MISSING :: structure.inactiveTabOverlay
{"irCurrentContainer":"23008677","configName":"structure.inactiveTabOverlay"}

VW Multivan T6.1 Highline und T7 Energetic
Das Duell der doppelten Multivans

Bei VW sind zwei Modelle des Multivans bestellbar: T6.1 und T7. Wir haben beide Busse in den teuersten Ausstattungen konfiguriert. Wie teuer die beiden Multivans mit koplett voller Hütte am Ende werden? Hier gibt's die Antwort.

Konfigurator-Duell VW T6.1 VW T7
Foto: auto-motor-und-sport.de

Der Wechsel in der Welt des VW-Busse ist radikal: Bisher war der VW-Bus basistechnisch ein Derivat des Transporters. Bei der neuen Generation ändert sich das. Der T7 nutzt als Plattform den Modularen Querbaukasten (MQB), auf dem gut 80 Prozent aller Konzernfahrzeuge basieren. Damit ermöglicht VW die Elektrifizierung des Bullis, denn das neue Modell kommt auch als Plug-in-Hybrid. Zudem beschert die PKW-Basis dem VW-Bus agilere Kurvenfahrten und mehr Komfort. Wie sich der T7 auf der Straße schlägt, findet sich in der Fotoshow und im Fahrbericht. Alles schön und gut, für Nutzfahrzeuge war die MQB-Plattform jedoch nie gedacht. Aber was ist dann mit Handwerkern und Co.? Die kommen trotzdem auf ihre kosten, zumal der T6.1 als Transporter weiter im Programm bleibt. Denn neben dem neuen Modell auf PKW-Basis baut VW auch den "alten" Bulli erstmal noch weiter. Als Caravelle und Multivan. So wird klar: Der T7 gilt nicht direkt als Nachfolger des T6.1, sondern ist vielmehr ein zusätzliches Modell. Er nimmt die Rolle komfortablen Familien-Transporters ein. Die prägnanteste Neuerung überhaupt wäre damit also mal geklärt.

Unsere Highlights

Schatztruhe VW-Bus

Unverändert gilt, dass man beim Kauf eines VW-Bus eine Menge Geld "verbauen" kann. Und das gilt natürlich sowohl für den T6.1 als auch für den T7 – ganz egal, auf welcher Plattform der Bus nun steht. Vor allem, wenn man alles dazubucht, was der Konfigurator hergibt. Wir haben sowohl den T6.1 als auch den T7 mit ihren jeweils kostenintensivsten Features virtuell hochgezüchtet und dabei die wichtigsten Unterschiede herausgefiltert. Bereit fürs Höchstpreis-Battle zwischen den beiden Top-Ausführungen T6.1 Highline und T7 Energetic? Dann rein in den Konfigurator-Dschungel:

Antrieb und Grundpreis

01_2022_VW T6.1 Multivan Highline
VW
Der T6.1 startet in der Highline-Version bei 79.831 Euro. Unter der Haube arbeitet ein Zweiliter-TDI-Motor mit 150kW/204 PS.

Der T6.1 startet in der Highline-Version bei 79.831 Euro. Unter der Haube arbeitet dann ein Zweiliter-TDI-Motor mit 150kW/204 PS, der seine Kraft über ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe an alle vier Räder überträgt. Womit man im ersten Moment wohl eher nicht rechnen würde: VW siedelt den Basispreis des T7 deutlich niedriger an: In der Energetic-Ausführung kostet er ab 67.800 Euro, also rund 12.000 Euro weniger als der T6.1. Statt einem Dieselmotor taktet im neuen Modell ein 110 kW/150 PS starker 1,4-Liter-Benziner, der kombiniert mit einer Elektromaschine für 160kW/218 PS Systemleistung sorgt. Zum Einsatz kommt ebenfalls ein Doppelkupplungsgetriebe, das jedoch nur über sechs Stufen verfügt und ausschließlich an den Vorderrädern angreift.

Die Top-Ausstattungslinie des T7 heißt Energetic. Sie fährt als PHEV mit 110 kW vor und startet bei 67.800 Euro.

