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Spyker-Saga geht weiter
Erneuter Neustart mit neuen alten Investoren

Der niederländische Sportwagenbauer Spyker plant 2022 ein erneutes Comeback. Nach mehreren Insolvenzen stehen dem 1999 von Victor Muller gegründeten Unternehmen offensichtlich neue alte Geldgeber zur Seite.

Spyker C8 Preliator teaser
Foto: Spyker

Im November 2020 plante der niederländische Sportwagenbauer Spyker noch mit einem erneuten Comeback. Schon 2021 sollte in Trier mit dem Geld eines russischen Investors die Produktion wieder anlaufen. Da der Insolvenzverwalter aber vergeblich auf die Zahlung von Verbindlichkeiten durch Victor Muller wartete, sollten die Markenrechte am Sportwagenhersteller verkauft werden. Unternehmensgründer Muller kämpfte aber weiter um seine Firma. Jetzt scheint es Fortschritte zu geben. Wie der Sportwagenbauer zum Jahreswechsel 2021/2022 mitteilt, habe man einen neuen Produktions-Fahrplan entworfen und neue Investoren gefunden. Letztere sind aber dieselbenn, die schon 2021 ein Comeback ermöglichen wollten.

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Geplanter Comeback-Versuch

Erneut an Bord ist also Boris Romanovich Rotenberg, ein russischer Oligarch und Vertrauter des russischen Staatspräsidenten Putin sowie Gründer des SMP-Rennstalls. Außerdem gehört ihm die Rennwagen-Schmiede BR Engineering, die unter anderem den ersten russischen LMP1-Prototypen aufgebaut hat. Ebenfalls wieder dabei ist Michail Pessis, der mit seiner R Company aus Trier spezialisiert auf Fahrzeug-Tuning sowie den Verkauf und Export von Tuning-Modellen zum Beispiel der Marken Lorinser, Mansory oder Techart ist. Gleichzeitig ist er Mitbesitzer von SMP Racing Monaco und Inhaber des Milan Morady SA in Luxemburg, die Luxus-Accessoires vertreibt. Milan Morady sowie BR Engineering bauen bereits seit Jahren den Spyker C8 Aileron in einer limitierten "BR Conversion".

Drei Spyker-Modelle geplant

Der neue Produktions-Fahrplan sieht die Fertigung der Modelle Spyker C8 Preliator, Spyker D8 Peking-to-Paris und Spyker B6 Venator vor. Exakt diese Modelle hatte auch die 2021er-Planung umfasst. Die Entwicklungsarbeiten für die neuen Modelle sollen in Deutschland erfolgen. Die Karbon-Chassis sollen in Russland gefertigt werden. Die Endmontage der neuen Spyker-Modelle ist in den alten Spyker-Anlagen in den Niederlanden geplant. Dort soll auch ein Service-Zentrum entstehen, das von weiteren Service-Zentren an der französischen Cote d’Azur und an einem Standort nahe der belgischen, französischen und luxemburgischen Grenze ergänzt wird. Die Finanz-, Buchhaltungs- und Controllingabteilung von Spyker wird von Luxemburg aus betrieben. CEO von Spyker soll wieder Victor Muller werden. Und auch im Motorsport möchte man wieder Fuß fassen. Bei den Antrieben bleibt vorerst der bekannte Verbrenner-V8 Herzstück eines jeden Spykers. Man denke für die Zukunft aber auch über Hybridantriebe nach. Begleitet werden die neuen Pläne allerdings von der kleinen Fußnote, dass der neue Kooperationsvertrag noch nicht unterschrieben sei.

Kein Geld – Markenrechte-Verkauf drohte

Bis weit ins Jahr 2021 hinein wartete der Insolvenzverwalter von Spyker auf ausstehende Zahlungen in Höhe von mehr als 800.000 Euro. Um die Ansprüche der Gläubiger zu stillen, sollten die Spyker-Markenrechte an Dritte verkauft werden. Interessenten dafür wollte der Insolvenzverwalter bereits ausgemacht haben. Mit dem Verkauf der Markenrechte könnte Muller keine Autos mehr unter diesem Label fertigen.

Rückblick: Victor Muller konnte sich 1999 die Rechte an der 1926 eingestellten Marke Spyker sichern und baute ab Herbst 2005 zusammen mit Karmann im niederländischen Zeewolde eine Produktion für den Spyker C8 auf. Der wurde aus Kostengründen aber seit 2009 im britischen Coventry montiert. Ende 2006 kaufte Spyker das F1-Team "Midland F1" und nahm 2007 als Spyker F1 an der Königsklasse teil. Ein Jahr später musste das Team wegen finanzieller Schwierigkeiten verkauft werden. Es trat in der Folge als Force India an.

2010 übernahm der bereits verschuldete Sportwagenbauer Spyker von General Motors die Automarke Saab. Der Kapitalbedarf für Saab sollte durch den Verkauf des Sportwagengeschäfts von Spyker an private Investoren finanziert werden. Dies scheiterte und Zulieferer stellten 2011 die Teilversorgung für die Saab-Produktion ein. Im Zuge dessen kamen diverse chinesische und amerikanische Investoren mit Beteiligungen mal mehr oder weniger erfolgreich zum Zuge. Am 18. Dezember 2014 meldete Spyker schließlich Insolvenz an. Ein halbes Jahr später war man jedoch wieder zahlungsfähig und zeigte auf dem Genfer Autosalon 2016 den C8 Preliator und 2017 ein Roadster-Modell. Dann wurde es erneut ruhig um die Marke.

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Fazit

Spyker is back! Mit zwei potenten Geldgebern soll die Marke wieder in Schwung kommen. Nach der bewegten Vergangenheit wäre es dem niederländischen Autobauer zu wünschen, dass Ruhe einkehrt. Die Geschicke der Niederländer soll weiter Victor Muller lenken. Aktuell fehlt aber noch die Unterschrift der neuen Geldgeber unter den Verträgen. Die wollten Spyker bereits 2021 wiederbeleben – hatten aber dann doch zurückgezogen.

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