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Mercedes-Benz Unimog SOD RISE 4x4 Wohnmobil
Luxus-Appartement für ganz weit weg

Stone Offroad Design plant einen neuen Luxus-Camper auf Unimog-Basis mit 400 PS. Das Expeditionsmobil kommt mit bemerkenswerten Details, dazu gehört auch der Preis.

Mercedes-Benz Unimog SOD RISE 4x4-5032-6-400
Foto: Stone Offroad Design GmbH

In Ascholding südlich von München befindet sich die Fahrzeugschmiede Stone Offroad Design (SOD), bei der die Bezeichung "extravagant" keine leere Floskel ist. Aktuelles Hauptgeschäft ist die Veredelung des VW Grand California 680 4x4 zum kernigen Offroad-Kastencamper. Dabei kommen dann Kreationen wie der "Bundesbär", ein California in Flecktarn-Optik mit Anhänger heraus, aber auch stark umgebaute Varianten mit Höherlegung, Leistungssteigerung, Dachzelt und weiteren Modifikationen. In klassischer Manufakturarbeit wird dabei auch das Innere der Mobile heftig gepimpt, viel Leder und feine Bezugsstoffe bringen den Nutzfahrzeug-Innenraum auf Limousinen-Level.

Unsere Highlights

Unimog mit 400 PS

Das neueste Projekt bei SOD ist ein bisschen größer als der Grand California auf Crafter-Basis: Für den SOD Rise haben die Bayern ein Trägerfahrzeug ausgesucht, dessen Geländefähigkeit jenseits aller Zweifel steht: Den Unimog der 437er Baureihe. Und das auch noch in einer ziemlich exklusiven Ausführung, als U 5032 mit einem Sechszylinder-Diesel (OM 936, 7,7 Liter Hubraum) ausgerüstet, inklusive einer Leistungssteigerung auf 400 PS. Verpackt wird der dicke Diesel mit der verlängerten Doppelkabine der Baureihe.

SOD Base VW Crafter Kastenwagen
Stone Offroad Design GmbH
Der SOD Base auf VW Crafter Basis ermöglicht einen ersten Eindruck von den Fahrerhaus-Umbauten der Firma.

In der Kabine selbst wird ähnlicher Luxus einziehen wie in den kleineren SOD-Umbauten, unter anderem sollen AMG-Einzelsitze (samt Massagefunktion) und eine umfangreiche Veredelung aller Oberflächen mit Leder und Alcantara das Wohlfühl-Aroma erhöhen. Zu sehen davon gibt es allerdings momentan noch nichts, der SOD Rise auf Unimog-Basis existiert derzeit erst als Computer-Rendering.

Im Video: 75 Jahre Unimog

Zur Technik des Basisfahrzeugs gibt es neben dem Power-Diesel natürlich einige Eckdaten. So kommen drei Dieseltanks mit insgesamt 500 Liter Volumen zum Einsatz, mit denen die Reichweite auf echtes Fernreiseformat erhöht wird. Die Schaltarbeit übernimmt das EAS Automatic Shift Getriebe, Differentialsperren an beiden Achsen sind beim Unimog Ehrensache. Eine Rückfahrkamera schafft den nötigen Überblick nach hinten, eine Seilwinde kann den Wagen nach vorne bringen, wenn per Radantrieb nichts mehr geht.

Alkoven mit ausfahrbarem Dach

Einen klaren Ausblick gibt es dagegen auf den Wohnkoffer, der dem Doppelkabiner-Mog aufgeschnallt wird. Und auch der hat einige Besonderheiten zu bieten. Begonnen bei der Alkovenform mit dem auffällig niedrigen Überbau über der Kabine. Dieser und der entsprechend große Zwischenraum vom Kabinendach zur Alkoven-Nase ist nötig, weil sich der Unimog konstruktionsbedingt im Gelände außerordentlich stark verwindet, das ist Teil seines Konzepts und mit ein Grund für die überragende Verschränkung. Bedeutet aber auch, dass im schweren Gelände bei weniger Abstand die Fahrerkabine mit dem Wohnaufbau auf Kollisionskurs gehen würde, das will ja auch keiner.

