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Alle Mini-Neuheiten bis 2016
Die Mini-Geschichte geht weiter

Nach dem Modellwechsel beim Zweitürer erfolgt bis Ende 2016 die Erneuerung der gesamten Mini-Familie. Dabei wird es einige Überraschungen geben, denn BMW will mit der Kultmarke in den nächsten zwei Jahren nicht nur bei den Absatzzahlen weiter expandieren.

Mini Viertürer, Seitenansicht
Foto: Mini

Fast wäre die Geschichte des New Mini zu Ende gewesen, bevor sie richtig begonnen hatte. Sechs Jahre nach der Übernahme von Austin Rover zog BMW 2000 die Notbremse und trennte sich wieder von seiner britischen Tochter. Nur der Mini verblieb bei den Bayern, obwohl der Nachfolger für den bis dahin über 40 Jahre kaum veränderten Winzling zu dem Zeitpunkt noch nicht serienreif war. Erst 2001 ging BMW mit der modernen Interpretation an den Start. Statt mit funktionalem Pragmatismus eroberte der erste von BMW entwickelte Fronttriebler mit verspielten Details und individuellem Auftritt die Herzen der Jungen und Junggebliebenen – der Hype um den Kleinwagenklassiker war neu entfacht.

Unsere Highlights

Mini Viertürer ab Oktober 2014

Seither wuchs die Modellfamilie auf mittlerweile sieben Karosserievarianten an, der Absatz hat sich seit 2002 auf über 300.000 Exemplare pro Jahr verdoppelt. In diesem Frühjahr begann die Markteinführung der dritten unter BMW entwickelten Mini-Generation, und es wird bis Ende 2016 dauern, bis alle Varianten den Modellwechsel durchlaufen haben. Nach heutigem Stand sieht es aber nicht danach aus, dass tatsächlich alle einen Nachfolger bekommen.

Als erster Ableger der jüngsten Mini-Generation steht ab Oktober der neue Viertürer (ab 20.600 Euro) bei den Händlern. Er hat keinen Vorgänger, denn in seiner klassischen Form begnügte sich der Mini stets mit zwei Türen. Allerdings zeigt der Erfolg des Countryman – bislang der einzige Viertürer im Portfolio –, dass auch Mini-Kunden die Vorteile zusätzlicher Fondtüren zu schätzen wissen.

Die neue Variante bietet aber nicht nur einen besseren Zugang zu den Rücksitzen, sie ist auch länger (plus 16 Zentimeter) und besitzt einen größeren Radstand (plus 7 cm). So kann sich der Mini Viertürer sowohl beim Platzangebot im Fond als auch beim Ladevolumen (278 Liter) künftig mit konventionellen Kleinwagen wie VW Polo und Co. messen. Technisch entspricht die 900 Euro teurere Variante dem Zweitürer, ist jedoch vorerst nur als Cooper und Cooper S zu haben.

Beim Basistyp ergänzen neue Motoren die Palette. Mit dem One First, bei dem eine 75-PS-Version des sonst 102 PS starken Dreizylinder-Turbobenziners unter der Haube steckt, sinkt der Einstiegspreis beim Mini auf 15.900 Euro. Am anderen Ende rangiert der neue Cooper SD mit 170 PS als stärkster Diesel, der bislang ab Werk in einem Mini eingesetzt wurde. Obwohl die Käufer bislang schon eine umfangreiche Ausstattung und vergleichsweise starke Motoren bevorzugen (der Cooper ist weltweit die gefragteste Version, bei manchen Modellen sogar der Cooper S), werden die leistungsstarken Triebwerke vor allem für die künftigen größeren Modelle benötigt.

Mini Clubman geht ab 2015 auf Golf-Kundenfang

Den Traditionalisten unter den Fans wird es nicht gefallen, aber künftig beschränkt sich BMW mit Mini nicht mehr auf das Kleinwagensegment, sondern geht auch in der Golf-Klasse auf Kundenfang. Zudem ändert sich die Positionierung mancher Modellvarianten, damit diese sich besser voneinander abgrenzen, statt miteinander zu konkurrieren.

