Neuer RAV4 als Baby-Hilux? Gerüchte über Kompakt-Pickup von Toyota

Gerüchte über kompakten Toyota-Pick-up
Kommt der neue RAV4 als Baby-Hilux?

Veröffentlicht am 25.05.2025

Die Gerüchte über einen neuen kompakten Pick-up von Toyota kursieren bereits seit längerer Zeit. Ein solches Modell wird als als direkte Antwort auf den Ford Maverick gehandelt, der 2022 auf den Markt kam. Solche Pick-ups mit Pkw-Charakter und selbsttragender Karosserie erleben derzeit ein Comeback in Nordamerika. Neben dem Maverick (siehe Bildergalerie) bieten bereits Hyundai mit dem Santa Cruz und Ram mit dem Rampage ähnliche Konzepte an. Letzterer wurde zunächst für Südamerika vorgestellt, dürfte jedoch bald ebenfalls in den USA erhältlich sein.

Alle genannten Fahrzeuge basieren auf Kompakt-SUV-Plattformen ihrer jeweiligen Hersteller: Der Ram Rampage nutzt etwa die Stellantis-Architektur, die auch dem Jeep Compass zugrunde liegt, während der Ford Maverick auf der Plattform des Ford Escape/Kuga aufbaut. Und an dieser Stelle kommt der neue RAV4 für 2026 auf den Plan. Denn der setzt auf eine neue Toyota-Universalplattform (GA-K), die sich vom bisherigen RAV4 grundlegend unterscheidet. Bislang hatten Toyota-Verantwortliche in den USA kategorisch verneint, einen Kompakt-Pick-up aufzulegen, obwohl das speziell von der US-Händlerschaft händeringend gefordert wird. Doch jüngste Aussagen von Toyota-Verantwortlichen klingen plötzlich anders und lassen Spekulationen zu.

Das Segment wächst stark

Der Ford Maverick räumt in den Vereinigten Staaten richtig ab, konnte sich im letzten Jahr um 39 Prozent steigern und über 130.000 Einheiten absetzen. Das lässt die anderen Autohersteller natürlich nicht unbeeindruckt. Speziell angesichts der immer höheren Preise der in Nordamerika so beliebten Fullsize-Pick-ups wendet sich eine zunehmende Anzahl von Käufern den Klassen darunter zu. Mit dem Tacoma hat Toyota in den USA zwar einen (extrem erfolgreichen) Midsize-Pick-up im Programm, doch eine Klasse tiefer steht der weltgrößte Autobauer blank da.

"Wir könnten in diesem Segment wirklich gut abschneiden, also versuchen wir es zu tun", zitierte jetzt das Nachrichtenportal Bloomberg den Manager Cooper Ericksen, Senior Vice President von Toyota Motor North America. Ericksen ist verantwortlich für die Gesamtplanung und -strategie aller in Nordamerika verkauften Toyota-Fahrzeuge, eine solche Aussage hat also einiges Gewicht. Sein Chef, der CEO von Toyota Nordamerika Mark Templin, wird von Bloomberg mit dem Satz "Wir schauen uns das an" zitiert. Dementis sehen anders aus.

"Wir versuchen, es zu tun"

Weil es ansonsten natürlich keinerlei konkrete Hinweise von Seiten Toyotas gibt, spekulieren wir angesichts der bekannten Fakten munter drauflos. Dass Toyota bislang hart dementiert hat, könnte tatsächlich daran liegen, dass man das Erscheinen der neuen RAV4-Generation abgewartet hat. Auf der alten TNGA-Plattform ein neues Modell zu entwickeln, würde wenig Sinn ergeben. Ganz anders sieht das jetzt mit der neuen Plattform aus, die noch viele Dienstjahre vor sich hat und mit dem RAV4 2026 Premiere feiert.

Hinzu kommt, dass der Toyota RAV4 in den USA einen ausgezeichneten Ruf genießt und enormen Erfolg hat. Mit über 475.000 Verkäufen war der RAV4 im abgelaufenen Jahr 2024 das meistverkaufte Auto überhaupt in den USA, schubste sogar den Dauersieger Ford F-150 vom Thron. Auch das deutet auf eine Zeitenwende in den Vorlieben der US-Kundschaft hin.

RAV4 Pick-up mit fünf Meter Länge

Auf Basis des neuen RAV4 könnte ein Pick-up mit einem um 20-30 Zentimeter verlängerten Radstand und rund fünf Meter Außenlänge entstehen. So ließe sich eine Doppelkabine mit vier Sitzen und gleichzeitig eine praxistaugliche Ladefläche realisieren. Die neuen Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Modelle würden perfekt in dieses Szenario passen, zumal der aktuelle Ford Maverick sowie der zweite wichtige Player in diesem Segment, der Hyundai Santa Cruz, keine vergleichbar moderne Antriebstechnik anzubieten haben.

Toyota baut den aktuellen RAV4 Hybrid im Werk Georgetown im Bundesstaat Kentucky. Die Produktion dort soll angesichts der bekannten Zoll-Problematik ausgeweitet werden, vor Trumps Amtsübernahme plante Toyota Nordamerika die Verlagerung der gesamten RAV4-Produktion nach Kanada. Sollte sich der RAV4 als Pick-up bewahrheiten, rechnen wir mit einem Produktionsstart im Jahr 2027. In diesem Jahr wird auch der neue Ram Rampage in den Staaten erwartet.

Sogar ein Name schwirrt bereits durch die Gerüchteküche: Demnach könnte das Modell als Toyota Stout auf den Markt kommen. Der Toyota Stout, ein Vorgänger des heutigen Toyota Hilux, wurde in den 1960er-Jahren in den USA eingeführt und später vom Toyota Tacoma abgelöst. Angetrieben wurde der 1,4 Tonnen leichte Pick-up in seiner ursprünglichen US-Version von einem 1,9-Liter-Benzinmotor mit 90 PS.