Während andere Sportwagen-Hersteller bei der Weiterentwicklung ihrer Fahrzeuge ja gerne vom „Evolutionieren“ sprechen, greift Chevrolet bei der neuen Corvette in die Vollen. Mit der Frontmotor-Hinterradantrieb-Plattform der C7 sei man an einer fahrdynamischen Grenze angekommen, die selbst mit mehr Motorleistung nicht zu überwinden gewesen wäre – so der Hersteller. Die Änderungen mussten also bedeutender sein. Eine der zentralen Entscheidungen für das neue Mittelmotorkonzept, war der Wunsch, mehr Gewicht über die Hinterachse zu bekommen, um so die Performance zu verbessern.
Und auch das Aggregat an sich macht die Corvette einzigartig – kein aktueller Mittelmotor-Sportwagen tritt derzeit noch mit einem V8-Saugmotor an. Ein Biturbo-Aggregat und auch eine Hybrid-Variante sollen aber folgen.
Neben der Einbaulage des Motors ändern sich noch viele weitere Details an dem US-Sportwagen, die für eine höhere Agilität sorgen sollen. Welche? Ein Blick unter die Karosserie offenbart die Weiterentwicklung gegenüber dem Vorgängermodell.
1. Lenkung
Die neue elektromechanische Lenkung mit variablem Handmoment ist nun direkter abgestimmt als bei der C7 (Lenkübersetzung jetzt 15,7 : 1 statt bisher 16,25 : 1).
2. Interieur
Im Vergleich zum Vorgängermodell ist das Cockpit um 42 Zentimeter nach vorne gewandert. Das 12-Zoll-Digitaldisplay kommt mit variabler Instrumentenoptik. Drei Sitzvarianten stehen zur Auswahl.
3. Bremsanlage
Ebenfalls Premiere in der Corvette: die Bremsanlage mit elektrischem Bremskraftverstärker. Pedalbefehle werden numehr also elektrisch statt hydraulisch übertragen. Das Pedalgefühl kann in drei Stufen (Tour, Sport, Track) eingestellt werden.
4. Getriebe
Erstmals in der Corvette-Historie wird die Antriebskraft per Doppelkupplungsgetriebe übertragen. Die intern M1L genannte Schaltbox stammt vom Zulieferer Tremec und verfügt über acht Gänge, von denen die ersten sechs Gänge als Fahrgänge ausgelegt sind.
5. Motor
Den 6,2-Liter-V8-Sauger mit Trockensumpfschmierung, zentraler Nockenwelle, variabler Ventilsteuerung, Zylinderabschaltung und 502 PS Leistung kennen wir schon aus der C7. Das Triebwerk sitzt nun aber 2,5 Zentimeter tiefer im Chassis. Ein Vierliter-Achtzylinder mit Biturboaufladung, der zwischen 600 und in der Hybrid-Version sogar über 900 PS liefern soll, könnte im weiteren Verlauf folgen.