Exterieur und Innendesign

Thema Räder: Am T6.1 stecken serienmäßige 17-Zöller. Wem das zu dezent ist, der kann seinen Bulli auch mit rund 749 Euro teuren schwarzen 18-Zoll-Felgen in den Varianten Palmerston, Teresina oder Valdivia ordern. Beim T7 gehören 18-Zöller mit Anthrazitfinish hingegen zum Standard. Klingt löblich, durchaus. Allerdings steht dafür nur ein einziges Felgenmodell zur Verfügung.

Ziemlich kostspielig sind die zweifarbigen Karosserie-Looks, die die Wolfsburger für beide Modelle bieten. Beim T6.1 – auch hier gibt es mehr Varianten – kosten die teuersten Sonder-Lackierungen 3.052 Euro, beim T7 zahlt man mit 2.975 Euro geringfügig weniger. Zudem leuchtet der T7 den Weg in die Bulli-Zukunft serienmäßig mit weitenregulierenden LED-Matrix-Scheinwerfern inklusive dynamischem Kurvenlicht aus. Der T6.1 hat die Hightech-Scheinwerfer nicht. Was ist mit Chrom? Das gibt's beim alten Modell serienmäßig, findet sich vorne am unteren Lufteinlass, seitlich und hinten. Dasselbe gilt für die Chromleisten an den Seiten und am Heck des T7. Ähnlich wie bei der Karosserie-Farbauswahl spart VW in Sachen Design jedoch auch an Varianten für den Innenraum des T7. Während der T6.1 Highline mit vier verschiedenen Sitzfarbvariationen ohne Aufpreis aufwartet, gönnt VW dem neuen Bulli nur eine einzige.

Komfort und Funktionalität

Dafür entschädigt der T7 in Reihe eins mit beheizten und belüfteten AGR-Ledersitzen samt Massage- und Memory-Funktion. Allerdings nur, wenn einem das Luxus-Gestühl satte 5.319 Euro wert ist. Wer den hinteren Passagieren auf den äußeren Plätzen ebenfalls eine Sitzheizung gönnt, legt nochmal 1.195 Euro drauf. Serienmäßig verwöhnt der T7 seine Insassen in der Energetic-Version mit einem großen lichtgedimmten Panoramadach und abgedunkelten Seitenscheiben – ein Riesenpluspunkt für den neuen Multivan. Denn Letztere kosten beim T6.1 nochmal 547 Euro extra, ein Glasdach ist gar nicht verfügbar. Dafür eine Heckklappe für 589 Euro mit integriertem Fenster, das elektrisch geöffnet werden kann. Im T7 Energetic kriegt man die aber ebenfalls serienmäßig.

Will man den Passagieren im neuen MQB-Bulli den Ausstieg erleichtern, gibt's auf Wunsch elektrische Schiebetüren links und rechts. Kostenpunkt: 1.297 Euro. Beim T6.1 Highline gehören elektrische Schiebetüren wiederum zum Standard. Wer hier darauf verzichtet, spart 749 Euro – aber wir wollen ja alles haben, was geht.

Deshalb konfigurieren wir die serienmäßig beheizten Vordersitze im Vorgänger-Modell für 1.517 Euro zusätzlich mit Lendenwirbelstützen, einer elektrischen Zwölf-Wege-Einstellung und einer Memory-Funktion für denjenigen hinterm Steuer. Die Sitzheizung fürs Fond gibt es im T6.1 nicht, auch nicht gegen Aufpreis. Dafür integriert VW vier ausklappbare Kindersitze in der zweiten und dritten Reihe, insofern man 1.850 Euro investiert.

Keine Rückbank im T7

In Reihe zwei des T7 Energetic stecken in der mittleren Reihe zwei Einzelsitze in Fahrtrichtung, während der T6.1 Highline standardmäßig zwei drehbare Sitze bietet. Auch im neuen Multivan können die Insassen in Reihe zwei rückwärts fahren – wenn man 184 Euro draufzahlt. Die Sitze sind künftig jedoch nicht mehr dreh- sondern nur herausnehm- und umsteckbar. Eine Dreier-Rückbank mit Liegefunktion für die hintere Reihe, die der T6.1 Highline in den Basispreis integriert, gibt es auch nicht. Stattdessen bietet VW drei Einzelsitze an. Ein verschiebbarer Multifunktionstisch ist bei beiden Modellen mit dabei.

