Der Erlkönig trägt dabei nur eine leichte Tarnung an Front und Heck – ein klarer Hinweis darauf, dass sich am Grunddesign wenig ändert. Dennoch ist auffällig: Tesla testet nicht einfach nur ein optisch modifiziertes Fahrzeug, sondern scheucht den Prototyp intensiv über die Rennstrecke. Das nährt Spekulationen über tiefgreifendere technische Änderungen.
Feinschliff an Front und Heck
Optisch bleibt das Model S seiner bekannten Silhouette treu. An der Front kommt ein leicht veränderter Stoßfänger mit kantiger gezeichneten Lufteinlässen zum Einsatz. Diese erinnern in ihrer Formensprache an das Design des neuen Model 3 Performance. Auch der Diffusor am Heck wurde überarbeitet und könnte aerodynamische Vorteile bringen. Die Blechteile hingegen bleiben unangetastet, was typisch ist für ein Facelift dieser Art.
Die Felgen zeigen sich im neuen Mehrspeichendesign mit 21 Zoll Durchmesser – offenbar inspiriert von den bisher nur unter Radkappen sichtbaren Felgen des Einstiegs-Model 3. Auch dies spricht für eine Designangleichung innerhalb der Tesla-Modellpalette.
Plaid+ doch noch ein Thema?
2021 hatte Tesla ursprünglich eine "Plaid+"-Variante angekündigt. Diese sollte mit über 820 kW (rund 1.115 PS) Leistung sowie einer Reichweite von 840 Kilometern aufwarten – wurde aber wenig später von Elon Musk persönlich wieder gestrichen. Grund waren laut Tesla Schwierigkeiten bei der Großserienproduktion der neuen 4680er-Batteriezellen.
Die Rückkehr eines leistungsstärkeren Plaid+-Ablegers ist dennoch nicht ausgeschlossen. Der aktuell getestete Prototyp könnte ein Hinweis auf genau dieses Modell sein. Möglich wären neben einem weiterentwickelten Dreimotoren-Setup auch Fortschritte bei Zellchemie und Thermomanagement, um Reichweite und Ladeleistung zu steigern.
Technik-Update mit Modellen 3 und Y
Auch im Innenraum und bei der Fahrzeugarchitektur könnte Tesla nachlegen. Tesla-Entwicklungsvorstand Lars Moravy hatte bereits Anfang 2025 angekündigt, man wolle das Model S "mit Liebe" aktualisieren und dabei Elemente aus Model 3 und Model Y übernehmen. Was genau damit gemeint ist, bleibt unklar – denkbar wären neue Assistenzfunktionen, verbesserte Rechenleistung oder ein modifiziertes Cockpit-Layout inklusive Frontkamera oder neuer Ambientebeleuchtung.
Das Model S ist mittlerweile seit über 13 Jahren auf dem Markt. Facelifts gab es in den Jahren 2016 und 2021 – ein komplett neues Modell wurde bislang nicht angekündigt und scheint laut Musk auch nicht geplant. Grund: Große Limousinen seien aktuell kein Prioritätssegment für Tesla. Stattdessen konzentriert sich der Hersteller auf Volumenmodelle wie Model Y und Cybertruck sowie Software-Features wie Full Self Driving.
Für Märkte mit Rechtslenkung – wie Australien oder Großbritannien – ist das überarbeitete Model S ohnehin nicht vorgesehen. Die Umstellung auf Rechtslenker gilt laut Tesla als zu aufwendig.