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Mercedes 190E 2.5-16 Evo II HWA Restomod
Kann man den HWA Evo uncool finden?

HWA bringt 2025 den Mercedes 190E 2.5-16 Evo 2 zurück. Der Restomod kombiniert die Optik des DTM-Straßenautos mit moderner Technik. Inzwischen haben wir Bilder vom ersten fertigen Exemplar erhalten und fragen uns: Kann man den uncool finden?

SPERRFRIST 20.06.24 00.01 Uhr HWA Evo AMG Mercedes Retromod
Foto: HWA

HWA, die 1998 von AMG-Gründer Hans-Werner Aufrecht gegründete Rennsport-Firma, hat für 2025 ein eigenes Auto angekündigt: Der HWA Evo ist ein Restomod des Mercedes-Benz 190E 2.5-16 Evo 2. Jetzt haben die Affalterbacher das erste fertige Fahrzeug vorgestellt. Das Exemplar mit der Fahrgstellnummer 000 wird das Auktionshaus RM Sotheby's am 27. Juli 2024 während einer Auktion am Tegernsee versteigern. Insgesamt wird es nur 100 Exemplare geben.

Unsere Highlights

Dieser neue Wind in der Oberklasse der Restomod-Szene ist nach Jahren voller Porsche 964 regelrecht erfrischend. Nicht, dass so ein Porsche Restomod unschicklich wäre. Aber gerade deutsche Kunden dürften ein Auto, dessen Wurzeln in den goldenen Jahren der DTM liegen, zu schätzen wissen. Und ja, der HWA Evo ist weit mehr als ein neu lackierter 190er-Mercedes mit LED-Scheinwerfern und dicken Backen.

SPERRFRIST 20.06.24 00.01 Uhr HWA Evo AMG Mercedes Retromod
HWA

Moderne LED-Leuchten geben der klassischen Silhouette den typischen Restomod-Look.

Bei diesen Verantwortlichen ist das kein Wunder: Die Firma von AMG-Gründer Aufrecht hat unter anderem die Straßenversion des CLK GTR gebaut. An der Realisierung des Mercedes-Benz CLK DTM AMG von 2004 und SL 65 AMG Black Series von 2008 war HWA ebenfalls beteiligt. Die Firma ist als Zulieferer von Autoherstellern und im Motorsport unterwegs; dazu zählen Erfolge in der Formel 2, 3 und E sowie Einsätze im GT-Sport mit dem SLS AMG GT3.

Restomod auf 190-Basis

Als Basis für den Evo nutzt HWA die Rohkarosserie eines gewöhnlichen Mercedes 190E (Baureihe W 201), entfernt Innenausstattung und Technik und konserviert das Blech im KTL-Tauchbad. Das Ergebnis hat mit dem C-Klasse-Vorgängermodell jedoch technisch nicht mehr viel gemeinsam: Um eine 50:50-Gewichtsverteilung zu erreichen, verlegen die Techniker die Getriebeposition an die Hinterachse.

Statt Federbein und Raumlenker führen Doppelquerlenker die Räder. Die geschmiedeten Felgen sind serienmäßig an der Vorderachse 19 Zoll groß (245/35er-Reifen), hinten drehen sich 20 Zöller mit 265/35er-Reifen. Der originale Evo 2 von 1990 rollt ab Werk auf 17-Zoll-Rädern. Im Vergleich zum Original wächst der Restomod in jede Richtung: 4,58 statt 4,43 Meter Länge, der Radstand vergrößert sich von 2,67 auf 2,75 Meter und die Breite von 1,72 auf 1,90 Meter. Die Höhe wird mit 1,36 Meter angegeben.

190 Evo 2 mit 450 oder 500 PS

Der Schwerpunkt soll 40 Zentimeter über der Straße liegen, das Leergewicht bei 1.360 Kilogramm. Das entspricht trotz Carbon-Hülle dem Originalgewicht eines serienmäßigen Evo 2; aber der hat auch einen Vierzylindermotor und keinen V6-Biturbo unter der Motorhaube. Der Dreilitermotor soll 450 PS und 550 Newtonmeter an ein manuelles Sechsgang-Getriebe schicken. Die Höchstdrehzahl des mit einer Trockensumpfschmierung versehenen Motors gibt HWA mit 6.800/min an.

Bei einer Trockensumpfschmierung befindet sich das Motoröl nicht in einer Wanne unter dem Motor, sondern in einem separaten Tank. Das spart Bauhöhe, senkt damit den Schwerpunkt und die Schmierung funktioniert bei rennmäßiger Kurvenfahrt zuverlässiger. Bei 270 km/h limitiert HWA die Höchstgeschwindigkeit. Bremspower liefert eine 380er-Sechskolbenanlage an der Vorderachse und eine 360er-Vierkolbenanlage an der Hinterachse. Zum Einsatz kommen konventionelle Stahlscheiben, eine Carbon-Keramik-Bremsanlage ist optional erhältlich.

SPERRFRIST 20.06.24 00.01 Uhr HWA Evo AMG Mercedes Retromod
HWA

Serienmäßig leistet der V6-Biturbo im HWA Evo 450 PS. Per Optionspaket sind auch 500 PS möglich.

Ist der Leistungshunger größer, empfiehlt sich das optionale Upgrade-Paket "Affalterbach". Damit klettert die Leistung auf glatte 500 PS, die Vmax auf nicht minder glatte 300 km/h. Der verwendete V6-Biturbo treibt bei Mercedes seit 2010 etliche Modelle von C- bis S-Klasse an. HWA verpasst dem Aggregat dank eines hauseigenen Steuergeräts jedoch ein potenteres Mapping, setzt zudem ein eigenes ESP auf. Nette Zusatzinfo: Während es den originalen 2.5-16 Evo 2 ausschließlich in Metallic-Blauschwarz (Farbcode 199) und zweimal zum Abschluss in Silber gab, können Sie den HWA Evo in jeder erdenklichen Kombination aus Farbe und Finish bestellen.

Preis: 849.660 Euro

ABS und eine Straßenzulassung gibt es mit dazu, ab dem vierten Quartal 2025 soll produziert werden. Es soll 100 Exemplare geben – zum Stückpreis von 714.000 Euro netto. In Deutschland liegt der Preis inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer bei 849.660 Euro. Bei der Bestellung verlangt HWA 30 Prozent Anzahlung, also 254.898 Euro. Vielleicht der einzige Aspekt am Fahrzeug, den man (als Normalsterblicher) wirklich uncool finden kann.

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Fazit

HWA baut ein eigenes Auto: Der Evo auf Basis eines Mercedes 190 soll die Optik des DTM-Homologationsmodells Evo 2 mit aktueller Technik und viel Leistung auf die Straße bringen. Zum extremen Preis: Knapp 850.000 Euro kostet die Neuinterpretation mit Carbon, 450 (optional 500) PS und dem legendären Heckflügel. Das erste Produktionsauto versteigert RM Sotheby's am 27. Juli während einer Auktion am Tegernsee.

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Erscheinungsdatum 20.06.2024

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