Volles Haus in der Stadt an der Seine. Die traditionsreiche Herbstmesse, die im Wechsel mit der IAA alle zwei Jahre stattfindet, ist vor allem für die europäischen Hersteller eine wichtige Schaubühne. Diese sind entsprechend auch vorrangig mit Premierengästen und Showcars vertreten. Und, dem allgemeinen Trend enstprechend, wird allerorten gesuvt.
Geht es um die serienreifen SUV-Modelle, hat in diesem Jahr der Volkswagen-Konzern die Nase vorne. Denn mit dem Skoda Kodiaq und dem neuen Audi Q5 feiern zwei SUV-Baureihen Premiere, die in der Verkaufsstatistik ganz weit vorne mitmischen werden. Der bis zu sieben Sitze offerierende Skoda Kodiaq wird so manchen Interessenten ins Grübeln bringen, denn das adrett gezeichnete SUV kostet weniger als der Tiguan, ist aber spürbar größer.
Zwei wichtige neue SUV von Skoda und Audi
Bei BMW und Mercedes wird hingegen überwiegend Zukunftsmusik gespielt, sieht man von der Premiere der offroadisierten E-Klasse namens „All Terrain“ einmal ab. Wie viele Kunden sich grobe Plastikplanken an der eleganten E-Klasse wünschen, bleibt abzuwarten. Noch etwas utopisch, aber keinesfalls von einem anderen Stern ist dagegen das Mercedes-Konzeptauto EQ, mit dem die Schwaben eine künftige, skalierbare Elektroauto-Plattform vorstellen. Dass der EQ dabei zum SUV-Coupé wurde, liegt eher daran, dass so etwas momentan hip ist und ist nicht unbedingt als Fingerzeig auf ein künftiges Modell zu werten.
SUV-Coupé, hip, da können die Erfinder dieser viel diskutierten Fahrzeuggattung nicht hinten anstehen. Mit Laserlicht und großem Spoiler rollt BMW den Concept X2 ins Scheinwerferlicht. 2017 soll die etwas zahmere Zivilversion in Serie folgen und das X-Portfolio komplett machen, bevor es in zwei Jahren mit dem X7 weiter nach oben geht.
SUV-Coupé und Hybrid-Ausblicke
Bei Land Rover ist die neueste Evolution des Range-Rover-Designs zu besichtigen. Nun haben die Briten mit dem neuen Discovery auch den letzten aufrechten Geländewagen im Programm luxusmäßig eingemeindet und dem plattformübergreifenden Familiengesicht angepasst. Trotz der City-SUV-Optik soll der Discovery dabei mindestens so geländegängig sein wie der Vorgänger, ausprobieren werden das vermutlich jedoch nur noch wenige Kunden.
Aus Japan gibt es ebenfalls Neuigkeiten. Der bereits in Genf gezeigte Toyota C-HR feiert nun seine offizielle Serieneinführung, ein paar Tage vor dem Autosalon in Paris durften wir auch schon mal probesitzen. Und weil Toyota den C-HR prima findet, stellen sie ihm in Paris noch eine Studie unter Lexus-Label zur Seite. Am Lexus UX durften sich die Designer vor allem im Innenraum austoben, Captain Future lässt grüßen. Doch formal stellt der UX schon mal klar, dass man künftig auch mit einem Lexus-Luxus-Ableger des Toyota C-HR rechnen darf.
Wann man bei Mitsubishi mit einem passenden Serienmodell rechnen darf, steht dagegen nicht so richtig fest. Zum gefühlt zehnten Mal gibt es eine Plugin-Hybrid-SUV-Studie im Pajero/Outlander-Format, diesmal GT-PHEV genannt, angeblich mit 120 Kilometer Reichweite. Wiedersehen nächstes Frühjahr in Genf? Wahrscheinlich.
Autosalon Paris – Premieren 2016
Dass der SUV-Trendzug in voller Fahrt so ziemlich jedes Modell erfasst, zeigen einige andere Premieren aus Paris. Zum Beispiel der Opel Karl, dem die Rüsselsheimer nun auch ein paar Rempelleisten spendieren und ihn damit zum Outdoor-Kumpel namens „Karl Rocks“ adeln. Bei Peugeot nutzen sie dagegen das Heimspiel, um eine Modellreihe gleich ganz zu suvisieren. Aus dem Van 5008 wird das SUV 5008, zwar ohne Allrad, aber danach fragt heute ohnehin schon keiner mehr.
Handfeste Technik mit Leiterrahmen und Untersetzungsgetriebe für hartes Gelände und schwere Lasten? Gibt es sogar! Ssangyong hat mit der Studie LIV-2 den Nachfolger des Rexton im Gepäck und Jeep zeigt mit dem Wrangler MoparONE, dass man auch ab Werk ein kerniges, höhergelegtes Offroad-Tier kaufen kann.
Diese und weitere Neuigkeiten vom Autosalon 2016 in Paris zeigen wir Ihnen in der Bildergalerie.