MISSING :: structure.inactiveTabOverlay
{"irCurrentContainer":"25512663","configName":"structure.inactiveTabOverlay"}
MISSING :: ads.vgWort
{"irCurrentContainer":"25512663","configName":"ads.vgWort"}

Common Tactical Truck (CTT) für US-Armee
Rheinmetall beteiligt sich an US-Ausschreibung

Rheinmetall will gemeinsam mit GM Defense einen neuen US-Militär-Lkw bauen. Das Projekt kann in einem Auftrag von bis zu 14 Milliarden Dollar münden.

Rheinmetall GM Defense Common Tactical Truck (CTT)
Foto: GM Defense

Bei diesen Summen bekommen die Finanz-Controller der beteiligten Firmen feuchte Augen: Bis zu 14 Milliarden US-Dollar (umgerechnet aktuell rund 12,8 Milliarden Euro) plant das US-Militär für die Erneuerung des Lkw-Programms der "Common Tactical Trucks" (CTT) auszugeben. Für diese Maximalsumme soll die bemerkenswerte Anzahl von bis zu 40.000 schweren Militär-Lkw als Ersatz für veraltete Technik beschafft werden.

Einen ersten Etappensieg kann nun die deutsche Rüstungsfirma Rheinmetall verzeichnen. Der in Düsseldorf beheimatete Konzern war 2022 ein Bündnis mit der General Motors-Tochter GM Defense eingegangen, um sich an der Riesen-Ausschreibung zu beteiligen. Mit Erfolg, denn neben Oskosh (wo der Hummer-Nachfolger gebaut wird), Navistar Defense und Mack Defense ist das deutsch-amerikanische Duo nn für die erste Phase des Projekts ausgewählt worden.

Unsere Highlights

Basis ist der HX3 von Rheinmetall

In dieser ersten Phase, die mit vergleichsweise bescheidenen 24 Millionen US-Dollar für die beteiligten Firmen dotiert ist, müssen jeweils drei Prototypen gebaut werden, die anschließend in das harte Armee-Prüfprogramm aufgenommen werden. Dieses Auswahlverfahren, bei dem die Eignung, Leistung und Robustheit der Testfahrzeuge ermittelt wird, sollen Anfang 2024 erfolgen.

MAN KAT 8x8 Gletscher-Bus
Torsten Seibt
Die MAN KAT-Fahrzeuge, Vorgänger der HX-Baureihe, finden bei ihrer Ausmusterung abenteuerlustige Abnehmer wie hier auf Island als Touristenbus.

Das von GM Defense und Rheinmetall ins Rennen geführte Fahrzeug entspricht bis auf die erforderlichen US-Spezifikationen der neuesten Generation HX3 von Rheinmetall MAN Military Vehicles GmbH (RMMV), einem in München beheimateten Joint-Venture des Lkw-Herstellers MAN und Rheinmetall. Der HX3 war 2021 als Weiterentwicklung der bisherigen HX-Baureihe präsentiert worden. Die blickt bereits auf eine lange Tradition (siehe Bildergalerie mit aktuell eingesetzten Modellen der Bundeswehr) zurück. Als MAN GL KAT 1 hatten die extrem geländegängigen Lkw mit der charakteristischen kantigen Kabine im Jahr 1976 ihr Debüt bei der Bundeswehr.

Assistenzsysteme wie im zivilen Truck

Der neue HX3, der sich nun für das US-Miltär qualifizieren soll, ist von diesen ersten KAT 1 bei der Technik natürlich meilenweit entfernt. Die HX-Lkw-Familie basiert auf dem kommerziellen Lkw-Portfolio von MAN Truck and Bus, die ein hohes Maß an handelsüblichen Komponenten in den Fuhrpark bringen – eine prioritäre Forderung der U.S. Army im CTT-Programm. Wie im zivilen Nutzfahrzeugeinsatz bekommt der HX3 moderne Assistenzsysteme wie Bremsassistent, adaptive Abstands- und Geschwindigkeitsregelung und Spurhalteassistent integriert.

Diese neuen modernen Assistenzsysteme sollen außerdem dafür sorgen, dass die Trucks künftig auch autonom fahren und beispielsweise im "Platooning" eingesetzt werden können, bei dem ein Führungsfahrzeug einen ganzen Tross selbstfahrender Lkw hinter sich herlaufen lässt. Gewährleistet wird das über eine entsprechende Updatefähigkeit der integrierten Software. Die modular, mit einer hohen Quote an Gleichteilen aufgebaute neue HX3-Familie ist wie bereits die Vorgängergenerationen für eine enorme Bandbreite an Einsatzzwecken konfigurierbar. Transport, Wechselladersystem, Tankwagen und Sattelzugmaschine für den Fernverkehr sind beispielhafte Verwendungen. Dabei stehen vom zweiachsigen 4x4-Modell bis zum 10x10 mit fünf Achsen vier verschiedene Varianten zur Verfügung.

Umfrage
Ihr Traumjob im Lkw wäre...
31872 Mal abgestimmt
...auf der Straße im Fernverkehrs-Truck....im Gelände auf einem stabilen Baustellen-Lkw.

Fazit

Für Rheinmetall und das Tochterunternehmen RMMV wäre es ein Mega-Auftrag: Bis zu 40.000 schwere Lkw in unzähligen Varianten will die US-Armee ersetzen und dabei auf eine einheitliche Plattform setzen. Der HX3 von Rheinmetall wurde nun in einem gemeinschaftlichen Angebot mit dem US-Unternehmen GM Defense in die erste Auswahl aufgenommen. Mit drei weiteren Bewerbern beginnt 2024 die Prototypen-Erprobung. Doch neben den technischen Aspekten spielt bei solchen Ausschreibungen natürlich auch die Politik eine entscheidende Rolle. Ob die US-Regierung einen solchen Mega-Auftrag an ein Konsortium vergibt, an dem ein deutsches Unternehmen maßgeblich beteiligt ist, bleibt abzuwarten.

Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 21 / 2024

Erscheinungsdatum 26.09.2024

148 Seiten