Mercedes-Benz Unimog SOD RISE 4x4-5032-6-400
Stone Offroad Design GmbH
Lounge im Heck der Kabine, hier kann ein Hubbett heruntergefahren werden.

In der Kabine, die bei Bedarf auch vom Trägerfahrzeug abgesetzt werden kann, setzt SOD auf Granit- und Marmor-Optik, was den edlen Eindruck unterstreicht. Zwei Schlafzonen mit jeweils 2x2 Meter Fläche stehen zur Verfügung: Im Kabinenheck, das tagsüber von einer Rundsitzgruppe ausgefüllt wird, lässt sich ein Schwebebett absenken. Und im Alkoven ist ein fest installiertes Schlafgemach verstaut. Um dort ausreichend Kopffreiheit zu bekommen, lässt sich das Dach über dem Alkoven hydraulisch ausfahren und bietet mit seiner Verglasung auch noch einen schicken Ausblick in die Natur.

Schöner wohnen auch im Bad

Die Sanitärausstattung ist der Fahrzeugklasse angemessen. So ist das Badezimmer mit einer satinierten Glastür abgetrennt, das Waschbecken ist nicht aus klapperigem Kunststoff, sondern aus Mineralguss hergestellt. Sehr ungewöhnlich ist das Hochkant-Fenster in der Wand der Nasszelle, als stilles Örtchen kommt eine ökologisch vorbildliche Trockentrenntoilette zum Einsatz.

Die Wasserversorgung übernimmt ein 400-Liter-Frischwassertank mit Drucksensor-Pumpe, ein integriertes Filtersystem mit UV-Licht, Sedimentabscheider und Aktivkohle bringt auch Wasser aus zweifelhafter Quelle in trinkwassertaugliche Qualität. Eine Außenentnahme ermöglicht die Wasserversorgung vor dem Mobil, zum Beispiel für eine Außendusche. Entsorgt wird in einen 150 Liter fassenden Grauwassertank.

Im Video: Der Power-Unimog U 5030 von Hellgeth

Die Energieversorgung wird wie in Expeditionsmobilen üblich mit reichlich Strom geregelt: 400 Ah Lithium-Ionen-Akkus dienen als Speicher und lassen sich unterwegs von der maximal 840 Watt leistenden Solaranlage befüllen, ein Ladegerät für Landstrom ist natürlich auch an Bord. Schöner wohnen lässt es sich außerdem dank Fußboden- und Warmluftheizung, auch eine Standklimaanlage ist selbstverständlich integriert.

Ein letzter Blick in die Küche, auch dort muss bei SOD niemand darben. Der große Kühlschrank verfügt über eine Tiefkühl-Schublade, gekocht wird mit Induktion, ein Dunstabzug befördert den Bratenduft aus der Kabine. Zur Auswahl steht außerdem ein Mikrowellen-Grill-Kombigerät oder ein klassischer Backofen je nach kulinarischem Anspruch des künftigen Besitzers.

Der Preis ist amtlich

Das Ganze ist, wenig überraschend, kein Discounter-Angebot: 899.900 Euro stehen auf dem Preisschild. Im zu SOD benachbarten München mit seinen irren Immobilienpreisen würde das für eine 75-Quadratmeter-Wohnung in bester Lage genügen, aber mit der kann man halt nicht in Urlaub fahren.

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Fazit

Mit dem SOD Rise auf Unimog-Basis betritt der Fahrzeugbauer aus Oberbayern das Feld der Expeditionsmobile. Außergewöhnliche Details mit dem ungewöhnlichen Alkoven-Ausbau und einer in Luxus schwelgenden Kabinenausstattung kennzeichnen den Neuzugang im Fernreise-Lager. Wer so einen haben möchte, muss neben der nötigen finanziellen Ausstattung auch ein bisschen Geduld mitbringen: Rund ein halbes Jahr Bauzeit veranschlagt SOD für den 400-PS-Giganten.

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Erscheinungsdatum 20.06.2024

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