Seit dem Marktstart im September 2022 wurden in Deutschland über 15.000 CX-60 zugelassen. Gar nicht schlecht – oder für Mazda gar gut genug, um eine auf Oberklassemaße gestreckte Variante zu ergänzen. Das Ergebnis ist dieser 20 Zentimeter längere CX-80 , an dem nach einiger Prüfung nur das Kühlergrillmuster und die Seitenfenster am Heck anders aussehen. Ansonsten stehen die Räder 25 Zentimeter weiter auseinander und laut Datenblattvergleich baut er zwei Zentimeter höher.
Serienmäßig sind im Gepäckraum zwei manuell ausklappbare Sitze verbaut, auf denen der Kopfraum zwar genügt, der für die Beine aber nicht. Erwachsene können sich dort nur reinquetschen, wenn die erste und zweite Reihe so viel Platz opfert, bis keiner mehr ordentlich sitzt. Zu viert hingegen kann jeder Gepäck mitbringen und bekommt in diesem Testwagen auch im Fond Einzelsitze inklusive reichlich Beinfreiheit geboten. Auf der regulären Rückbank sitzt man allerdings ebenfalls gemütlich und bekommt damit eine lückenlose Abgrenzung zum Kofferraum. Das Kofferraumvolumen sinkt bei maximaler Bestuhlung auf 258 Liter. Mit versenkter dritter Reihe stehen 687 Liter zur Verfügung. Die maximale Ladekapazität beim Fünfsitzer mit umgeklappter Lehne der Fond-Bank wird mit 1.971 Litern angegeben. Die Anhängelast beträgt, unabhängig von der Motorisierung, 2.500 Kilogramm.
Weitere Unterschiede zum CX-60? Die Kameraansicht auf die Anhängerkupplung und eine Alexa-basierte Sprachsteuerung, die während der ersten Testfahrt mangels Internetverbindung nicht funktionierte. Ansonsten sind in der Cockpit-Gestaltung oder der Qualitätsanmutung keine Unterschiede zum CX-60 auszumachen. Die Materialien bleiben also auf Mittelklasseniveau, wobei Mazda für den CX-80 mit einem Aufpreis von 4.500 Euro auch keinen typischen Klassensprungtarif verlangt.
Direkt vom Fahrerplatz fühlt sich auch nichts anders an. Hier passt die Anordnung der Armlehnen gut, das Lenkrad lässt sich passend einstellen und die Sitze sind trotz etwas kurzer Beinauflagen bequem. Weiterhin musst du den Kopf ziemlich weit drehen, um auf die Außenspiegel zu schauen. Mit nach vorn gerichtetem Blick siehst du auf der Windschutzscheibe die Head-up-Projektion und etwas weiter rechts den nicht weit aus dem Sichtfeld positionierten Infotainment-Monitor. Die Bedienung erfolgt Mazda-typisch mit Tasten und zwei Drehschaltern. Touch-Eingaben akzeptiert das System ausschließlich innerhalb von Apple Carplay und Android Auto, die kabellos unterstützt werden.
Sechs Kolben, 3.283 cm³
Ob's bei der Motorenpalette Differenzen gibt? Nur, dass der 200-PS-Selbstzünder nicht angeboten wird. Übrig bleibt der Plug-in-Benziner mit 327 System-PS und der 254 PS starke Reihensechszylinder-Diesel. Beide Antriebe werden mit einer Achtgangautomatik und Allrad kombiniert.
Im fünf Meter langen CX-80 läuft der dicke Diesel wie gewohnt meist ausgesprochen niedertourig, so sind Drehzahlen knapp über 1.000/min eher Regel als Ausnahme. In der Konsequenz tönt der Motor oft rau in den Innenraum und laut Gedächtnis nicht leiser als im kleinen Bruder. Dafür kann aber auch eine hohe Effizienz erwartet werden, denn im ams-Test genügten dem CX-60 e-Skyactiv D254 7,0 l/100 km (im WLTP-Zyklus liegen 0,3 Liter zwischen den Modellen).
Im CX-80 überzeugt der Diesel mit souveränem Anfahrverhalten und unter hoher Last zieht er nicht nur adäquat durch, sondern pumpt auch kraftvollen 3,3-Liter-Beat durch die Spritzwand. Wenn auf der Autobahn etwa 160, 170 km/h anliegen, flattert die Motorhaube ein wenig, was aber nur im Bereich direkt an der Windschutzscheibe auffällt.
Auf der Bahn kommt die straffe Note des Fahrwerks meist nur auf Querfugen zum Tragen, auf schlechten Stadtstraßen rumpelt es in der Kabine aber auch mal. Eine weichere Abstimmung würde besser zu dem großen SUV passen, doch immerhin kommt er über Land locker mit höherem Kurventempo zurecht, spielt Informationen ins runde Lenkrad und zeigt nur in spitzen Kurven eine etwas ausgeprägtere Wankneigung. Durchaus gute Aussichten auf einen ähnlichen Verkaufserfolg wie beim CX-60 also.
Ausstattung und Preise
Den Mazda CX-80 gibt es in den fünf Ausstattungslinien Exclusive-Line, Homura, Homura Plus, Takumi und Takumi Plus. Einzelsitze im Fond sind für die beiden Homura-Varianten ohne Aufpreis zu haben. Die belüfteten Sessel im Fond samt Mittelkonsole sind beim Takumi Plus serienmäßig. Exclusive-Line und Takumi fahren als Siebensitzer vor.
Die Abstufung der einzelnen Niveaus ist von anderen Mazda-Modellen bekannt. Mit schwarzer Lederausstattung und dunklen Design-Details an der Karosserie betonen Homura und Homura Plus einen dynamischen Auftritt, während Takumi und Takumi Plus mit weißem Nappaleder und aufwendigen Details die Präzision japanischer Handwerkskunst verkörpern sollen.
Bestellbar ist der neue Mazda CX-80 seit Mai; zu den Händlern rollt er dann ab Herbst. Die PHEV-Varianten werden zu Grundpreisen zwischen 55.350 und 65.900 Euro angeboten. Wer den Diesel bevorzugt, wird mit Grundpreisen zwischen 59.050 und 69.350 Euro konfrontiert. Neu im Programm sind die Farben Artisan Red, die erstmals beim Mazda 6 eingeführt wurde, und der neue Ton Melting Copper.