. Er bringt 115 kg weniger als der V12 auf die Waage.

Erste Probefahrt im DB11 mit AMG-V8

„Astonized“ – diese Wortschöpfung scheint den Briten der passende Begriff für die Behandlung des erstmals von AMG zugelieferten Vierliter-V8. Wobei damit nicht der Austausch der handsignierten AMG-Plakette auf dem Motorblock gemeint ist, sondern eine geänderte Kalibrierung, eine angepasste Ölversorgung und – besonders wichtig – eine brabbelige Abgasanlage, die eines Aston würdig ist. Zudem setzen die Ingenieure auf die bewährte Achtgangautomatik von ZF, die man schon vom V12 kennt. Mit ihr ist es übrigens auch ein besonderes Vergnügen, bei flotter Fahrt hier und da einen Gang runter zu schalten. Doch dazu später mehr.

Marginale Unterschiede auf der Stoppuhr

Der hauseigene 5,2-Liter-Biturbo mit seinen 608 PS war bislang der einzige Motor für den DB11 und so begehrt, dass die komplette Produktion für 2017 ausverkauft ist. Nun gesellt sich also ein „kleiner“ V8 hinzu, der zwar in Zeiten des Downsizing sinnvoll erscheint, aber die Frage nach der adäquaten Motorisierung für einen Sportwagen der Spitzenklasse aufwirft. Doch der doppelt aufgeladene V8 ist immerhin 510 PS stark und 115 kg leichter. Entsprechend marginal fallen die Unterschiede in der Messwelt aus. Der V12 stampft in 3,9 Sekunden auf 100 km/h, der V8 in 4,0. Vmax? 322 zu 301 km/h. Und der Preis sinkt von 208.900 auf 184.000 Euro.

In der realen Welt stürmt der DB11 V8 nicht brutal, aber mit großer Macht ganz ungezwungen gen Horizont. Wobei – und das ist wohl der größte Vorteil des kleinen Modells – es nicht nur eine Richtung gibt. Auch am Fahrwerk haben die Aston-Ingenieure rund um den technischen Leiter Max Szwaj kräftig gewerkelt. Straffere Federn, Dämpfer, geänderte Federbuchsen und stärkere Stabis sollen das „Sportgefühl“ steigern.

Auch als V8 ein echter GT

Aston Martin DB11 V8 Biturbo Fahrbericht
Aston Martin
Der V8 setzt auf vier Liter Hubraum und Biturbo-Aufladung. Er leistet 510 PS und 675 Nm Drehmoment. Mit dem straffen Fahrwerk geht es auch mal beherzt um die Kurve.

Und tatsächlich lenkt der Aston präzise und deutlich leichtfüßiger, ja gieriger ein, kokettiert dank der legerer abgestimmten Traktionskontrolle am Kurvenausgang mit einem leichten Hinterteil und macht auch wegen der geringeren Last auf der Vorderachse schlicht mehr Spaß. Im Verbund mit Schaltpaddeln, Sport-Plus-Fahrprogramm, einem entsprechend brettharten Fahrwerk sowie einer zackigen Automatik kann man sich da schon mal länger und beherzter ins Kurvenzirkeln stürzen. Zumal er genau in diesem Zustand auch noch grandios klingt. Laut, rotzig, bassig im Abgang. Krachende Zwischengassalven belohnen die Fahrer, die gerne auch mal einen Gang runterschalten. Doch bei allem Spektakel – der V8-Aston kann auch anders.

Schon bald lehnt man sich wieder zurück und gibt sich dem Cruisen hin. Denn trotz seiner Agilität bleibt der DB11 auch als V8 ein klassischer GT. Wir finden: Gut so. Wer wirklich einen Racer sucht, muss auf den nächsten Vantage warten. Ende dieses Jahres ist es so weit. Unter der Haube gleichfalls ein V12 oder der V8, selbstverständlich astonized. Ganz realistisch betrachtet reicht der V8 absolut aus. Er geht gut, ermöglicht ein agileres Handling und ist nicht zuletzt massiv günstiger. Gegen das Flair eines V12 kommt er aber nicht an.

Nur dezente optische Differenzierung zum V12

Optisch unterscheiden sich die Acht-und Zwölfzylinder-Modelle des DB 11 kaum. Mit dem V8 unter der Haube gibt sich der DB11 an neu gezeichneten Leichtmetallfelgen, mit dunklen Hintergründen hinterlegten Hauptscheinwerfern sowie nur noch zwei Entlüftungskiemen auf der Motorhaube zu erkennen. Letztere können in einem schwarzen oder einem Titan-Finish geordert werden.

Bei der Innenraumgestaltung un d den verfügbaren Optionen gibt es hingegen keinerlei Differenzierung – V8 und V12 agieren hier auf Augenhöhe. Zu haben ist der neue V8-Biturbomotor im Aston Martin DB11 zu Preisen ab 184.000 Euro in Deutschland. Ein DB11 mit V12 kostet wenigstens 208.900 Euro. Bestellbar ist die neue Motorvariante ab sofort, ausgeliefert wird das neue Modell ab dem vierten Quartal. Sein Debüt gibt der V8 auf dem Festival of Speed in Goodwood.

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Erscheinungsdatum 04.02.2022

132 Seiten