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Porsche 911 (992) Turbo und Turbo S (2020)
Die mit dem festen Bürzel

Das Topmodell des Elfer kennen wir schon. Nach dem 911 Turbo S kommt nun der Turbo mit etwas weniger Dampf und nur wenigen Unterschieden.

Porsche 911 Turbo (992)
Foto: Porsche

Ein echtes Topmodell wird aus dem Porsche 911 Turbo wohl nie. Das liegt weiß Gott nicht daran, dass er nicht das Zeug dazu hätte. Grund für die ewige Zweitplatzierung ist schlicht der große Bruder Turbo S. Davon muss man sich allerdings nicht zwingend beeindrucken lassen – der Turbo macht einiges anders, und manches gefällt Ihnen vielleicht ja sogar besser. Schauen wir uns den Neuen im Portfolio genauer an.

Doppelt so stark wie der Urahn

Zunächst die Zahlen. Der Turbo ist in der Generation 992 so stark wie der Turbo S aus der 991-Baureihe und mehr als doppelt so kräftig wie der erste Porsche Turbo mit heute schmal wirkenden 260 PS. Mit seinen 580 PS ist er um derer 40 erstarkt. Das gleiche Plus entfällt auf das maximale Drehmoment, das somit bei 750 Newtonmeter steht. In 2,8 Sekunden schnellt der Turbo aus dem Stand auf Landstraßentempo und bleibt damit lediglich ein Zehntel hinter dem aktuellen Turbo S zurück. Bei der Vmax trennen die Turbogeschwister zehn km/h, der Turbo endet bei 320, der S bei 330 km/h. Der Motor an sich ist jedoch der selbe: 3,8-Liter-Boxer, Sechszylinder und symmetrisch angeordnete VTG-Lader mit elektrisch gesteuerten Bypass-Ventilen.

Unsere Highlights
Porsche 911 Turbo (992)
Porsche
Der Turbo-Bürzel am Heck steht fest, die Abgasanlage mündet in vier eckige Rohre.

Also rein längsdynamisch fallen die Unterschiede auf den ersten Blick überschaubar aus. Deutlicher ist da schon die Heck-Gestaltung. Der Turbo tritt mit einer vierflutigen Abgasanlage und eckigen Endrohren an. Der "Bürzel" steht im Innenteil anders als beim Carrera genauso fest wie beim "S", auch die aktive Aerodynamik, sprich der hochfahrende Außenteil des Spoilers, ist die gleiche . Die generellen Abmessungen sind bei beiden Turbo-Varianten ebenfalls identisch, sprich: sie stecken in der selben Karosserie. Ab Juli 2020 darf bestellt werden und es muss für den Turbo deutlich weniger investiert werden. Rund 180.000 Euro sind es für das Coupé, 194.000 Euro für das Cabrio. Das sind jeweils etwa 36.000 Euro weniger, als auf dem Preisschild des Turbo S. Was also bietet der große Bruder für den großen Preis?

Das Topmodell 911 Turbo S

Den Spitzen-Elfer Turbo S kennen wir bereits, seit April 2020 steht er mit einem 650 PS starken 3,8-Liter-Boxer zu den Händlern. Damit steigert Porsche den Output um 70 PS zum Vorgänger und legt beim maximalen Drehmoment von 800 Nm nochmals 50 Nm drauf. Der Sechszylinder erhält die Luft für seine Zwangsbeatmung über die klassischen Lufteinlässe an den hinteren Kotflügeln sowie über das Heckdeckelgitter. Statt der gleichausgerichteten Turbolader mit variabler Turbinengeometrie (VTG) kommen im neuen Modell zwei spiegelbildlich arbeitende und größere Lader zum Einsatz. Deren Laufräder drehen sich nun in gegenläufigen Richtungen. Dadurch entsteht eine symmetrische Anordnung mit dem Vorteil eine gleichen Luftanströmung zu beiden Zylinderbänken. Die Turbinenräder messen nun 55 Millimeter (plus 5 mm), das Verdichterrad kommt auf 61 Millimeter (plus 3 mm)

Derart potent rennt der Turbo S – geschaltet per Achtgang-PDK – in 2,7 Sekunden von Null auf 100 km/h (0,2 Sekunden schneller als das Vorgängermodell), 200 Sachen sind nach 8,9 Sekunden drin (1,0 Sekunden schneller), V-Max liegt bei unverändert Tempo 330. Zeitgleich zum Marktstart sind Coupé und Cabrio erhältlich. Die Preise: 216.396 Euro fürs Coupé, das Cabrio steht ab 229.962 Euro in der Liste.

Breiter, tiefer, lauter

Satt steht der Allrad-Top-Elfer da: Vorne fällt das Modell 45 Millimeter breiter aus und kommt auf 1.840 Millimeter, über der Hinterachse sind 20 Millimeter mehr dran, dort endet der Maßstab bei 1.900 Millimeter. Auch die Spurweiten vorne und hinten haben um 42 beziehungsweise zehn Millimeter zugelegt. Den Kontakt zur Straße halten an der Front 20 Zöller mit Reifen der Dimension 255/35 und an der Hinterhand 21 Zoll große Leichtmetallräder mit 315/30er Pneus.

Porsche 911 Turbo S Cabrio
Porsche
Ausgefahrene Spoiler am Bug und am Heck.

Für mehr Abtrieb sorgen der erwähnte, größere und ausfahrbare Heckspoiler und die schwellende Gummilippe am Frontspoiler, für mehr Dynamik das optimierte Porsche Active Suspension Management-Sportfahrwerk (PASM) mit zehn Millimeter Tieferlegung und für mehr Sound die optionale Sportabgasanlage mit verstellbaren Klappen und runden Auspuffendrohren. Serienmäßig pufft der 911 Turbo S über schwarze, doppelflutige und eckige Rohre rechts und links in der Schürze aus. Die Front verfügt über breitere Luftschlitze sowie die doppelt ausgeführten LED-Tagfahrlichter. Ab Werk sind LED-Matrix-Scheinwerfer verbaut.

Im Innenraum können sich Fahrer und Beifahrer über serienmäßige Volllederausstattung in Bi-Color mit den entsprechenden Zierleisten und Dekorblenden freuen. Platz nehmen die Passagiere auf Sportsitzen, deren Lehnen gesteppt ausfallen. Das soll eine Hommage an den ersten 911 Turbo darstellen. Im digitalen Kombiinstrument sind Turbo-spezifische Schriftzüge und grafische Details zu erkennen. Der Fahrer greift in ein GT-Sportlenkrad und schaut auf einen 10,9 Zoll großen zentralen Bildschirm. Ab Werk sind zudem das Sport Chrono-Paket inklusive Porsche Track Precision App sowie das Bose Sound-System an Bord.

Fazit

Leistung satt gibt es bei Porsche 911 Turbo und Turbo S. Die Speerspitzen der Sportwagen-Baureihe haben auch in ihrer neusten Generation 992 nicht an Faszination verloren. Ob die 36.000 Euro Preisunterschied zwischen den Turbomodellen gerechtfertigt sind?

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Erscheinungsdatum 26.09.2024

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