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17 Autos im EuroNCAP-Crashtest
Nicht nur China-Autos floppen

Beim aktuellen Crashtest von EuroNCAP wurden 17 Modelle vor die Wand gefahren. Sechs Autos erhielten nicht die Top-Wertung von fünf Sternen, die mittlerweile als Standard gilt.

Mercedes: 50 Jahre Crash Test  Dummies
Foto: Mercedes

Neben den beiden Modellen aus chinesischer Produktion - Geely Emgrand EC7 und MG6 - konnten auch der Fiat Panda, der Jaguar XF sowie der Jeep Grand Cherokee und der Renault Fluence ZE nicht komplett punkten.

Die weiteren elf Fahrzeuge mit fünf Sternen sind: Chevrolet Malibu und Volt (Opel Ampera), Kia Rio, Mercedes B-Klasse und C-Klasse Coupé, Range Rover Evoque, Subaru XV und VW Beetle. Stellvertretend für die baugleichen Modelle von Seat und Skoda wurde der VW Up gecrasht.

Unsere Highlights

EuroNCAP-Crashtest offenbart Karosserieschwächen

Fiat Panda: Die neue Generation des Fiat Panda muss sich mit vier Sternen zufrieden geben. Während das Modell beim Frontaufprall die erforderliche Punktzahl für eine Fünf-Sterne-Wertung erhielt, mussten die Tester bei der Kindersicherheit Abstriche machen. Hier konnte der Panda nur mit 31 Zählern (63 Prozent) punkten - für fünf Sterne wären 75 Prozent erforderlich gewesen. So schlug beim Crash der Dummy des drei Jahre alten Kindes gegen das Fenster, beim Seitenaufprall ragte der Kopf zudem außerhalb der Sitzwagen heraus.
 
Geely Emgrand EV7: Die Mittelklasse-Limousine der Chinesen versagte beim Insassenschutz - alle anderen Testkriterien wurden für ein Top-Ergebnis erfüllt. Die Fahrgastzelle des Geely blieb beim Test stabil. Jedoch gab es im Fußraum starke Verformungen und Risse, so dass die Füße der Passagiere eine sehr hohen Verletzungsgefahr ausgesetzt sind. Während das Modell beim Seitenaufprall die maximale Punktzahl erhielt, konstatierten die Tester beim Pfahltest einen schwachen Schutz des Oberkörpers.

Jeep zeigt sich uneinsichtig

Jaguar XF: Der Jaguar kam gleich in zwei Kategorien nicht auf die erforderliche Prozentzahl für die Top-Wertung von fünf Sternen. Beim Insassenschutz für die Erwachsenen fehlte 1 Prozentpunkt, beim Kinderschutz zwei Prozent. Beim Frontcrash können Teile des Armaturenträgers ein Verletzungsrisiko darstellen, beim Pfahlcrashtest zeigte sich ein schwacher Schutz des Oberkörpers. Gegenüber dem 2010er Test hatte Jaguar den Sitz und die Kopfstützen verändert, leider ohne Erfolg. Auch 2011 war der Schutz gegen das Schleudertrauma beim Heckaufprall wieder nur durchschnittlich.

Jeep Grand Cherokee: Nur 69 Prozent von geforderten 75 im Bereich der Kindersicherheit kosten den Jeep die Fünf-Sterne-Benotung. Beim Frontaufprall berührte das Dummy des drei Jahre alten Kindes die Türsäule, daraufhin erhielt das Modell in diesem Testbereich keine Wertung. Des Weiteren kann der Beifahrerairbag nicht deaktiviert werden, wodurch der Einbau entsprechender Rückhaltesysteme nicht möglich ist - die entsprechenden Warnungen im Auto sind nach EuroNCAP nicht eindeutig. Nur ein Prozentpunkt lag der Jeep über den geforderten 80 Prozent beim Insassenschutz für Erwachsene. Dieser vergleichsweise schlechte Wert resultiert aus den hohen Kräften, die beim Frontcrash auf den Oberkörper wirken. Der Kopf des Dummy berührte trotz Airbag das Lenkrad. Nach dem Test wurde der Fast-Bruch einer Sitzschiene im Bereich der unteren Sicherheitsgurtverankerung festgestellt, die nur noch vom Gestänge der Sitzverstellung gehalten wurde. Trotz Anraten von EuroNCAP das Design der Sitzschiene in diesem Bereich zu ändern, bleibt der Autobauer bei der ursprünglichen Konstruktion.

Airbagprobleme beim MG6

MG6: Das zweite Modell aus chinesischer Produktion versagte beim Insassenschutz für Erwachsene und Kinder. Der Fahrerairbag konnte nicht genügend Druck aufbauen, um das Aufschlagen des Kopfes auf dem Lenkrad zu verhindern. Des Weiteren brach der Einstellhebel für die Lenkradverstellung, wodurch der linke Oberschenkel verletzt werden könnte. Beim Seitencrash ist die Belastung für den Oberkörper sehr hoch, die Sitze und die Kopfstützen bieten nur einen marginalen Schutz gegen ein Schleudertrauma.

Renault Fluence ZE: Renault scheint sein Abo auf die Top-Wertung beim EuroNCAP-Crashtest verloren zu haben. Die Franzosen kommen mit dem Fluence nur auf vier Sterne. Beim Frontcrash erlaubte der zu geringe Druck des Airbags, dass der Kopf des Dummy auf dem Lenkrad aufschlug. Renault gelobt jedoch Besserung in diesem Bereich. Allerdings können auch Teile des Armaturenträgers beim Frontcrash die Knie und die Oberschenkel verletzten. Im Pfahltest konstatierten die Tester eine hohe Belastung für den Oberkörper. Sitze sowie Kopfstützen schützen nur marginal vor dem Schleudertrauma. Gefahren durch die Elektrik des E-Autos wurden nicht festgestellt.

Doch nicht nur im Insassenschutz kam der Renault auf Schlagzahl, auch beim Fußgängerschutz konnte der Franzose nicht die erforderliche Prozentzahl für die Top-Wertung erhalten. Besonders die Motorhaube führt zu Verletzungen bei einem Unfall.

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