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Toyota Aqua (2021)
Prius/Yaris-Zwitter mit cleverer Batterie

Toyota bringt den Aqua der zweiten Generation an den Start. Der Kompakte mit Hybridantrieb ist einerseits mit dem Prius verwandt, nutzt aber den Antrieb des Yaris.

07/2021, Toyota Aqua 2021
Foto: Toyota Motor Corporation

Dieser Toyota heißt zwar Aqua, aber mit einem Amphibienfahrzeug hat er nichts zu tun. Er verfügt auch nicht über einen Wasserstoff-Antrieb (wobei Wasserstoff in seinem Antrieb eine – zumindest kleine – Rolle spielt). Und auch sonst ist es einigermaßen kompliziert, dieses Auto – das zeitweise das meistverkaufte in Japan war – in Toyotas Modellpalette einzuordnen. So war die erste Generation des Aqua in Nordamerika zwischenzeitlich als Prius c (für "City") verfügbar. Der Hybridantrieb stammt jedoch vom kleineren Yaris.

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07/2021, Toyota Aqua 2021
Toyota Motor Corporation
Toyota bringt in Japan die zweite Generation des Aqua auf den Markt.

Das ist auch bei der neuen, zweiten Aqua-Generation der Fall. Sie basiert auf der B-Variante der neuen skalierbaren Toyota-Plattform TNGA, womit das Modell technisch weitgehend dem aktuellen Yaris Hybrid entspricht. Entsprechend bekannt ist das Antriebs-Layout: Der 91 PS starke 1,5-Liter-Dreizylinder-Saugbenziner wird von einem Elektromotor mit 59 kW / 80 PS unterstützt. Toyota nennt zwar keine kombinierten Werte. Es wäre jedoch sehr überraschend, sollte der Aqua nicht jene vom Yaris bekannten 85 kW / 116 PS und höchstens 141 Newtonmeter reproduzieren.

Batterie mit bipolaren Elektroden

Bei der Antriebsbatterie beschreitet der Toyota Aqua dagegen Neuland. Die Akkuzellen nutzen gasförmigen Wasserstoff als aktives Material und verfügen über bipolare Elektroden: Die Kathode und die Anode sitzen jeweils gegenüber direkt am jeweiligen Stromabnehmer. Zuvor waren diese Teile voneinander getrennt, weshalb mehr Stromabnehmer verbaut sein mussten. Die Neuerung bietet nicht nur die Möglichkeit, eine höhere Anzahl der dadurch kompakteren Zellen in die Batterie zu integrieren. So ergeben sich zudem eine größere aktive Oberfläche und geringere Widerstände. Toyota zufolge ist der Akku doppelt so leistungsstark wie jener des Vorgängers, was nicht nur in längeren rein elektrischen Fahrphasen, sondern auch in einer verbesserte Gasannahme resultieren soll.

07/2021, Toyota Aqua 2021
Toyota Motor Corporation
Die neue Batterietechnik (rechts) soll gleich mehrere Vorteile bieten.

Der hohe Aufwand zielt darauf ab, den Spritverbrauch zu senken. Für die sparsamste Aqua-Version, das Einstiegsmodell "B" mit Frontantrieb, verspricht Toyota einen kombinierten WLTP-Verbrauch von knapp 2,8 Litern. Allerdings verzichtet diese Variante auf den Power+-Modus samt "Comfort-Pedal": Hier wird auf eine Art und Weise rekuperiert, dass die Fahrerin oder der Fahrer lediglich das Fahrpedal lupfen müssen, um zu verzögern – der bei reinen E-Autos vielzitierte "One-Pedal-Drive"-Effekt. Die weiteren Aqua-Ausstattungslinien "X", "G" und "Z" bieten dagegen dieses Feature. Alle Versionen lassen sich mit Allradantrieb kombinieren. Dann steigt jedoch der Normverbrauch auf mindestens 3,3 Liter.

