MISSING :: structure.inactiveTabOverlay
{"irCurrentContainer":"22639186","configName":"structure.inactiveTabOverlay"}

Škoda Elroq
Geschmeidig unterwegs im Elektro-Škoda

Škoda will den E-Auto-Markt mit einem kleinen Bruder des Enyaq aufmischen. Škoda zeigte den kompakten SUV bereits als Skulptur und jetzt mit einem dunklen Teaser-Bild. Außerdem haben wir einen Erlkönig erwischt.

Skoda Elroq
Foto: Skoda

Von den insgesamt sechs neuen Elektroautos, die Škoda bis 2026 angekündigt hat, rollen fünf im SUV/Crossover-Look auf den Markt. Direkt unterhalb der Enyaq-Familie werden die Tschechen perspektivisch den Elroq als erst zweites reines Elektromodell der Marke präsentieren. Dabei handelt es sich um einen rund 4,50 Meter langen Kompaktwagen, der auch innen die Konfektionsgröße des beliebten Karoq trägt.

Škoda hatte den Elroq, der unter dem Arbeitstitel "Compact" entwickelt wird, zusammen mit den fünf anderen E-Konzepten bereits im Mai 2023 als Skulptur in Mladá Boleslav gezeigt. Auffällig daran war das neue Design "Modern Solid", das an der Front unter anderem durch den anders gestalteten Markennamen statt des alten Wappens ausgedrückt wird. Beim Serienmodell zeigt sich die Front mit geteilten Scheinwerfern. Die schmalere obere Partie erstreckt sich nahtlos bis zu den Kotflügeln. Der Škoda-Schriftzug ist auffällig auf der Motorhaube platziert. Das "Tech-Deck-Face" soll eine moderne Neuinterpretation des traditionellen Škoda-Kühlergrills bilden, erkennbar an seinem flacheren und breiteren Design. Moderne LED-Matrix-Scheinwerfer runden den markanten Gesamteindruck des Škoda Elroq ab. Große Räder betonen zusätzlich das robuste Erscheinungsbild.

Der große E-Ratgeber

Im Sinne eines attraktiven Basispreises sollte es die Einstiegsvariante des Elroq mit Heckantrieb und 150 PS sowie mit der kleinsten 48-kWh-Batterie geben. Der ID.3 kommt damit nach WLTP immerhin 349 Kilometer weit, beim höheren Elroq sollten immer noch mehr als 300 Kilometer möglich sein.

Erste Fahrt im Elroq mit CEO auf dem Beifahrersitz

Die Details des neuen Designs verbergen sich noch hinter der Tarnfolie, die Weltpremiere des ungetarnten Elroq ist für Anfang Oktober geplant. Doch das können wir auch ein halbes Jahr vorher sagen: Der Elroq und alle weiteren Modern Solid-Autos werden mühelos als Škoda erkennbar bleiben.

Aber fahren dürfen wir schon mal. Und zwar nicht einfach so, sondern mit Škoda-CEO Klaus Zellmer auf dem Beifahrersitz. Dass die Škoda-Heritage auch in der neuen Designsprache erkennbar ist, sei extrem wichtig, sagt er. Das Interieur unseres Prototyps ist bereits auf Serienstand, erklärt der Chef, während er die Konturen des Armaturenbretts und des zentralen Monitors mit den Fingerspitzen entlangfährt.

Das gilt auch für Instrumente und Bedienung. Nur die Software sei noch nicht auf letztem Stand, daher gibt es auch noch keine Detailbilder des Interieurs.

Wir starten am alten Olympiastadion von Amsterdam, erbaut für die Spiele 1928. Woraus sich bereits erahnen lässt, dass es heute nur um einen allerersten Fahreindruck geht. Tempoexzesse sind im wuseligen Verkehr entlang der Amstel nicht angebracht. Dafür gibt es viele Kreisverkehre, Tempo 30-Zonen, Bremsschwellen und schmale Straßen mit mehr Spuren für Fahrräder als für Autos.

