An Selbstbewusstsein scheint es den Zwillingsbrüder Nick und Peter Pap nicht zu mangeln. Erst verpassen die Australier ihrem Sportwagen ein Logo, das dem Helm eines spartanischen Kriegers nachempfunden ist – und nennen ihn auch noch so. Dann suchen sie sich niemand Geringeren als Ferrari als Rivalen aus – und behaupten, die Leistung ihres ersten Autos „übertrifft die meisten Supersportwagen“. Schaut man sich die Daten des offenen Zweisitzers an, scheinen die Gebrüder Pap jedoch etwas dick aufzutragen. Zumal er von einem schnöden Großserien-Motor angetrieben wird. Was aber nicht heißt, dass der Spartan kein spaßiges Tracktool sein könnte.
Karbon-Karosserie auf einem Gitterrohrrahmen
Er orientiert sich optisch an den Rennwagen der Sechzigerjahre. Die geschwungene Karosserie, die über den Rädern besonders ausladend und am Heck sehr offen gestaltet sowie knallrot lackiert ist, hätte vor 50 bis 60 Jahren tatsächlich ein Ferrari in Le Mans oder bei der Targa Florio tragen können. Allerdings ist jene des Spartans aus Karbon gefertigt – ein Werkstoff, der seinerzeit noch nicht im Rennsport verwendet wurde.
Die Karosserie wird mittels Schnellverschlüssen an einem Gitterrohrrahmen befestigt, in dessen Zentrum ein 406 PS starker 2,4-Liter-Honda-Motor mit Kompressoraufladung und Motec-Motorelektronik sitzt. Dieser leitet seine Kraft über ein sequenzielles Getriebe, das auf Wunsch Schaltbefehle über Lenkradwippen entgegennimmt, Richtung Hinterräder weiter. Puristen können sich aber auch für ein manuelles Sechsgang-Getriebe entscheiden und darüber freuen, dass der Spartan über keinerlei elektronische Fahrhilfen verfügt.
550 Kilogramm, 2,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h
Das Fahrwerk arbeitet mit Doppel-Querlenkern und Öhlins-Dämpfern, die gegen Aufpreis adaptiv ausgelegt werden können. Die vorne 16 und hinten 17 Zoll großen Felgen liefert Advan, die passenden 205/50 R16- und 245/45 R17-Reifen kommen aus dem Hause Yokohama. Die Bremsanlage mit Sechskolben-Sätteln vorne und Vierkolben-Zangen hinten stammt vom Spezialisten Wilwood.
Innen gibt es nur das Nötigste. Wer einen Blick ins Interieur wirft, der weiß, warum der Spartan nur 550 Kilogramm wiegt und nach offiziellen Angaben in 2,4 Sekunden von Null auf Hundert und auf maximal 245 km/h beschleunigt. Die Schalensitze stammen von Tillet, die Sechspunkt-Gurte und das Lenkrad mit Schnellverschluss von Sabelt. Die Frontscheibe reicht beim Lenken gerade einmal über die Hände des Fahrers, und hinter den beiden Insassen türmt sich ein massiver Überrollbügel auf.
Ein Spartan-Exemplar kostet 150.000 Australische Dollar, was aktuell gut 92.000 Euro entspricht. Die Kleinserie ist auf 300 Exemplare limitiert – noch so eine Anspielung, die nicht nur bei Film- und Comicfans die Sypathiewerte für die Gebrüder Pap in die Höhe schnellen lassen dürften.
Fazit
Man fragt sich ja schon, wie groß der Markt für Sportwagen wie den Spartan tatsächlich ist. Fast jede Woche erscheint ein anderer Hersteller eines Leichtbau-Tracktools auf der Bildfläche und präsentiert Zahlen, Daten und Ankündigungen, die aufhorchen lassen. Ob der australische Roadster hält, was Nick und Peter Pap versprechen, kann er am Sonntag, den 16. Juni beweisen: Ganz bescheiden bei einem Trackday auf dem Wakefield Park Raceway unweit von Sydney.