Im Sommer 2024 hatte die Bundeswehr mit Mercedes einen Rahmenvertrag geschlossen, der bis zum Jahr 2032 die Lieferung von 5.800 G-Klasse -Modellen vorsieht. Der "Wolf 2" soll die bisherigen alten Baumuster der G-Klasse in der Truppe ersetzen – in diesem Beitrag haben wir das neue Modell ausführlich vorgestellt. Im November 2024 hatten die Militärs fünf Erprobungsfahrzeuge des neuen G erhalten, die seitdem durch einen quälerischen Test-Marathon geschickt werden.
Erprobung ist abgeschlossen
Die Erprobung der neuen G-Klasse nähert sich dem (erwartbar erfolgreichen) Ende, die Bundeswehr hat deshalb jetzt Einblicke in die Prüfung der Fahrzeuge gegeben. Die Belastungstests durchläuft der Geländewagen mit Stern in der Wehrtechnischen Dienststelle (WTD) 41 in Trier. Die Autos mussten insgesamt 16.000 Kilometer unter verschiedensten Bedingungen zurückzulegen. In vier Prüfabschnitten muss die G-Klasse auf Feld- und Waldwegen, Schotterpisten, Tiefsand und im natürlichen Gelände bestehen.
Hinzu kommt eine "synthetische Teststrecke" mit einer Verwindungs-Bahn, die von Fahrrobotern durchgeführt wurde. Damit dem Auto alles abverlangt wird, wurden die Tests mit voller Beladung durchgeführt. Bis zu 1,2 Tonnen kann der neue G-Wolf befördern. Ob der Wolf 2 mittels Hubschrauber transportiert werden kann, seine geforderte Wattiefe und Steigfähigkeit tatsächlich erfüllt oder sicher verladen werden kann – all das steht ebenfalls auf dem Prüfplan. Ergänzt wird das Testprogramm durch eine Klimakammerversuchsreihe, in der das Fahrzeug extremen Temperaturen von minus 34°C bis plus 49°C sowie wechselnden Klimaeinflüssen wie etwa hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt wird.
Zwei Varianten
Der Wolf 2 wird in zwei Ausführungen in Dienst gestellt: als Militärpolizei-Version für die Feldjäger sowie als Führungsfahrzeug für den übrigen Truppeneinsatz. Die Feldjäger-Variante unterscheidet sich dabei nur in einigen Details wie die spezielle Sondersignalanlage sowie integrierte Blaulichter an Front und Heck. Die Jobs als Sanitäts- und Luftlande-Fahrzeug, bislang ebenfalls vom Wolf wahrgenommen, werden künftig andere Fahrzeuge übernehmen.
Beim Wolf 2 handelt es sich nicht um eine Militärversion der aktuellen zivilen G-Klasse. Stattdessen ist das Modell eine Weiterentwicklung der Nutzfahrzeug-Baureihe des Baumusters 461. Das bedeutet auch weiterhin zwei Starrachsen für maximale Geländetauglichkeit. Diese sind im Vergleich zum G461 allerdings verbreitert, um die Fahrstabilität zu verbessern.
Endlich ein Militär-G mit Leistung
Motorisiert ist der Wolf 2 mit einem Dreiliter-Reihensechszylinder, wie er auch in Mercedes Pkw-Modellen zum Einsatz kommt. Für die Truppe ist der Dieselmotor nach Euro-III zertifiziert, um im Einsatz auch mit minderwertigem Diesel zuverlässig zu funktionieren. Die Maschine bringt es auf 249 PS und 600 Newtonmeter Drehmoment – eine drastische Steigerung zum früheren 250 GD Wolf mit seinen wenig temperamentvollen 92 PS.
Nach der erfolgreichen Testarbeit wird die Truppe die ersten Modelle des neuen Wolf bereits im November 2025 erhalten. Bis Mitte 2026 soll dann die erste Tranche von insgesamt 1.500 Fahrzeugen ausgeliefert sein, insgesamt sollen 5.800 Fahrzeuge in Dienst gestellt werden. Laut Informationen der Bundeswehr soll der neue Wolf eine Einsatzdauer von 20 Jahren haben.