Kia-Präsident Ho-Sung Song hat während einer Probefahrt mit dem neuen EV3 bestätigt, dass die Koreaner an einem neuen elektrischen Hochleistungsmodell arbeiten. Er betont, dass der Konzern so ein Modell als Leuchtturm für seine Markenidentität brauche. Die Untersuchungen, was das genau für ein Modell sein muss, laufen gerade. Der Kia-Präsident weist darauf hin, dass der Absatz von Elektroautos aktuell schleppend verlaufe – allerdings ist er überzeugt davon, dass die Zukunft dem Elektroantrieb gehört. In diesem Zusammenhang wünscht er sich weitere Unterstützung durch den Steuerzahler – jüngste Marktschwankungen seien auch ein Ergebnis der weggefallenen E-Auto-Subventionen in Deutschland.
Im April 2024 hatte sich Kia offiziell gegen sein Projekt GT1 entschieden – im Rahmen dieses Projekts wollten die Ingenieure eine vollelektrische Limousine als Nachfolger für das Coupé Stinger entwickeln. Im Laufe des Jahres 2024 gab Ho-Sung Song dann bekannt, dass man das Projekt nochmal überdenke. Jetzt kommt ein elektrisches Topmodell also doch. Kias Skateboard-Plattform E-GMP scheint eine gute Basis für so ein Modell zu sein. Fans hoffen auf zwei Motoren mit einer Systemleistung von zirka 441 Kilowatt (600 PS) und Allradantrieb.
Mehr Kapazität als ein EQS
Der Kia EV8 wäre den geleakten technischen Daten zufolge das erste Modell auf der neuen eM-Plattform, die der Hyundai-Konzern ab 2025 auflegt und derzeit als Nachfolge-Basis für die E-GMP (Electric Global Modular Platform) entwickelt. Die Plattform erlaubt dem GT1-Modell maximal 450 kW Leistung (612 PS) mit einem 200 kW starken E-Motor an der vorderen Achse und einem 250-kW-Pendant an der Hinterachse. Als Einstiegsversion wird es eine Heckantriebsversion mit einem 160 kW E-Motor geben, eine zusätzliche Allradversion kommt dann mit einem weitere 160-kW-Frontmotor daher. Die Reichweiten sollen zwischen 700 und 800 Kilometern liegen.
Die Speicherkapazität der NCM-Akkus (Nickel, Mangan, Kobalt) für Performance-Modelle beträgt 113,2 kWh. Zum Vergleich: Der SUV Kia EV9 kommt auf 99,8 kWh, einem Tesla Model S stehen 100 kWh zur Verfügung, der Mercedes EQS kommt auf 107,8 kWh und der Lucid Air auf 112 kWh. Übrigens: Die E-GMP-Elektromodelle von Kia, Hyundai und Genesis schaffen maximal 614 Kilometer an Reichweite.
Neue Plattform eM für Kia GT1
Die eM-Plattform kommt nicht nur beim EV8 zum Einsatz, der im Kia-Werk Hwaseong, Werk 3, vom Band rollen wird. Auf ihr bauen ab 2025 alle Elektromodelle des Konzerns auf. Neben der verbesserten Reichweite sowie 800-Volt-Technik erlaubt sie auch Over-the-Air-Updates und autonomes Fahren ab Level 3 oder höher. Neben der eM-Plattform bietet Hyundai dann zum gleichen Zeitpunkt auch die eS-Basis an. Sie ist auf 400-Volt-Technik ausgelegt und für PBV (Purpose Build Vehicles) ausgelegt. Diese Skateboard-Plattform ist für Logistik-Fahrzeuge, Lieferwagen oder den Car-Hailing-Einsatz ausgelegt und nicht für den Einsatz in Fahrzeugen für Privatkunden.
Das Aufmacherbild zeigt das Kia Stinger GT4 Concept Car, in der Fotoshow sehen Sie den Vergleichstest BMW M440i Gran Coupé gegen Kia Stinger GT.