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Mahindra Roxor Modelljahr 2021
Jeep-Kopie in neuem Look

Jeep hatte gegen die Wrangler-Kopie Mahindra Roxor geklagt und gewonnen. Nun versucht der indische Hersteller mit neuer Front erneut sein Glück. Mahindra bietet den Roxor als Side-by-Side ohne Straßenzulassung an.

Mahindra Roxor Modelljahr 2021
Foto: Mahindra

Der Zoff zwischen der Stellantis-Marke Jeep und Mahindra in den USA geht in die nächste Runde. Fiat-Chrysler mit der Tochtermarke Jeep hatte den indischen Hersteller Mahindra 2018 vor der amerikanischen Internationalen Handelkomission verklagt. Mahindra solle es untersagt werden, den Mahindra Roxor "zu bewerben, zu verkaufen, zu vertreiben oder zu importieren". Dass Mahindra genau dies vorhatte, wusste man bei Jeep freilich schon länger, 2017 wurde der Marktstart des Roxor in den USA angekündigt und im Sommer 2018, gestartet.

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Eine neue Front soll die Rettung bringen

Nach dem ersten richterlichen Urteil Ende 2019 hatte Mahindra eine überarbeitete Version für das Modelljahr 2020 präsentiert, die mit einer neuen Kühlermaske den von Jeep als Markenzeichen eingetragenen "Seven-Slot-Grill" nicht mehr in einer Abwandlung darstellte. Wie sich in einem am 11. Juni 2020 veröffentlichten endgültigen Beschluss der Internationalen Handelskomission der USA erwies, hat das nicht genügt, Mahindra wurde in den USA verboten, den Roxxor weiter zu verkaufen.

Daraufhin entstand nun in kürzester Zeit ein erneutes "Facelift", um das Verkaufsverbot zu umgehen. Und mit dem geht Mahindra in den USA nun erneut auf Kundensuche. Der Kühlergrill ist nun mit Querschlitzen versehen, die ausgestellten Kotflügel als typisches Jeep-Designmerkmal sind wie die charakteristischen seitlichen Motorhaubenverschlüsse verschwunden. Nachdem die genannten Karosserieteile beim Mahindra noch nach alter Sitte verschraubt sind, war das Re-Design kein großer konstruktiver Akt. Dass Kunden entsprechend nachträglich die Jeep-Look-Teile wieder montieren können, ist sehr wahrscheinlich.

Mahindra Roxor / Thar GelŠndewagen
Mahindra
Das 2020er-Modell kam zunächst mit einer eigens angepassten Kühlerfront, geholfen hat das jedoch nicht.

Der Roxor, das lässt sich schwerlich bestreiten, ist eine ziemlich eindeutige Kopie des alten Jeep CJ. Pikant wird die Angelegenheit jedoch dadurch, dass Willys-Overland, damaliger Hersteller des Jeep, im Jahr 1947 eine Lizenz an Mahindra vergab, den CJ-2A herzustellen. Was die Inder seitdem mit großer Freude wahrnehmen. Selbst in Deutschland waren diese Mahindra CJ in den 1990er Jahren über einen offiziellen Importeur zu haben, angetrieben von ebenso leistungsarmen wie unzerstörbaren Peugeot-Dieselmotoren, bis die Abgasnormen für ein Ende sorgten. Bis heute gibt es vereinzelte Gebrauchtwagenangebote von überlebenden Fahrzeugen.

Nachbau des Nachbaus

Von einem ebensolchen Lizenzbau, dem nach wie vor gebauten Mahindra Thar, stammt auch das US-Modell Roxor ab. Allerdings mit einer recht cleveren Idee: In den USA wird der Roxor als "Side-by-Side"-Fahrzeug vermarktet, wie beispielsweise der Can-Am Maverick. Dadurch entfällt eine Straßenzulassung, strenge Umweltauflagen für die Abgaswerte entfallen ebenfalls. Damit hätte der Roxor ohnehin keinen Vertrag, er wird von einem indischen Dieselmotor angetrieben, der von moderner Abgasreinigung nicht wirklich viel versteht.

Zusammengebaut wird der Roxor in einer "Fabrik", die mit rund 13.000 Quadratmetern für Autobauer-Verhältnisse eher bescheiden ausfällt, mit aus Indien angelieferten Einzelteilen. Diese Produktionsstätte, auch darüber möchte man fast schmunzeln, wurde in Auburn-Hills angesiedelt, wo auch Jeep das US-Hauptquartier hat – zehn Autominuten trennen die beiden Welten.

Mahindra Roxor ab 18.990 Dollar

Der Roxor entspricht mit seinen Abmessungen (3.759/1.574/1.905 mm L/B/H) ziemlich exakt dem Jeep CJ7, besitzt zwei Starrachsen an Blattfedern, den erwähnten 62 PS starken 2,5-Liter-Turbodiesel, der wiederum eine Weiterentwicklung des früheren Peugeot-Motors darstellt. Auch das Fünfgang-Schaltgetriebe mit angeschlossenem Verteilergetriebe samt Geländeuntersetzung entspricht klassischem Geländewagenbau. Zuletzt hatte Mahindra allerdings auch ein Automatikgetriebe ins Angebot aufgenommen. Letztendlich handelt es sich beim Roxor auch im Hinblick auf die Abmessungen tatsächlich um ein in Nuancen modernisiertes Abbild des Jeep CJ7 aus den 1970er Jahren.

Im Video: Der Mahindra Roxor Modelljahr 2021

Die Beschränkung auf die Kategorisierung als "Off Road Vehicle" ohne Chance auf eine Straßenzulassung ist in den USA weniger limitierend als bei uns. Außerhalb der Städte gibt es mehr als genug Offroad-Einsatzmöglichkeiten für Freizeit und auch Arbeit auf den riesigen Farmen. Dem kommt der Roxor natürlich auch mit seinem Preis entgegen, obwohl der inzwischen saftig gestiegen ist. Die Jeep-Kopie war ursprünglich schon ab rund 15.500 Dollar zu haben. Inzwischen liegt der Basispreis bei 18.899 US-Dollar. Wer seinen Wagen gerne mit Türen und Fenstern nutzen möchte, muss zum Hardtop-Modell "All Weather" greifen, für das Mahindra selbstbewusste 26.299 Dollar aufruft, umgerechnet aktuell rund 23.000 Euro. Für 2.700 Dollar mehr steht bereits das Original, der dreitürige Jeep Wrangler, in der US-Preisliste. Und der darf auch offiziell und nicht nur heimlich auf die Straße.

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Der Roxor hat nichts mit dem Wrangler zu tun, warum die Aufregung?Es gibt nur ein Original, hoffentlich wird auch das Roxor Facelift verboten!

Fazit

Lange blieb Mahindra mit dem Thar/Roxor unbehelligt, auch weil Jeep vor vielen Jahrzehnten eine Lizenz für eine Produktion erteilt hatte. Doch mit dem Schritt auf den US-Markt und einer Produktion in unmittelbarer Nähe (keine fünf Kilometer Luftlinie) zur Jeep-Zentrale war Mahindra dann offenbar doch eine Spur zu frech. Nun soll ein Re-Design der Front das für die bisherige Version verhängte Verkaufsverbot umgehen. Ob Mahindra damit den Streit mit Jeep auf dem Weg geräumt hat, bleibt abzuwarten. Ein richtig günstiges Angebot ist der neue Mahindra nur noch in der Basisversion, in der man auf jeden Komfort sowie selbst Türen und Fenster verzichtet.

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