Entspanntes Fahrgefühl

Unser Škoda bewältigt die Strecke entspannt, der Tester notiert im Hinterkopf geschmeidig ansprechende Federung, gute Übersicht, angenehmes Lenkgefühl und sensibles Ansprechen auf Fahrpedal-Befehle. Passt also soweit. Beim ersten Stopp der Škoda-Kolonne verabschiedet sich Klaus Zellmer und wechselt in den nächsten Elroq hinter uns. Weiter geht's. Klack, ein Schiebeschalter etwa dort, wo früher mal der Schalthebel montiert wurde, dient als Wahlschalter. Weiter geht's. Am Lenkrad gibt's Wippen zur Feinjustierung der Rekuperation, kennt man so von anderen Autos.

Laden müssen wir heute nicht, der Akku war beim Start fast voll und der Bordcomputer hat sich bei einem Durchschnittsverbrauch von rund 15 kWh/100 km eingependelt. Die kräftigeren Antriebsversionen können mit bis zu 175 kW Gleichstrom tanken, bei allen Versionen soll Aufladen von zehn auf 80 Prozent SoC in weniger als 28 Minuten möglich sein.

Viel Platz im Elroq

Später wechseln wir auf die Rückbank. Auch hier zeigt sich der Elroq geräumig, mit angenehmen Sitzen und guter Sicht nach außen. Mit 4.499 Millimetern Länge ist der Elroq übrigens zehn Zentimeter länger als der Karoq, jedoch 17 Zentimeter kürzer als der größere Enyaq. Mit dem teilt er sich allerdings den MEB-typischen Radstand: 2.766 Millimeter. Und obwohl der neue Elekro-Škoda alles andere als klotzig wirkt, bietet er mit seiner Gesamthöhe von etwas über 1,6 Metern auf beiden Sitzreihen reichlich Luft über dem Scheitel. Škoda-mäßig groß dazu der Laderaum: 470 bis 1.580 Liter.

Wie viel Power bekommt der Elroq?

Stärkere Varianten, oder solche mit größerer Batterie, sind mit dem MEB natürlich ohne Weiteres denkbar. Ob mehr als 204 PS möglich sind, hängt davon ab, ob der Elroq den Vorderwagen aus dem Enyaq / ID.4 bekommt, der genug Platz für den zweiten Motor vorn bietet. Der ID.3 beispielsweise hat das nicht. Ohne die Asynchronmaschine vorn ist wohl bei den erwähnten 204 PS Schluss.

Der ID.3 GTX bietet einen noch stärkeren, permanent erregten Synchronmotor an der Hinterachse – prinzipiell auch eine Möglichkeit für den Elroq. Es sei denn, Škoda möchte ihn deutlich als SUV positionieren und daher nicht auf Allradantrieb verzichten – wofür die technische Nähe zum Enyaq spricht.

Der Elektro-SUV Elroq wird nicht billig

Angekündigt ist der E-SUV für den Herbst 2024. Damit hat er einen guten Vorsprung zum deutlich kleineren ID.2 und dessen Škoda-Pendant Small. Beide dürften durch den versprochen niedrigen Einstiegspreis und Frontantrieb als günstigere Alternative für kostensensible Škoda-Kunden interessant werden.

Die Preise fragen Sie? Stehen noch nicht fest. Der Karoq kostet ab 32.930 Euro. Sehr viel teurer sollte der Elroq nicht werden. Kein Kommentar, heißt es dazu vielsagend. Ganz falsch scheint unsere Spekulation also nicht zu sein.

Umfrage
Welchen Skoda bevorzugen Sie?
8392 Mal abgestimmt
Octavia
Superb
Fabia
Scala
Kamiq
Karoq
Kodiaq
Enyaq

Fazit

Entspanntes Fahrgefühl, solider Qualitätseindruck, großzügiges Raumangebot und entspannte Antriebe – der Škoda Elroq zeigt bei der ersten Ausfahrt typische Markentugenden. Selbst wenn Preise und Reichweiten noch nicht feststehen: Das kann was werden mit diesem Škoda.

Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 14 / 2024

Erscheinungsdatum 20.06.2024

148 Seiten