Den ersten Schritt in diese Richtung macht der Mini Clubman ab 2015, der dann mit einer Länge von über 4,20 Metern fast Golf-Format erreicht und sich in der Serienversion äußerlich kaum von der in Genf präsentierten Studie unterscheidet. Also kein eigenwillig-origineller Dreitürer mehr mit nur marginalem Raumgewinn, sondern ein sportlich-flacher Viertürer mit Platz wie in noch keinem Mini zuvor, wobei die beiden Schwenktüren am Heck als kleine Reminiszenz an den Vorgänger erhalten bleiben. Unter dem Blech steckt eine etwas abgewandelte Frontantriebs-Architektur, die sowohl im neuen BMW 2er Active Tourer als auch in den Nachfolgern von X1 und Mini Countryman zum Einsatz kommt. Allradantrieb steht somit wieder zur Verfügung, auch ein Plug-in-Hybrid wäre möglich. Doch letzterer ist vorerst nur für die beiden BMW-Modelle eingeplant.

Der Countryman, gerade dezent aufgefrischt, dehnt ab Ende 2016 das Mini-Format noch einmal kräftig aus. Die hohe Nachfrage beim aktuellen Modell bestätigt die These, dass ein Mini auch wesentlich größer als ein Kleinwagen sein kann, ohne an der Glaubwürdigkeit der Marke zu kratzen. Schließlich ist in Märkten wie den USA selbst ein Countryman ein kleines Auto. Deshalb wird die nächste Generation mit rund 4,30 Metern Länge noch etwas größer als der neue Clubman, und das Ladevolumen steigt auf rund 450 Liter. Mit der längs verschiebbaren Rückbank bietet er fast schon die Qualitäten eines Familienvans, wenngleich er im Äußeren eher noch bulliger ausfällt, um sich stärker vom künftigen Clubman abzugrenzen. Dagegen hat der Paceman als zweitüriger Ableger des Countryman die Erwartungen bislang nicht erfüllt und wird nach heutigem Stand keinen Nachfolger bekommen.

Keine Diskussion gibt es über die Zukunft des Mini Cabrios. Es bleibt beim Zweitürer als Basis und der cleveren Konstruktion des Stoffverdecks mit Schiebedachfunktion. Der Modellwechsel findet jedoch erst Anfang 2016 statt.

Mini-John-Cooper-Works-Varianten ab 2015

Mini Coupé und Roadster stehen hingegen auf dem Prüfstand. Sie bekommen wohl nur dann eine zweite Chance, wenn sie sich künftig stärker vom Cabrio unterscheiden. Wie das funktionieren könnte, zeigt die vor Kurzem in Italien präsentierte Studie Superleggera Vision. Dieser Zweisitzer verkörpert beste britische Roadster-Tradition und fällt sichtbar stattlicher aus als das bisherige Modell. Als Konkurrenz zum Mazda MX-5 würde er im Konzern zudem jene Lücke schließen, die bislang zum BMW Z4 klafft. Falls Mini den Roadster tatsächlich erneuert – was noch offen ist –, verbessern sich auch die Chancen für ein darauf basierendes Coupé-Modell.

Auf die Serienfertigung einer weiteren originellen Studie hoffen Fans hingegen vergeblich. Obwohl der 2011 präsentierte Rocketman angesichts des Größenwachstums neuer Modelle das Portfolio gut nach unten abrunden würde, bleibt der knapp über drei Meter kurze Mini-Mini in der Schublade – zu teuer.

Neigt sich die Zeit des munteren Experimentierens bei Mini dem Ende zu? Auch wenn sich die Modellpalette künftig stärker nach den zu erwartenden Absatzchancen ausrichtet, bleibt zu hoffen, dass die Marke weiterhin ihren rebellisch-jugendlichen Charme pflegt. Etwa mit den neuen John-Cooper-Works-Varianten ab 2015 mit rund 240 PS starkem Vierzylinder-Turbo. Oder einem noch radikaleren GP-Sondermodell. Damit die Geschichte weitergeht.

