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Abgasmanipulation auch bei Porsche?
KBA untersucht Porsche Cayenne

Nach einem Bericht des Spiegel untersucht das Kraftfahrtbundesamt (KBA) in Flensburg auf Weisung des Bundesverkehrsministeriums den Porsche Cayenne wegen des Verdachts auf Abgasmanipulation.

Porsche Cayenne S Diesel, Frontansicht
Foto: Arturo Rivas

KBA-Tests laufen und werden angepasst

Ein Sprecher des Verkehrsministeriums erklärte, es liefen generell Tests wegen des Verdachts von Abgasmanipulation bei einer Vielzahl von Fahrzeugtypen und dieses Tests seien noch nicht abgeschlossen. Es gebe aber immer wieder neue Hinweise: „Dementsprechend werden sie angepasst und fortgesetzt“, sagte der Sprecher gegenüber dem Spiegel.

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Hintergrund: Ein Insider hat dem Nachrichtenmagazin den Hinweis gegeben, dass im Porsche Cayenne mit dem Dreiliter-V6-TDI eine Abschaltvorrichtung verwendet wird, die erkennt, ob das Fahrzeug auf einem Prüfstand getestet oder im Straßenverkehr bewegt wird. Diese Software soll in der Getriebesoftware als Aufwärmmodus getarnt sein. Auf dem Prüfstand werden die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte eingehalten, bei Lenkradbewegungen oder bei einer Steigung erkennt die Software, dass der Cayenne auf der Straße bewegt wird und wechselt in ein anderes Schaltprogramm. In Zusammenarbeit mit dem TÜV Nord konnte das Schaltprogramm auf dem Prüfstand aktiviert werden und die Emissionen stiegen deutlich an. „Die bei diesem Test gemessenen Abgaswerte liegen über dem für die Typenzulassung geltenden Grenzwert“, sagte der TÜV-Prüfleiter Helge Schmidt dem Spiegel. Martin Führ, Verwaltungsrechtsprofessor der Hochschule Darmstadt erklärte nach der Sichtung der Testunterlagen weiter: „Porsche verwendet hier eine Abschalteinrichtung, die nach europäischem Recht verboten ist“.

Tests für Porsche nicht nachvollziehbar

Ein Porsche-Sprecher sagte dem Blatt: Die Tests seien für Porsche nicht plausibel nachvollziehbar, bei eigenen Tests mit einem vergleichbaren Fahrzeug wurden die gesetzlich geforderten Sickoxid-Grenzwerte in beiden Schaltprogrammen erfüllt.

Erst kürzlich hatte Audi in Europa 24.000 Dieselmodelle der Baureihen A7 und A8 mit dem Dreiliter-V6-TDI in die Werkstätten gerufen. Audi sprach hier von einer „proaktiven Überprüfung der Getriebesoftware in verschiedenen Modellvarianten“. Der Grund sei, „dass die Motordrehzahl in manchen Bereichen ungünstig von der Getriebesoftware beeinflusst wird“, so Audi. Die Software verursache NOx-Werte, die zum Teil um 20 bis 100 Prozent über dem Grenzwert der Euro-5-Abgasnorm liegen, nach der die Fahrzeuge eingestuft sind. Nach Angaben von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat Audi eine unzulässige Software zur vorübergehenden Reduzierung des Abgasausstoßes verwendet. Eine vom Kraftahrtbundesamt und Volkswagen eingesetzte Untersuchungskommission habe festgestellt, dass bei Lenkwinkeln über 15 Grad die Stickoxidwerte im Abgas bis zu doppelt so hoch seien wie bei Geradeausfahrt. Weil während Prüfstandsfahrten auf der Rolle das Lenkrad nicht bewegt wird, habe das Bundesverkehrs-Ministerium „festgestellt, diese Funktion eine Prüfstandserkennung darstellt und damit eine unzulässige Abschalteinrichtung ist“, so Dobrindt weiter.

In unserer Fotoshow finden Sie die von auto motor und sport ermittelten Emissionswerte aktueller Fahrzeuge.

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