VW T7 Multivan eHybrid
Volkswagen Nutzfahrzeuge
Großes Novum beim T7: In der hinteren Reihe fällt die Dreier-Sitzbank weg. Stattdessen können drei Einzelsitze montiert werden. Die Sitze in Reihe zwei sind nicht mehr dreh-, sondern nur umsteckbar.

Und in puncto Standheizung? Nun, serienmäßig steckt die in keinem der beiden Modelle. Im T6.1-Konfigurator kann man das Häkchen noch für zwei separate Standheizungen samt zweiter Batterie, Trennrelais, Batterieüberwachung und Funkfernbedienung setzen. Klar, im Winter oder wenn das Fahrzeug mal länger steht, ist das ideal. Allerdings fließen dafür stramme 2.998 Euro in den Bus. Gibt man sich mit der Enteisung der Frontscheibe und einem warmen Fahrerhaus zufrieden, reichen 1.255 Euro. Dabei handelt es sich übrigens gleichzeitig um die einzige Option, die im T7 verfügbar ist. Hier kostet das mit 1.481 Euro aber etwas mehr.

Infotainment

Massenhaft Kohle können Kunden ins Infotainment für den T7 Energetic stecken. Ordert man die teuerste Variante, das Navigationssystem Discover Media mit Streaming, Internet und Zehn-Zoll-Touchdisplay, fallen 1.088 Euro an. Wenn der Sound im neuen Multivan richtig knallen soll, ergänzt man das Ganze für 1.380 Euro um das 800 Watt starke Top-Soundsystem von Harman & Kardon. Der T6.1 Highline bringt ein Discover-Media-System indes serienmäßig mit – allerdings nur mit 9,2 Zoll großem Bildschirm.

Assistenzsysteme und Co.

Bei den Assistenzsystemen vereinen die Wolfsburger bei beiden Modellen mehrere Features in einem Paket. So kriegt man durch das 1.987 Euro teure Fahrassistenz-Paket Plus im T6.1 unter anderem beheiz- und abklappbare Außenspiegel, automatische Fernlichtregulierung (beim T7 Energetic jeweils schon Standard) sowie einen Abstandstempomat mit Notbremssystem. Hinzu kommen Spurhalte-, -wechsel- und Ausparkassistent, ebenso eine Verkehrszeichen-Erkennung. Im T7 nennt sich der entsprechende Fahrassistent Travel Assist und kostet "nur" 1.231 Euro Aufpreis. Zudem bietet VW für beide Multivans ein Dynamik-Extra mit adaptiver Fahrwerksregelung und 20-Millimeter-Tieferlegung. Hierfür zahlen T6.1-Kunden 1.201 Euro, beim T7 ist man 1.677 Euro los. Den T6.1 können Käufer zudem mit einer Differentialsperre an der Hinterachse konfigurieren. Über die dafür fälligen 1.017 Euro braucht man sich beim T7 keine Gedanken machen. Schließlich treibt er nur über die Vorderräder an.

Die Rechnung, bitte

Nach der Auswahl sämtlicher erwähnten Features und mit etlichen weiteren vermeintlich kleineren Sonderausstattungen steigen die Multivans preislich ganz locker ins Luxus-Segment auf. Mit unseren Konfigurationen summiert sich der Preis des neuen T7 Energetic um 24.477 Euro auf satte 92.277 Euro. In den T6.1 Highline fließen sogar 29.902 Euro. So kommt dieser insgesamt auf 109.733 Euro. Nur mal zum Vergleich: Das sind satte 9.656 Euro mehr, als für eine neue Mercedes S-Klasse mit kurzem Radstand fällig werden.

Fazit

Die Möglichkeiten im Konfigurator für den T7 wirken im Vergleich zu denen für den T6.1 auf den ersten Blick etwas mager. Aber der Eindruck täuscht. Wer sich durch die Sonderausstattungen klickt, dem wird schnell klar: Auch beim neuen Modell kann man richtig viel Geld investieren und aus dem VW-Bus eine automobile Schatztruhe machen. Die 100.000-Euro-Marke ist schnell in Sichtweite, der T6.1 Highline nimmt diese sogar locker. Irre!

Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 15 / 2024

Erscheinungsdatum 03.07.2024

148 Seiten