Technik - Mehr Synergien mit BMW

Die Frontantriebs-Architektur der "kleinen" Minis um den Zweitürer setzt BMW auch beim nächsten Einser ein, jene der "großen" um den neuen Clubman auch im 2er Active Tourer und im nächsten X1. Anders als bei den ersten beiden Mini-Generationen kommen jetzt nur noch BMW-Turbomotoren aus dem neuen modularen Baukasten zum Einsatz. Für das Kleinwagensegment ungewöhnlich: viele Assistenzsysteme, Abstandsregeltempomat, Headup-Display und Adaptivfahrwerk.

Studien gehen nicht immer in Serie

Welches Verwandlungspotenzial der Mini in Zukunft noch bereithält, zeigen die zahlreichen Studien, die im Laufe der Jahre entstanden sind. Fast jede Modellvariante der Mini-Familie wurde im Vorfeld als Konzeptauto der Öffentlichkeit präsentiert, doch nicht aus jeder Studie ist tatsächlich ein Serienmodell entstanden.

Beispiel Mini Rocketman: Der auf knapp über drei Meter verkürzte Zweitürer, 2011 vorgestellt, nähert sich mit seinen kompakten Abmessungen wieder dem Ur-Mini an, bietet mit einem 3+1-Sitzkonzept wie im Toyota iQ mehr Platz als ein Smart Fortwo und dank Türen mit Doppelscharnier gelenken einen bequemen Zustieg in engen Parklücken. Dagegen will der im Mai gezeigte Superleggera Vision einfach nur betören. Aufs Wesentliche konzentriert, weckt der herrlich offene Zweisitzer Erinnerungen an die kompakten Roadster-Klassiker aus britischer Produktion. Falls der Mini Roadster einen Nachfolger bekommt – so könnte der aussehen.

Mini unter BMW-Regie

Seit dem Start der ersten New-Mini-Generation von BMW im Jahr 2001 rollten im britischen Oxford und im österreichischen Graz (Countryman und Paceman) bis heute über 2,8 Millionen Exemplare vom Band. Im ersten vollen Verkaufsjahr 2002 wurden weltweit knapp 150.000 Mini abgesetzt, 2013 waren es mehr als doppelt so viele, jedoch auf mittlerweile sieben Modellvarianten verteilt. Das Gros der Produktion entfällt nach wie vor auf den klassischen Zweitürer, doch der Countryman hat sich längst zum zweiten starken Standbein der Familie entwickelt. Bei den Ausstattungsversionen lag 2013 über alle Mini-Modelle hinweg der Cooper (44 Prozent) vor dem Cooper S (36 Prozent) und der Basisversion One (20 Prozent).

Die Ansätze der Konkurrenz variieren

Die Mini-Idee vom etwas anderen, höchst individuellen Kleinwagen hat zahlreiche Alternativen hervorgebracht, wenngleich keine bislang als eigenständige Marke antritt. Der Fiat 500 profitiert wie der Mini vom historischen Erbe und bietet eine ähnliche Modellvielfalt. Er ist als Cabrio-Limousine, sportlicher Abarth, fünf- und siebensitziger Van sowie demnächst auch als SUV erhältlich. Citroën lanciert den zweitürigen Ableger des konventionellen C3 als edlen DS3 gegen den Mini, wahlweise auch mit großem Faltdach und mit vielen Möglichkeiten zur Individualisierung. Dieses Thema treibt Opel mit dem Adam auf die Spitze, der als eigenständiges Modell neben dem kaum größeren Corsa rangiert. Als Rocks verwandelt sich der Zweitürer demnächst in einen City-SUV mit Faltschiebedach. Von den Marken im gehobenen Preissegment hat nur Audi seine Modellpalette Richtung Mini nach unten erweitert: Den A1 gibt es auf Wunsch mit Allradantrieb und bis zu 231 PS.

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