Das ist wirklich einmal ein Facelift, das den Namen verdient. Denn statt ein bisschen an Scheinwerfern und Schürzen herumzuschnitzen, gönnt Nissan dem Qashqai gleich eine komplett neue Front. Für das Modelljahr 2024 werden nach drei Jahren Bauzeit der dritten Qashqai-Generation außerdem die Assistenzsysteme und die Ausstattung erweitert.
Samurai-Optik im Grill
Der neue Kühlergrill mit mehreren Dutzend in glänzendem Schwarz lackierten Einzelelementen soll laut Nissan an die "Panzerschuppen" von Rüstungen japanischer Samurai-Krieger erinnern. Dieser Grill nimmt jetzt einen Großteil der Front ein, entsprechend wurde auch die vordere Schürze komplett neu gestaltet. Das bringt außerdem ein neues Scheinwerfer-Design mit schmalen LED-Bändern im oberen Teil und den darunter angeordneten Hauptscheinwerfern. Ebenfalls neu ist der beleuchtete Nissan-Schriftzug im Marken-Emblem.
Die Form der Rücklichter bleibt zwar unangetastet, dennoch sind die Leuchten des Facelift-Modells (für die Ausstattungslinien Tekna, Tekna+ und N-Design) durch das geänderte Innenleben klar erkennbar. Vier kommaförmige rote Einzelelemente und die bummerangförmige LED-Leuchte für den dynamischen Blinker sind unter einer Klarglasabdeckung montiert. Die Heckschürze wurde neu modelliert und ist jetzt glatter als die vorherige Version mit den SUV-typischen Styling-Elementen. Der neue Stoßfänger ist in einer einheitlichen Farbe gehalten – bei den höheren Ausstattungsvarianten Tekna und Tekna+ in glänzendem Schwarz oder bei der neuen Variante N-Design in Wagenfarbe.
Neue Farben, neues Interieur
Drei neue Lacke gibt es zusätzlich: "Pearl White" und "Pearl Black" (letzteres als Ersatz für das bisherige Schwarz) sowie "Deep Ocean", das je nach Lichtverhältnis in der Ansicht zwischen dunkelblau und smaragdgrün wechselt. Außerdem ist für einzelne Farben eine Zweifarb-Lackierung mit schwarzem Fahrzeugdach verfügbar.
Innen wurde umfangreich neu tapeziert. Die Varianten N-Design und Tekna+ bekommen Alcantara-Bezüge auf Armaturenbrett, Mittelkonsole und Türverkleidung, generell gibt es neue Dekorelemente beispielsweise rund um den Schalthebel. Frische Sitzbezüge, unter anderem mit gestepptem Kunst- oder Echtleder, wahlweise mit Kontrastfarben, sind ein weiteres Merkmal der Qashqai-Modellpflege.

Der N-Line mit 20-Zoll-Rädern und in Wagenfarbe lackierten Anbauteilen kommt als neue Modellvariante ins Programm-
Die bereits erwähnte Modellvariante N-Design ist neu im Angebot, erkennbar an den 20-Zoll-Rädern und der Lackierung der Verkleidungsteile in Wagenfarbe. Diese Version zeigen wir auch in der Bildergalerie. Die N-Design-Sitze sind mit einem gesteppten Leder-Alcantara-Mix bezogen.
Kamerasystem stark erweitert
Das Kamerasystem "Around View Monitor" wird um acht zusätzliche Kameraperspektiven ergänzt, die das Auto dreidimensional von außen darstellen. Das System beinhaltet außerdem eine intelligente Bewegungserkennung und einen Querverkehrswarner. Zusätzlich ermöglicht ein Modus die Darstellung in Form einer "Durchsicht durch die Motorhaube" mit einem Bild auf die Vorderräder, um besonders sicher beispielsweise an Randsteinen zu manövrieren. Außerdem enthält das System eine Speicherfunktion für häufig genutzte Parkplätze, die über GPS-Koordinaten automatisch erkannt werden. Hier wird dann automatisiert präzise eingeparkt.
Die Assistenzsysteme werden für die aktuellen Vorschriften erweitert. Der Notbremsassistent verfügt laut Nissan über eine "verbesserte Risikoerkennung"; der Spurhalteassistent ist nach jedem Fahrzeugstart aktiv und der Geschwindigkeitsassistent hat einen optischen und akustischen Warner bei zu schnellem Fahren.
Google an Bord
Als Erstes in Europa angebotene Nissan-Modell verfügt der Qashqai künftig über die Integration von Google-Diensten, die sich mit einem persönlichen Google-Konto verknüpfen lassen, etwa um gespeicherte Orte unter Google Maps im Auto verfügbar zu machen. Das geht einher mit der Einbindung des Google Sprachassistenten zur Steuerung einzelner Fahrzeugeinstellungen, außerdem können über den Google Playstore einzelne Anwendungen heruntergeladen werden. Die schöne, neue Datenwelt geht noch weiter: Amazon Alexa lässt sich ebenfalls nutzen, um beispielsweise Musik zu hören oder einen Wetterbericht vorgelesen zu bekommen. Und die Nissan Connect App zur Fernsteuerung von Funktionen kann jetzt bei einem Fahrzeugdiebstahl dazu genutzt werden, den Wagen nicht nur zu orten, sondern auch stillzulegen.
Antriebe unverändert
Bliebe noch das nicht ganz unwichtige Kapitel Antriebe: Das steht hier ganz am Ende, weil sich nichts ändern wird. Weiterhin sind als Basismotorisierung der 1,3-Liter Mildhybrid mit 140 oder 158 PS und als Topmotorisierung der E-Power mit dem 190-PS-Elektromotor für den Vortrieb und dem 1,5-Liter Dreizylinder als Stromgenerator im Angebot.
Preise und Marktstart
So umfangreich wie die Optik ändern sich auch die Preise beim Nissan Qashqai, der in den Ausstattungslinien Acenta, N-Connecta, Tekna, Tekna+ sowie der ganz neuen Ausstattungsvariante N-Design angeboten wird. Der Grundpreis für den 140 PS starken Basis-Hybrid steigt um 4.700 Euro auf nun 34.140 Euro. Wer sich für 190 PS starken e-Power-Qashqai interessiert, darf sich über das neue Einstiegsangebot als Acenta zu Preisen ab 39.780 Euro freuen. Hier lagt die Schwelle vorher bei wenigstens 42.260 Euro. Gebaut werden die neuen Modelle wieder im britischen Werk Sunderland.