HWA Evo: Mercedes 190E 2.5-16 Restomod

Mercedes 190E 2.5-16 Evo II HWA Restomod
Evo-Remake mit Retro-Interieur

Veröffentlicht am 20.12.2024

Der HWA Evo wird in einer Kleinserie von 100 Exemplaren aufgelegt und soll Ende 2025 an den Start gehen. Nach zahlreichen Technik-Informationen und Design-Visualisierung, zeigt HWA nun auch, wie der Innenraum aussehen soll.

Interieur des HWA EVO

Das nun veröffentlichte Designkonzept "Interior Testbed" ist ein maßstabsgetreues Modell und gibt einen Ausblick auf das Interieur. Dabei ist das Ziel, den Charme des Originals mit modernen Aspekten wie Komfort, Sicherheit und Leistung zu verbinden.

Elemente des originalen 190E, wie das Armaturenbrett, die Türgriffe und das Vierspeichen-Lenkrad, wurden in das neue Design integriert. Ergänzt werden diese durch zeitgemäße Technologien wie ein digitales Kombiinstrument, ein Infotainment-Display mit Smartphone-Mirroring, kabelloses Laden und ein hochwertiges Audiosystem.

Um eine Balance zwischen digitalen und analogen Bedienelementen zu schaffen, werden Bildschirme primär als Informationsanzeigen genutzt, während Funktionen wie die Lautstärkeregelung, Fensterheber, Zentralverriegelung und Klimasteuerung über physische Tasten bedient werden. Dieses Konzept soll den Charakter des ursprünglichen Modells bewahren.

Was wollen die Kunden?

Der Sechsgang-Schalthebel bildet ein zentrales Element im Innenraum und steuert den 3,0-Liter-Biturbo-V6-Motor des HWA EVO. Jeder ist mit einer Plakette versehen, die die jeweilige Nummer in der limitierten Auflage von 100 Fahrzeugen angibt.

Motorsportelemente wie ein Alcantara-bezogener Überrollkäfig sorgen für zusätzliche Sicherheit und Steifigkeit. Vordersitze mit Vierpunktgurten sowie verstärkte Rücksitze mit Isofix-Befestigungen machen den Innenraum für Passagiere unterschiedlicher Altersgruppen geeignet.

Kundenfeedback, insbesondere von Besitzern des originalen Evo II, hat maßgeblich zur Innenraumgestaltung beigetragen. Eine hohe Individualisierbarkeit durch eine breite Palette an Farben, Materialien und Ausstattungslinien ermöglicht es den zukünftigen Besitzern, ihr Fahrzeug personalisiert zu gestalten.

Karosserie vom Mercedes W 201

Der HWA Evo sieht nicht nur so ähnlich aus wie ein 190E 2.5-16 Evo 2, sondern trägt auch Teile der Karosserie eines W 201 unter seiner Carbon-Außenhaut. Das Stahlchassis eines handverlesenen 190E wird geprüft, von Front- und Heckstrukturen befreit und verstärkt.

Am Ende bleiben vom Originalchassis 25 Prozent übrig. Das gesamte Chassis wird kathodisch tauchlackiert. Gegenüber dem Ausgangsmodell wird die Torsionssteifigkeit verdoppelt. Metallische Rohrstrukturen verstärken das Chassis. Das Dach besteht aus Carbon. Von außen bleiben A-, B- und C-Säule der Originalkarosserie sichtbar. Im Vergleich zum Original wächst der Restomod in jede Richtung: 4,58 statt 4,43 Meter Länge, der Radstand vergrößert sich von 2,67 auf 2,75 Meter und die Breite von 1,72 auf 1,90 Meter. Die Höhe wird mit 1,36 Meter angegeben.

Fahrwerk einstellbar

Im Mitteltunnel läuft eine Welle vom nach hinten versetzten Motor zum an die Hinterachse gerückten Getriebe. Diese Transaxle-Anordnung sorgt für eine Gewichtsverteilung von 50:50 zwischen Vorder- und Hinterachse. Die Vorderachse ist zudem um 50 Millimeter nach vorne versetzt. An Front und Heck nehmen Hilfsrahmen aus Aluminium, hochfestem Stahl und Carbon Achsen und Antrieb auf. Die Front- und Heckstrukturen sind als tragende Bauteile mit dem Chassis verklebt.

