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Opel-Projekt 1.5-23 COE
Revolutionärer Blitz-Transporter aufgetaucht

Jetzt aufgetauchte Bilder beweisen, dass Opel bereits in den 1930er Jahren einen Frontlenker-Lieferwagen mit Art Déco-Stilelementen entwickelt hatte. Das Konzept mit flacher, nicht vorstehender Front war für seine Zeit revolutionär.

Opel Blitz Transporter 1930
Foto: Opel

In den 1930er Jahren setzen Transporter auf das klassische Konzept mit langer Fronthaube über dem Motor und anschließender Kabine. Der Ladebereich fügte sich dahinter an. Heute finden sich lange Nasen an Nutzfahrzeugen nur noch selten. Im Kampf um maximales Ladevolumen bei geringen Außenabmessungen zählt jeder Zentimeter und die Bauform mit über der Vorderachse sitzenden Fahrer und flacher Front hat sich durchgesetzt.

Verschollen, wiedergefunden, gefeiert

Dass Opel seinerzeit bereits einen solchen Transportertyp fertig entwickelt hatte, zeigen jetzt Bilder, die Experten von Opel Classic bei einer Auktion entdeckt haben. Die bilden das fast vergessene Opel-Projekt 1.5-23 COE ab – einen serienreifen Kleintransporter in Frontlenkerbauweise. Opel Classic-Leiter Leif Rohwedder stuft den Fund dieser Bilder als Sensation ein: "Das ist ein automobilhistorischer Paukenschlag. Die Bilder waren im Archiv von Opel nirgendwo vorhanden. Keine einzige Publikation hat nach heutigem Kenntnisstand das Fahrzeug je erwähnt. Das Wissen um den einzigartigen Prototyp war seit Jahrzehnten verschollen."

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Damit dieser Opel Blitz nicht wieder in Vergessenheit gerät, hat Opel vom Prototyp des frühen Kleintransporters direkt ein Miniaturmodell anfertigen lassen.

Kabine über Motor – revolutionär

Die acht historischen Aufnahmen zeigen einen kompakten Opel Blitz-Transporter, der offenkundig fertig entwickelt und fahrbereit ist. Der Projektname ist auf der Rückseite neben dem damaligen Stempel der Opel-Fotoabteilung mit Bleistift vermerkt: 1.5-23 COE. Die Ziffern weisen auf den Hubraum (1.488 cm³) und den ungefähren Radstand hin (2.400 mm). Das Kürzel COE steht für "Cab Over Engine", zu Deutsch: Frontlenker. Dieses Konzept war in den 1930er Jahren innovativ. Die Frontlenker-Bauweise sorgt gegenüber dem damals verbreiteten Haubenwagen-Design mit weit vorstehender Schnauze für kompaktere Außenmaße bei gleich großem Laderaum. Das kommt der Wirtschaftlichkeit und der Wendigkeit zugute. Der Motor befindet sich dabei unter oder kurz vor der Sitzbank.

Die in Ganzstahlbauweise ausgeführte Karosserie des Frontlenker-Blitz zeigt schnörkellos und funktional. Ein in den Grundzügen stromlinienförmiges Design und die großen glatten Flächen unterstreichen die Modernität des Konzepts. Die schwarz abgesetzten Kotflügel sind eine Referenz an die seinerzeit aktuellen Opel-Nutzfahrzeuge und sorgen für einen optisch homogenen Auftritt der Modellpalette. Seinen progressiven Charakter erhält der Wagen durch die markante Front mit Art-Déco-Zierelementen.

Weltkrieg verhindert Serienfertigung

Der 1,5-Liter-Vierzylinder-Benziner stammte aus dem Opel Olympia, die Achsen vom Blitz-Eintonner. Der Laderaum ist nur über zwei Hecktüren zugänglich. Projektiert war der Opel Blitz aber auch als 1,5-Tonner mit Sechszylinder und Zwillingsbereifung. Auch ein Pritschenwagen und eine 15-sitzige Kleinbus-Variante standen auf der Wunschliste. Der Zweite Weltkrieg verhinderte dann, dass der Blitz 1.5-23 COE nicht über das Prototypenstadium hinaus kam.

Die Wiederaufnahme der Fahrzeugproduktion bei Opel in der zweiten Hälfte der 1940er Jahre erfolgt mit den nur leicht modifizierten Vorkriegsmodellen Olympia, Kapitän und Blitz 1,5-Tonner. Und ab den 1950er Jahren konzentriert sich Opel dann auf die Entwicklung von Personenwagen und setzt hier zunächst die unternehmerischen Schwerpunkte. Der Blitz 1.5-23 COE geriet in Vergessenheit – bis jetzt.

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Fazit

Opel hatte schon in den 1930er Jahren einen Transporter mit flacher Schnauze in Frontlenkerbauweise fertig entwickelt – ein Konzept, das heute bei Nutzfahrzeugen Standard ist. Der zweite Weltkrieg verhinderte, dass aus dem Prototypen-Blitz 1.5-23 COE ein Serienmodell wurde. Den Siegeszug bei den flachschnauzigen Transportern leitete dann später der VW Bulli ein.

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