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P72 vs. Ferrari P4/5 by Pininfarina
Ist der De Tomaso P72 eine Kopie?

James Glickenhaus ist erfolgreich, hat viel Geld und ein paar sehr schöne Autos. Eins davon ist das Einzelstück Ferrari P4/5 by Pininfarina. Diesen sieht er nun billig kopiert – in Form des neuen De Tomaso P72. Dessen Macher wehren sich gegen die Vorwürfe.

07/2019, Ferrari P4/5 by Pininfarina
Foto: Pininfarina

Das diesjährige Festival of Speed in Goodwood strotzte nur so vor Sportwagen-Neuheiten. Doch ein Auto stahl den anderen die Show: Der neue De Tomaso P72 zeigte sich bei dem Event erstmals unverhüllt. Das Supercar, das den traditionsreichen Firmennamen nach vielen Jahren wiederbelebt, erntete viele erstaunte Gesichter und noch mehr Applaus. Das Design kam gut an in England und bei den Autofans weltweit. Auch die Fachpresse lobte das Design des P72 durch die Bank.

Unsere Highlights
De Tomaso P72
Gregor Hebermehl
Der De Tomaso P72 debütierte beim Festival of Speed in Goodwood.

Kopie des Ferrari P4/5 by Pininfarina?

Fernab von Goodwood, in New York City, scheint einem sehr bekannten Autofan dagegen die Kinnlade heruntergefallen zu sein, als er den De Tomaso P72 erstmals sah. Die Rede ist von James Glickenhaus, seines Zeichens Filmproduzent und Finanzier, der nicht nur selbst Autos baut und ein Rennteam unterhält, sondern auch eine erlesen bestückte Autosammlung sein Eigen nennt. Dessen Herz ist gleichzeitig ein Einzelstück: Der P4/5 by Pininfarina auf Basis des Ferrari Enzo, der 2006 auf Glickenhaus' Veranlassung, aber ohne Zutun Ferraris entstand. Dennoch war die italienische Sportwagenschmiede so überzeugt von dem Boliden, dass er offiziell das springende Pferd tragen und sich zum One-Off-Programm zählen darf.

An genau diesem Auto entzündet sich der Glickenhaus'sche Zorn, den vor allem dieser vor wenigen Tagen abgesetzte Tweet ausdrückt:

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„Sie haben Pauspapier über unseren P3/4 gelegt (der Ferrari-Rennwagen, der als historisches Vorbild für den Glickenhaus-Ferrari diente; d. Red.), viel von unserem P4/5 hinzugefügt, das Interieur von Horacio (Pagani; d. Red.) gestohlen, das Ganze aufgepumpt wie ein 'Vargas Girl' (der peruanische Maler Joaquin Alberto Vargas war bekannt für seine etwas kitschigen Zeichnungen von Pin-up-Girls; d. Red.) und es in ein Anime verwandelt.“ Dann macht Glickenhaus noch deutlich, dass er von Caravaggio, einem italienischen Maler des Frühbarocks, deutlich mehr hält als vom zeitgenössischen Künstler Jeff Koons. Und Sohn Jesse Cameron-Glickenhaus ergänzte eine Definition des Begriffs Kopie, die er offensichtlich in einem Lexikon gefunden hat.

Umfrage
Ist der De Tomaso P72 wirklich eine Kopie des Ferrari P4/5 Pininfarina?
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Ja. Das sieht man doch auf den ersten Blick.Nein. Bei genauerem Hinsehen offenbaren sich einige Unterschiede.

Inspirationsquellen sind die Rennwagen der 60er

Tatsächlich finden sich viele Ähnlichkeiten zwischen beiden Autos, was aber kein großes Wunder und laut De Tomaso erklärbar ist. Schließlich sehen sich sowohl der Ferrari P4/5 by Pininfarina als auch der P72 von Rennwagen der Sechszigerjahre inspiriert: Das Glickenhaus-Auto vom im Tweet abgekürzt erwähnten Ferrari 330 P4, der P72 offiziellen Firmenangaben zufolge von den früheren De Tomaso-Rennern Sport 1000, Sport 2000 und P70. Schaut man sich diese und weitere Boliden aus dieser Zeit an, fallen tatsächlich sofort starke Ähnlichkeiten auf.

Auf der US-Auto-Website „Jalopnik“ geht ein Glickenhaus-Sprecher dennoch weiter ins Detail. Es geben zwar Ähnlichkeiten zwischen dem De Tomaso P72 und P70, etwa im Bereich der Fahrzeugnase. Aber jene zum P4/5 seien größer: Er führt die verglaste und sich nach hinten verjüngende Fahrgastzelle, den Heckflügel, die Rücklichter, die Räder und die oben in die Freiheit mündenden Auspuffrohre. Das Cockpit sei mit jenem des Pagani Huayra vergleichbar. „Es ist... irgendwie... sehr nah dran.“

Fazit

Ist der De Tomaso P72 tatsächlich eine dreiste Kopie des Ferrari P4/5 by Pininfarina? Oder weist er doch nur zufällig eine ziemlich starke Ähnlichkeit mit ihm aus? Die Fragen final zu beantworten, fällt aus der Ferne schwer – dazu müsste man die Autos zumindest einmal direkt nebeneinander sehen. Dass Glickenhaus einen eindeutigen Standpunkt vertritt, ist klar: Er will den Status seines Einzelstücks schützen, das angeblich 40 Millionen US-Dollar wert ist. Doch es fällt schwer zu glauben, dass maximal 72 Exemplare des P72 daran wirklich rütteln würden?

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