Geheimer Porsche erwischt: Nein, das ist kein GT3 Cabrio

Geheimer Porsche erwischt
Nein, das ist kein GT3 Cabrio

ArtikeldatumVeröffentlicht am 10.08.2025
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Erlkönig Porsche 911 Speedster
Foto: Stefan Baldauf

Die letzten Serien-Speedster brachte Porsche stets zum Ende einer Baureihe – als limitiertes Sondermodell, meist auf GT-Basis. Das jetzt getestete Modell dürfte diese Linie fortsetzen: GT-Technik, Handschalter, limitierte Auflage. Auffällig: Es handelt sich um ein frühes Entwicklungsstadium. Der charakteristische Doppelhutzen-Abschluss fehlt, das Verdeck wirkt provisorisch.

Karosserie mit S/T-Front und GT3-Breite

Der Prototyp basiert erkennbar auf dem GT3 Touring. Breite Spur, geschlitzte Kotflügel, zentraler Entlüftungskanal in der Fronthaube, mittige Auspuffanlage. Die Felgen tragen Zentralverschluss, wie bei allen aktuellen GT-Modellen. Die Frontpartie entspricht technisch dem S/T, optisch ist sie zurückhaltender.

Am Heck fehlen Flügel und aktive Aerodynamik. Stattdessen: flacher Abschluss, modifizierte Motorhaube, neu positionierte Lüftungsöffnungen. Die Gesamterscheinung folgt dem bekannten Muster früherer Speedster: maximale GT-Technik – minimalistische Ausführung.

Antrieb: Saugmotor mit Handschaltung

Unter der Haube dürfte der bekannte 4,0-Liter-Sechszylinder arbeiten – freisaugend, drehzahlfest, mit 503 PS wie im GT3 oder 525 PS wie im S/T. Hinweise auf Hybrid- oder Turboaufladung gibt es nicht. Die Abgasanlage entspricht dem GT3. Auch die mechanischen Komponenten – Achsen, Bremsanlage, Bereifung – stammen unverändert aus der GT-Familie.

Ein manuelles Sechsganggetriebe ist wahrscheinlich. Der letzte Speedster wurde ausschließlich mit Handschalter angeboten. Hinweise auf PDK fehlen bislang. Der Innenraum des Prototyps ist nicht einsehbar.

Einordnung und Ausblick

Ab Modelljahr 2027 greift in der EU die neue Abgasnorm Euro 7. Porsche hat angekündigt, dass GT-Modelle ab dann nur noch mit Hybridtechnik angeboten werden können. Das legt ein enges Zeitfenster nahe: Serienreife bis Ende 2025, Auslieferung ab 2026. Der jetzt getestete Modell muss spätestens zu diesem Zeitpunkt homologiert sein – andernfalls wäre ein reiner Saugmotor nicht mehr zulassungsfähig.

Porsche selbst hat den Speedster bislang nicht bestätigt. Eine Premiere im Rahmen des 70-jährigen Jubiläums des 356 Speedster (1955) ist denkbar. Auch die Stückzahl könnte sich daran orientieren – wie beim 991.2 Speedster, der 1.948 Mal gebaut wurde. Das Modell dürfte als Abschluss der 992.2-Baureihe dienen. Ein GT3 Cabriolet wird es nicht geben. Der neue Speedster füllt diese Lücke – technisch kompromisslos, formal reduziert, klar in der Linie.