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Lancia Beta Montecarlo Concept Rendering
Beta-Comeback als SUV-Crossover? Warum nicht!

Designer David Obendorfer hat sich das mutige Montecarlo Concept ausgedacht. Dabei mutiert der Lancia Beta zum Viertürer-Coupé mit SUV-Anleihen.

Lancia Beta Montecarlo Concept Rendering
Foto: David Obendorfer

Wie bei vielen Modellen der italienischen Marke ist auch die Geschichte des Lancia Beta Montecarlo eine voller Wendungen und Komplikationen. Eigentlich war das Coupé mal als Fiat geplant, und zwar als großer Bruder des X1/9, dessen Chassis er auch nutzt. Als Pininfarina mit der Entwicklung fertig war, hatte Fiat jedoch plötzlich keine Verwendung mehr für den Mittelmotor-Sportwagen. Nach einer Alibi-Saison im Motorsport schob der Konzern das Modell zu Lancia weiter. Mit dem Emblem der italienischen Traditionsmarke kam der Beta Montecarlo 1975 doch noch auf den Markt.

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Die Absatzzahlen des Zweisitzers waren nicht schlecht. Aber auch nicht gut genug, um nach drei Jahren den Auftrag bei Pininfarina zu verlängern. Doch kurz nachdem 1978 die Fertigung stoppte, kam der Montecarlo erneut zu Motorsport-Ehren. Auf der Rundstrecke dominierte die Gruppe-5-Turboversion, und auch der – zumindest in ästhetischer Hinsicht mit dem Montecarlo verwandte – 037 Rally eilte von Sieg zu Sieg. Also kehrte 1980 auch die Straßenversion in aufgefrischter Form zurück in der Hoffnung, die Erfolge lassen sich in gute Verkaufszahlen ummünzen. Die neue Optik mit dem zusätzlichen Seitenfenster kam bei der Kundschaft allerdings nicht gut an. Auch technisch konnte der inzwischen nur noch Montecarlo getaufte Mittelmotor-Sportler kaum noch mithalten. Folglich wollte kaum jemand den Lancia haben, nach zwei weiteren Jahren war schon wieder Schluss mit dem zweiten Leben des Montecarlo als Straßen-Sportwagen.

SUV-Coupé statt Mittelmotor-Sportwagen

Warum sich Designer David Obendorfer ausgerechnet dieses Modell für eine imaginäre Neuauflage ausgesucht hat, verrät er leider nicht. Er bezeichnet das Modell zwar einerseits als "legendär", hat aber andererseits keinerlei Hemmungen, das Konzept des Autos komplett auf links zu drehen. Aus einem zweitürigen und -sitzigen Mittelmotor-Sportcoupé wird so ein SUV-Crossover mit vier Türen, der dem Zeitgeist folgt und auf moderne Antriebstechnik setzt.

Lancia Beta Montecarlo Concept Rendering
David Obendorfer
Die komplett schwarze Front wies auch der originale Lancia Beta Montecarlo auf.

In gestalterischer Hinsicht liegt eine Metamorphose des Beta Montecarlo vom kantigen Sportwagen zum ebenfalls mit sehr geraden Linien gestalteten SUV-Coupé nicht so fern. Schließlich wies das Auto stets große Partien mit Kunststoff-Elementen auf, die Obendorfer natürlich auf sein Concept Car überträgt. So zieht er das Schwarz des vorderen Stoßfängers bis hinauf zur Motorhaube. Auch die eckigen Scheinwerfer und die ikonische Form des Lancia-Kühlergrills überträgt der Designer auf seine Eigenkreation.

Erstserien-Beta als Vorbild

Beim Blick auf die Flanke wird klar: Obendorfer orientiert sich stilistisch an der ersten Beta-Montecarlo-Serie ohne die dritte Seitenscheibe hinter der C-Säule. Die charakteristischen Stoßleisten des Originals teilt er auf: Einerseits verlagert er sie nach unten in die Kunststoff-Schweller, andererseits in ein Dekorelement, das von den hinteren in die vorderen Türen ausläuft. Die Öffner für Erstere hat der Designer in der C-Säule oberhalb der Schulterlinie versteckt. Hier findet sich zudem das nächste Kunststoff-Element, das auch das Vorbild aufweist.

Lancia Beta Montecarlo Concept Rendering
David Obendorfer
Die Heckscheibe steht nicht komplett steil, sondern zeigt sich nur leicht von den seitlichen Streben abgesetzt.

Am Heck entfernt sich das Rendering am stärksten vom echten Beta Montecarlo – folgerichtig geriet dieser Fahrzeugteil auch am "gewöhnlichsten". Statt einer steil stehenden Heckscheibe, die seitlich von den sanft auslaufenden Stegen begrenzt wird, präsentiert die Konzeptstudie ein fast normales Fließheck, dessen seitliche Grenzen sich nur leicht abgesetzt zeigen. Oben gibt es einen weit nach unten reichenden Dachspoiler, mittig ziehen sich die Leuchten von der Heckklappe weit in die Seitenteile, und unten präsentiert das Concept Car einen sehr geradlinig gestalteten Stoßfänger. Der einzige echte Eyecatcher ist der verschnörkelte Schriftzug, der beim Original jedoch moderner wirkte.

Neuauflage auf der EMP2-Plattform

Insgesamt liegt die Neuinterpretation des Lancia Beta Montecarlo natürlich deutlich höher als die Version aus den Siebziger- und Achtzigerjahren und verfügt über größere Räder. Das ist mit der technischen Basis der imaginären Reinkarnation problemlos möglich: Obendorfers Kreation basiert laut eigener Aussage auf der EMP2-Plattform des Stellantis-Konzerns, die auch zahlreiche kompakte SUV der weltumspannenden Auto-Allianz trägt. Der Designer sieht für das Modell einen Plug-in-Hybridantrieb vor, den er allerdings nicht näher spezifiziert. An diesem Punkt wird es leider unrealisitisch: Lancia wird nämlich von 2026 an ein reiner Elektroauto-Hersteller sein, das hat Markenchef Luca Napolitano kürzlich erst bestätigt.

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Das Original. Ein wunderschön zeitgeistiges Mittelmotor-Coupé, das genau so in Erinnerung bleiben sollte.Die Neuauflage. Der Designer hat die klassische Form perfekt modernisiert und an den Zeitgeschmack angepasst.

Fazit

Stellantis will die Marke Lancia elektrifizieren und revitalisieren. Da würde ein SUV-Crossover-Coupé vom Stile des Montecarlo Concept von David Obendorfer sehr gut ins Angebot passen. Allerdings müsste das Modell perspektivisch einen reinen Elektroantrieb erhalten. Das dürfte aber kein Problem sein, oder?

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