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Jaguar F-Pace SVR Edition 1988
Ja, die Farbe ist Absicht

Jaguar erinnert mit seinem neuen F-Pace-Sondermodell an einen großen Triumph im Motorsport. Auch innen tritt die Edition 1988 im besonderen Outfit an.

06/2022, Jaguar F-Pace SVR Bespoke Edition 1988
Foto: Jaguar Land Rover

Haben wir etwas verpasst? An die Tatsache, dass die Briten auf das wunderbar logische metrische System pfeifen und stattdessen weiter mit Wonne ihren krummen Meilen-, Gallonen- oder Pound-force-feet-Angaben verwenden, haben wir uns inzwischen gewöhnt. Aber verfolgen sie auf der Insel inzwischen auch eine eigene Zeitrechnung? Nicht, dass wir wüssten – auch dort drehen sich die Zeiger der Uhr unseres Wissens nach im Sekunden-, Minuten- und Stundentakt. Und das Jahr hat meist 365 Tage. Umso ungewöhnlicher wirkt es, dass Jaguar nun ein Ereignis feiert, das 34 Jahre her ist. Nicht 35, 30 oder 40 Jahre, sondern 34. Auch das ist irgendwie schräg.

Goodwood 2023

Unbestritten ist freilich, dass Jaguar damals – im Jahr 1988 – ein großartiger Motorsport-Coup gelang. Am Wochenende des 11. und 12. Juni siegte der zusammen mit Tom Walkinshaw Racing eingesetzte Jaguar XJR-9LM beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans. Keine Selbstverständlichkeit, schließlich trat in diesem Jahr auch die geballte Motorsport-Macht aus dem Ländle beim Langstreckenklassiker an der Sarthe an. Mehrere Handvoll Porsche 962C machten den Briten den Sieg streitig, und auch Sauber-Mercedes wollte mit dem C9 zum großen Schlag ausholen.

Fast ein Rekordrennen

Nachdem allerdings die schweizerisch-schwäbische Kombo vor dem Rennen ihre beiden Autos zurückzog, lief es auf ein Duell zwischen Jaguar und Porsche hinaus. Der beste Werks-Porsche mit Hans-Joachim Stuck, Klaus Ludwig und Derek Bell am Steuer trieb die Jaguar-Besatzung in einem 24-Stunden-Rennen im Sprinttempo an ihre Grenzen, doch Jan Lammers, Johnny Dumfries und Andy Wallace setzten sich schließlich durch. Im Ziel angekommen hatte das Gewinnerauto auf dem damals noch schikanenfreien Strecken-Layout fast 5.333 Kilometer absolviert – nur gut zwei weniger als der siegreiche Porsche beim bis dahin gültigen Rekordrennen 1971. Es war der erste Sieg eines Jaguars in Le Mans nach 31 Jahren.

Jaguar XJR-9 im British Motor Museum
Thomas Harloff
Der Gruppe-C-Rennwagen-Prototyp XJR-9 inspirierte Jaguar zum neuen F-Pace-Sondermodell.

Falls Sie sich nicht mehr an die Optik des Jaguar XJR-9LM von 1988 erinnern können: Das Gruppe-C-Monster mit Sieben-Liter-V12 trat seinerzeit in den Farben Lila, Weiß und Gold zum 24-Stunden-Rennen an. Hier erfolgt der Brückenschlag zum Jaguar F-Pace SVR in der Edition 1988. Als Referenz zum damaligen Motorsporterfolg trägt das Sondermodell als einziger F-Pace überhaupt eine Lackierung namens Midnight Amethyst Gloss. Sie erscheint schwarz, bis das Sonnenlicht den darin verborgenen Lila-Schimmer zum Vorschein bringt. Als Kontrast tragen die 22-Zoll-Schmiedefelgen die Farbe Champagne Gold Satin.

Goldakzente außen und innen

Die Edition 1988 trägt zudem einen Jaguar-Schriftzug in Sunset Gold Satin auf der Heckklappe. Auf den vorderen Kotflügeln befindet sich darüber hinaus ein lasergraviertes Edition 1988-Logo. Hinzu kommt das auch für den normalen Jaguar F-Pace SVR verfügbare Black Pack mit Außenspiegelkappen, Bremssätteln und Radnabenkappen in glänzendem Schwarz. Auch das "R" des SVR-Schriftzugs ist schwarz ausgeführt.

06/2022, Jaguar F-Pace SVR Bespoke Edition 1988
Jaguar Land Rover
Innen verpasst Jaguars SV-Bespoke-Abteilung dem F-Pace SVR Edition 1988 einige goldene Akzente.

Innen erhält der besondere Jaguar F-Pace SVR Sitzbezüge aus ebenholzfarbenem Leder und einige Details im Farbton Sunset Gold Satin. Sie finden sich am Armaturenbrett, auf den Lenkradspeichen und Schaltwippen sowie an den beheizten und gekühlten vorderen Performance-Sitzen. Einige Kleinigkeiten sind noch in Schwarz ausgeführt, während diverse Schriftzüge auf dem Instrumententräger und auf den Einstiegsleisten auf den Sonderstatus der Edition 1988 hinweisen.

Unveränderter Fünfliter-Kompressor-V8

Technisch ändert sich nichts am Jaguar F-Pace SVR. Auch die Edition 1988 wird vom mächtigen Fünfliter-Kompressor-V8 angetrieben, der 550 PS leistet und maximal 700 Newtonmeter auf alle vier Räder verteilt. Damit sprintet der SUV in 4,0 Sekunden von Null auf Hundert und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 286 km/h.

Vor Publikum präsentiert sich das Sondermodell erstmals bei der diesjährigen Auflage des 24-Stunden-Rennens in Le Mans, das vom 8. bis 12. Juni stattfindet – und zwar zusammen mit seiner Inspirationsquelle, dem Jaguar XJR-9LM von 1988. Zwei Wochen später gastiert der Jaguar F-Pace SVR Edition 1988 zudem in Goodwood beim Festival of Speed, wo er auch den kurvigen Hügel hinauf jagen wird. Der SUV-Kracher ist auf maximal 394 Exemplare limitiert – so viele Runden schaffte der XJR-9LM bei seinem Le-Mans-Sieg 1988. Der Grundpreis in Großbritannien liegt bei 101.550 Pfund, was aktuell umgerechnet gut 119.000 Euro entspricht.

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Fazit

Es ist nicht so, dass es in Jaguars Modellpalette keinen Sportwagen gäbe; der F-Type hätte inhaltlich möglicherweise besser gepasst, um einen Le-Mans-Sieg zu feiern. Stattdessen hat sich Jaguars Abteilung für Besonderes, SV Bespoke, für den F-Pace entschieden, um ein entsprechendes Sondermodell aufzulegen. Auch das ist ein leicht kurioser Aspekt an dieser Geschichte.

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