Der VW ID.4 wird 2026 zum elektrischen Tiguan: Das sagt VW-Chef Thomas Schäfer

VW überarbeitet den ID.4 grundlegend
2026 wird der VW ID.4 zum elektrischen Tiguan

Veröffentlicht am 15.07.2025

Für Ende 2026 bereitet Volkswagen eine umfassende Überarbeitung seines Elektro-SUV ID.4 vor. Dabei geht es nicht nur um ein übliches Facelift, sondern um eine vollständige Neugestaltung, die das Modell näher an neuere Fahrzeug-Designs wie das von ID.1 oder ID.2 heranführen soll. Ziel ist eine klarere Positionierung als elektrisches Pendant zum Verbrenner-Bestseller Tiguan.

Obwohl Volkswagen den ID.4 bereits seit fünf Jahren im Sortiment hat, gehört der Elektro-SUV weiterhin zu den meistverkauften Elektrofahrzeugen Europas. Um diese Position zu halten, kündigte VW-Chef Thomas Schäfer in einem Interview mit dem britischen Magazin "Autocar" einen kompletten Neuansatz an: "Wir machen den ID.4 komplett neu, innen wie außen. Es wird ein völlig anderes Auto – ein riesiger Sprung nach vorn."

Neues Design orientiert sich an ID.1 und ID.2

Intern wird der kommende ID.4 bereits als "elektrischer Tiguan" bezeichnet, was nicht nur die Positionierung im Portfolio verdeutlicht, sondern auch eine mögliche Namensänderung andeutet. Im selben Interview mit Autocar stellte Schäfer klar: "Warum sollte man erfolgreiche Namen wie Golf und Tiguan aufgeben?" Künftig könnten wieder klassische Modellnamen zum Einsatz kommen. Ob nun als ID.Tiguan, E-Tiguan oder Tiguan Electric – Verbrenner- und Elektrowelt werden zumindest namentlich miteinander verschmelzen.

Technisch wird der elektrische Tiguan allerdings noch nicht auf der neuen Super-Plattform SSP basieren, sondern am weiterentwickelten Elektro-Baukasten MEB+. Neue Elektromotoren, effizientere Batteriesysteme und eine überarbeitete Leistungselektronik sollen für bessere Fahrleistungen und größere Reichweiten sorgen. Für die Einführung des SSP-Baukastens gilt vorerst das Jahr 2029. Hauptgrund für die erneuten Verzögerungen sind Software-Probleme aus dem eigenen Hause Cariad. Bis zur Einführung der ersten Modelle wird Rivian als amerikanischer Software-Partner eine immer wichtigere Rolle übernehmen.

Bedienung mit mehr Nutzerorientierung

Die äußere Form des neuen ID.4 wird sich an den kleineren kommenden Modellen ID.1 und ID.2 orientieren, die eine klarere, modernere Designsprache einführen. Das Resultat ist ein optisch flacheres, dynamischeres SUV, das visuell und formal besser in das kommende VW-Elektroportfolio passt. Auch Anklänge an klassische VW-Modelle wie den Golf sollen laut Entwicklungsvorstand Kai Grünitz stärker betont werden.

Auch im Innenraum erwartet die Käufer ein radikaler Bruch mit dem bisherigen Konzept. Anstelle der viel kritisierten Touch-Oberflächen sollen wieder klassische Bedienelemente zum Einsatz kommen. Laut VW will man aus den Fehlern gelernt haben und die Bedienlogik wieder stärker an der Alltagstauglichkeit ausrichten. Besonders symbolträchtig ist die Rückkehr des Lautstärkereglers als Drehknopf. Insgesamt soll das Cockpit nicht nur intuitiver, sondern auch hochwertiger wirken.

Fällt der VW ID.5 aus dem Programm?

Im Zuge der Neuausrichtung des ID.4 soll der ID.5 – die coupéhafte Variante des ID.4 – wegfallen. Die Verkaufszahlen blieben deutlich hinter den Erwartungen zurück, sodass Volkswagen den Fokus auf stärker nachgefragte Modelle legt. Neben dem ID.4-Update bringt VW ab 2026 weitere neue Elektromodelle an den Start. Mit dem ID.2 will man ein erschwingliches Fahrzeug für die Kompaktklasse anbieten. 2027 folgt der ID.1 als Stadtauto. Beide Fahrzeuge tragen bereits die neue Designsprache.

Auch ein kompakter SUV auf Basis des ID.2 ist in Planung. Das Konzeptfahrzeug – ID.2 X – wird auf der IAA in München präsentiert und soll eine bezahlbare, alltagstaugliche Ergänzung im wachsenden Segment kompakter Elektro-SUVs darstellen.