Sicher und konservativ

Für den neuen Aqua befüllt Toyota sein Safety-Sense-Paket recht üppig. Der Kollisionswarner meldet sich nun auch, wenn beim Rechts- oder Linksabbiegen Unfälle drohen. Der Abstandsregel-Tempomat funktioniert über das komplette Geschwindigkeits-Spektrum, der Spurhalteassistent mit Lenkeingriff hält den Hybriden immer mittig in der Fahrbahn, und ein weiteres System verhindert starkes unkontrolliertes Beschleunigen. Zudem kann der Aqua weitgehend automatisch einparken; nur Bremsen müssen Fahrerin oder Fahrer noch selbst.

07/2021, Toyota Aqua 2021
Toyota Motor Corporation
Die Tagfahrleuchten ziehen sich in Spangenform um die Scheinwerfer herum.

In ästhetischer Hinsicht gehört der Aqua zu den konservativen Vertretern der Toyota-Modellpalette. Der sechseckige Kühlergrill zeigt sich von einer breiten Kunststoff-Spange in zwei Bereiche geteilt, während sich die Scheinwerfer mit umlaufender äußerer Tagfahrlicht-Klammer oberhalb des Grills ansiedeln. Die Schulterlinie steigt mittig in den Fondtüren stark an, weshalb sich an der C-Säule eine spitz zulaufende Fensterlinie ergibt. Hinten präsentiert der Aqua einen ausgeprägten Dachspoiler und geschwungen gestaltete Leuchten, aber kein offen sichtbares Auspuff-Endrohr. Der Hybrid-Kleinwagen ist in neun Außenfarben erhältlich.

Praxisorientierter Innenraum

Die Insassen des Vier-Meter-Autos nehmen in der ersten Reihe auf elektrisch verstellbaren Sitzen Platz, die sich auf Wunsch nach außen drehen lassen, um das Ein- und Aussteigen zu erleichtern. Die Fondpassagiere und das Gepäckvolumen sollen vom im Vergleich zum Vorgänger um 50 Millimeter gewachsenen Radstand profitieren. Toyota verpasst dem neuen Aqua ein Armaturenbrett, bei dem neben dem 10,5-Zoll-Infotainment-Touchscreen auch die mit Kunstleder bezogene Prallfläche abgesetzt angebracht ist.

07/2021, Toyota Aqua 2021
Toyota Motor Corporation
Das Platzangebot soll vom um 50 Millimeter vergrößerten Radstand profitieren.

Zwischen dem Bildschirm und der Mittelkonsole befinden sich weitere Regler, beispielsweise für die Klimaanlage, sowie der Getriebe-Wählhebel. Das schafft in der Mittelkonsole Platz für zusätzliche verschiebbare Ablageflächen, die zum Beispiel Ladekabel verstecken. Über einen Anschluss im Fond können nicht nur Smartphones während der Fahrt, sondern im Stand auch andere Geräte mit Energie versorgt werden – etwa bei Stromausfall.

Bei gut 15.000 Euro geht's los

Wie der Vorgänger wird auch der neue Toyota Aqua im Werk Iwate im Osten Japans produziert. Die Händlerpremiere findet am Wochenende des 24. und 25. Juli statt. Pro Monat will Toyota 9.800 Exemplare verkaufen, wobei die Preise für das Basismodell "B" bei umgerechnet etwa 15.000 Euro starten. Wer die Allrad-Option zieht, zahlt bei allen Modellvarianten gut 1.500 Euro extra. Der neue Aqua lässt sich aber auch im All-Inclusive-Abo über Toyotas Kinto-One-Service mieten. Die Monatsrate beträgt dann etwas mehr als 150 Euro.

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Fazit

Der Toyota Aqua der ersten Generation war ein Erfolgsmodell – allerdings nur in Japan. Der Nachfolger wirkt erneut eher konservativ konzipiert, geht aber zumindest bei der Batterietechnik neue Wege und lässt sich per "One-Pedal-Drive" fahren. Das Verhältnis aus Preis, Leistung und Verbrauch erscheint stimmig.

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