Es herrscht Aufbruchstimmung bei Lotus, auch wenn noch nicht alles Gold ist, was glänzt. Mit dem Emira steht bereits ein neuer Sportwagen in den Startlöchern. Die Produktion soll in den kommenden Monaten anlaufen. Genau wie die des Lotus Evija. Das Leuchtturmprojekt, das auf 130 Stück limitierte vollelektrische Hypercar, hätte eigentlich schon 2020 in Produktion gehen sollen.
Doch die Corona-Krise bremst die Entwicklung eines Fahrzeugs, das Lotus ohnehin alles abverlangt. Der Evija mit seiner Elektrotechnik ist Neuland für das Unternehmen und die Ingenieure. Da stößt man während der Testphase auf Probleme, die es auf der Teststrecke und in der Fabrik zu lösen gilt. Das Geld dafür ist da – auch, um als Marke weiter zu expandieren. Lotus will zu einer Weltmarke werden. Eine, die mit Porsche und Co. konkurriert.
One-off-Modelle von Lotus?
Dafür erweitert der britische Traditionshersteller seine Modellpalette bis 2026 um zwei Elektro-SUV, ein viertüriges Elektro-Coupé und einen Elektro-Sportwagen. Und dafür gründet Lotus eine neue Abteilung, die sich "Lotus Advanced Performance" nennt. Diese soll sich in Zukunft um Spezialaufträge kümmern.
Die Rede ist zum Beispiel von "Halo-Projekten". Der neue Performance-Arm soll "ultra-exklusive und einzigartige Fahrzeuge bauen". Das klingt nach One-Off-Modellen, wie sie auch Ferrari von Zeit zu Zeit herausbringt. Solche Autos beglücken nur einen einzigen Käufer. Ansonsten sollen bei Lotus Advanced Performance aus bestehenden Modellen stückzahlbegrenzte Versionen mit besonderer Ausstattung entstehen. Kunden können sich ihren Lotus maßschneidern lassen.
Das kennen wir von anderen Herstellern. McLaren hat für solche Spezialaufträge seine hauseigene Tuning- und Individualisierungsabteilung "MSO". Aston Martin bündelt einzigartige Extras in seiner "Q"-Division. Von der britischen Luxusmarke kommt der neue Chef von Lotus Advanced Performance, Simon Lane: "Das ist eine der aufregendsten Positionen, die man aktuell in der Automobilindustrie besetzen kann – ein weißes Blatt Papier und die Möglichkeit, eine völlig neue Abteilung in der weltweit ambitioniertesten Marke aufzulegen."
Zu den Aufgaben seines Teams gehört es auch, Fahrtrainings rund um die Welt zu organisieren und exklusive Kundenveranstaltungen abzuhalten. Auch der Motorsport gehört zum Portfolio. Der neue Performance-Arm wird Rennwagen liefern und Kundenteams betreuen. Den Anfang macht Lotus mit dem bereits vorgestellten Emira GT4.
Fazit
Lotus will expandieren und seinen Absatz wie Umsatz deutlich nach oben fahren. Trotzdem soll Exklusivität gewahrt werden. Da macht es durchaus Sinn, eine Abteilung zu gründen, die sich Spezialaufträgen von Kunden widmet.