SPERRFRIST 20.06.24 00.01 Uhr HWA Evo AMG Mercedes Retromod
HWA

Doppelquerlenkerachsen führen die Räder. Die Dämpfer von KW sind wahlweise manuell oder elektronisch einstellbar. Der Sturz, also die Stellung der Räder zur Fahrbahn, kann ebenfalls angepasst werden. Montiert sind Reifen der Größe 245/35 R 19 vorn und 265/35 R 20 hinten. Bei den Bremsen haben die Kunden die Wahl zwischen Stahl- und Carbon-Keramik-Scheiben. Beide Varianten liefert Brembo. Von Bosch kommt ein ESP mit maßgeschneidertem Steuergerät. Was die Optionen wie einstellbare Dämpfer und Carbon-Keramikbremsen kosten, steht noch nicht fest.

Die Leistung des 190 Evo 2

Der Schwerpunkt soll 40 Zentimeter über der Straße liegen, das Leergewicht bei 1.360 Kilogramm. Das entspricht trotz Carbon-Hülle dem Originalgewicht eines serienmäßigen Evo 2; aber der hat auch einen Vierzylindermotor und keinen V6-Biturbo unter der Motorhaube. Der Dreilitermotor soll 450 PS und 550 Newtonmeter an das manuelle Sechsgang-Getriebe schicken. Die Höchstdrehzahl des mit einer Trockensumpfschmierung versehenen Motors gibt HWA mit 6.800/min an.

Bei einer Trockensumpfschmierung befindet sich das Motoröl nicht in einer Wanne unter dem Motor, sondern in einem separaten Tank. Das spart Bauhöhe, senkt damit den Schwerpunkt und die Schmierung funktioniert bei rennmäßiger Kurvenfahrt zuverlässiger. Bei 270 km/h limitiert HWA die Höchstgeschwindigkeit.

Ist der Leistungshunger größer, empfiehlt sich das optionale Upgrade-Paket "Affalterbach". Damit klettert die Leistung auf glatte 500 PS, die Vmax auf nicht minder glatte 300 km/h. Der verwendete V6-Biturbo treibt bei Mercedes seit 2010 etliche Modelle von C- bis S-Klasse an. HWA verpasst dem Aggregat dank eines hauseigenen Steuergeräts jedoch ein potenteres Mapping, setzt zudem ein eigenes ESP auf. Nette Zusatzinfo: Während es den originalen 2.5-16 Evo 2 ausschließlich in Blauschwarz-Metallic (Farbcode 199) und zweimal zum Abschluss in Silber gab, können Sie den HWA Evo in jeder erdenklichen Kombination aus Farbe und Finish bestellen.

Preis: 849.660 Euro

ABS und eine Straßenzulassung gibt es mit dazu, ab dem vierten Quartal 2025 soll produziert werden. Die 100 Exemplare gibt es ab 714.000 Euro netto. In Deutschland liegt der Preis inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer bei 849.660 Euro. Bei der Bestellung verlangt HWA 30 Prozent Anzahlung, also 254.898 Euro.

Ein Exemplar mit der Fahrgestellnummer 000 wurde bereits beim Auktionshaus RM Sotheby's am 27. Juli 2024 im Rahmen einer Auktion am Tegernsee versteigert. Dieses Auto entsteht noch vor dem Start der Kleinserie und wird laut Hersteller besondere Aufmerksamkeit bekommen. Der Käufer erhält von HWA unterschriebene Kopien einiger Unterlagen, deren Originale ins Firmenarchiv kommen.

Die Bieter im Saal, am Telefon und im Internet überboten sich während der Auktion gegenseitig, so dass am Ende ein Verkaufspreis von 1,31 Millionen Euro stand. Das sind etwa 50 Prozent mehr als der Listenpreis. Farbe und Ausstattung kann der Kunde wählen – muss allerdings für Sonderausstattungen extra bezahlen.

HWA: Schöpfer von legendären Motorsport-Modellen

Die Firma von AMG-Gründer Hans Werner Aufrecht hat unter anderem die Straßenversion des CLK GTR gebaut. An der Realisierung des Mercedes-Benz CLK DTM AMG von 2004 und SL 65 AMG Black Series von 2008 war HWA ebenfalls beteiligt. Die Firma ist als Zulieferer von Autoherstellern und im Motorsport unterwegs; dazu zählen Erfolge in der Formel 2, 3 und E sowie Einsätze im GT-Sport mit dem SLS AMG GT3.