Ein V12 mit vier Turboladern, über 2.100 PS und ein Design, wie aus einem Science-Fiction-Film. Der Giamaro Albor ist kein gewöhnliches Hypercar. Was hier auf die Räder gestellt wurde, ignoriert bewusst sämtliche Konventionen – technisch wie optisch. Statt sich im Schatten der etablierten Marken zu verstecken, geht der junge Hersteller aus Modena Giamaro seinen eigenen Weg.
Im Mittelpunkt des Albor steht ein 7,0 Liter großer V12-Motor mit vier Turboladern. Das Aggregat hat Giamaro gemeinsam mit dem Turiner Ingenieurbüro Italtecnica entwickelt. Die Spitzenleistung liegt bei 2.157 PS, das maximale Drehmoment bei 2.008 Nm. Möglich macht dies ein ungewöhnlicher Zylinderbankwinkel von 120 Grad, der die Montage der Turbolader im sogenannten "Hot-Vee"-Layout erlaubt – die Turbolader sitzen also zwischen den Zylinderbänken im heißen V. Das Ergebnis: kompakte Bauweise und direkteres Ansprechverhalten.
Ein sequentielles Getriebe und Allradantrieb bringen die immense Kraft auf die Straße. Fahrleistungen nennt der Hersteller noch nicht – angesichts der Leistungsdaten dürfte der Albor aber zu den schnellsten Fahrzeugen der Welt zählen. Zum Vergleich, der Koenigsegg Gemera hat 2.300 PS zur Verfügung und sprintet in etwa 1,9 Sekunden auf 100 km/h. Seine Höchstgeschwindigkeit beträgt 400 km/h. Hier kommt allerdings auch unterstützend ein Elektromotor hinzu. Darauf hat Giamaro bisher verzichtet.
Carbonstruktur trifft Offroad-Silhouette
Das Monocoque des Albor besteht aus kohlefaserverstärktem Kunststoff (CFK) und wird auch im Schwestermodell Katla verwendet. Die Karosserie ist anders gestaltet: hohe Bodenfreiheit, kantige Linien, ein martialischer Auftritt. Der Albor soll nicht nur schnell sein, sondern auch unübersehbar. Das türkische Designbüro Camal hat ihn entworfen. Sein Name stammt übrigens von einem Vulkan auf dem Mars ab – Albor Tholus. Das ist treffend gewählt, denn rein optisch könnte der Albor sehr wohl von einem anderen Planeten stammen.
Kampfjet trifft Manufaktur
Im Innenraum dominieren Aluminium und Sichtcarbon. Die Formsprache orientiert sich an der Luftfahrt. Flache Displays, reduzierte Schalter, tief integrierte Sitze, fast wie in einem modernen Kampfjet. Trotz aller Radikalität bleibt das Ambiente edel und hochwertig.
Der Giamaro Albor wird in limitierter Stückzahl gebaut. Geplant sind 30 Exemplare pro Jahr. Damit soll der Albor nicht nur ein technisches Ausrufezeichen, sondern ein Objekt für Sammler sein. Jeder Albor wird nach Kundenwunsch gefertigt, was auch technische Individualisierung einschließt.