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Full-Size-SUVs der USA
Das können Escalade, Suburban, Expedition und Co.

Über fünf Meter lang und zwei Meter breit: Diese Autos sind zu mächtig für deutsche Norm-Parkplätze. Und ihr Spritkonsum ist nach unseren Maßstäben nicht sozialverträglich. Neben den US-Herstellern mischen die Japaner im Segment kräftig mit.

Autofahren ist auch eine Frage der Dimensionen. Und die sind in den USA ein wenig größer. Das zeigt sich vor allem im SUV-Segment. Wenn man hierzulande bereits vor vielen Parkhäusern kapituliert – sagen wir bei fünf Metern Länge, zwei Metern Breite und 1,90 Meter Höhe des Autos -, da fängt in Amerika der Spaß erst an. Wühlt man mal rein ins Angebot der Full-Size-SUVs, dann erkennt man, wie groß die Auswahl auf dem US-Markt ist. Eine Übersicht der dicken Dinger, die es exklusiv in den Staaten gibt.

Unsere Highlights

Chevrolet Tahoe

Einer der bekanntesten – und typischsten – Vertreter dieser Automobilgattung ist der Chevrolet Tahoe. 5,18 Meter ist der Chevy lang und 1,89 Meter ist er hoch – und hat damit genug Platz für wahlweise neun Passagiere oder 2.682 Liter Gepäck. Sehr amerikanisch ist das Motorenangebot. Basis-Triebwerk ist ein 5,3-Liter-V8 mit 360 PS und maximal 519 Nm, darüber rangiert ein 426 PS und höchstens 624 Nm starker 6,2-Liter-V8. Das alles klingt nach ziemlich viel Auto für gar nicht mal so viel Geld. Der Basispreis liegt bei 47.900 Dollar, umgerechnet gut 42.000 Euro.

Chevrolet Suburban

Doch Chevrolet kann es noch größer, deutlich größer. Schließlich befindet sich noch der Suburban im Programm, das Lieblingsauto der – zumindest wenn man Hollywood glauben darf – FBI-Agenten und US-Geheimdienstler. Der Suburban packt an den Tahoe, dessen technische Basis er nutzt, glatt noch mal einen halben Meter hinteren Überhang dran und wächst so auf 5,70 Meter. Davon profitiert vor allem das Gepäckvolumen. Selbst wenn die drei Sitzreihen aufrecht stehen und neun Personen an Bord sind, kann noch Ladegut im Gegenwert von 1.113 Litern mitgenommen werden. Bei nur zweifacher Bestuhlung stehen 3.774 Liter zur Verfügung. Grundpreis: 50.600 Dollar (rund 44.500 Euro).

GMC Yukon

12/2018, 2019 GMC Yukon
General Motors
Gleiche Plattform, selber Konzern, andere Marke: Der GMC Yukon ist weitgehend baugleich mit den großen Chevy-SUVs.

Derselbe Konzern, die gleiche Plattform, aber ein anderer Name: Der GMC Yukon ist ein weiterer Chevrolet-Tahoe- und -Suburban-Ableger. Kein Wunder, dass sich die Daten gleichen. Einerseits in den Dimensionen: Der normale Yukon ist 5,18 Meter lang, die XL-Variante misst 5,70 Meter. Auch die beiden V8-Triebwerke kommen in denselben Konfigurationen zum Einsatz wie bei den fast baugleichen Chevys. Aber er zieht etwas mehr weg als die Konzernbrüder: Die maximale Anhängelast beträgt 3,9 Tonnen, Tahoe und Suburban kommen auf höchstens 3,8 Tonnen. Ab 49.100 Dollar (gut 43.000 Euro) ist man dabei.

Cadillac Escalade

Der Traum aller US-Rapper und Profisportler ist der Escalade. Auch er baut auf der Tahoe/Suburban/Yukon-Plattform auf, auch er ist 5,18 Meter beziehungsweise 5,70 Meter (ESV) lang, aber er ist deutlich höher angesiedelt. Das merkt man am Motorenangebot: Der 5,3-Liter-V8 entfällt; wer Escalade fahren möchte, muss ihn mit 6,2-Liter-Triebwerk nehmen. Auch preislich überflügelt er die hausinterne Konkurrenz, und zwar deutlich: Mindestens werden 75.195 Dollar (über 66.000 Euro) fällig. Für das Topmodell ESV Platinum 4WD verlangt Cadillac 101.590 Dollar (fast 90.000 Euro).

Ford Expedition

Fords Gegenstück zur GM-Viererbande ist der Expedition. Der ist in seiner Grundversion 5,33 Meter lang und 1,95 Meter hoch, als Expedition Max misst er sogar 5,64 Meter. Im Innenraum kommt er nicht ganz an die Konkurrenz heran, es gibt höchstens acht Sitzplätze und einen maximal 2.962 Liter großen Kofferraum. Dafür kann er bis zu 4,2 Tonnen schwere Anhänger ziehen. Motorenseitig steht der Expedition exemplarisch für Fords allmähliche Abkehr vom V8: Als Antriebsquelle dient ein 3,5-Liter-V6, der den deutlich größeren Konkurrenz-Triebwerken datentechnisch in nichts nachsteht: 405 PS leistet der Motor, der seine maximal 651 Newtonmeter nur gegen Aufpreis auf alle vier Räder verteilt. Die Preise starten bei 52.130 Euro, also fast 46.000 Euro.

Ford Flex

12/2018, 2019 Ford Flex
Ford
Der Ford Flex ist optische eine Mixtur aus SUV und Van.

Und weil das mit den großen SUVs in den USA so gut funktioniert, hat Ford noch einen zweiten im Programm. Der Flex präsentiert formal eine Mixtur aus SUV und Van und wird schon seit 2008 optisch fast unverändert gebaut. Er baut auf einer Frontantriebsplattform auf, die beim 30.575 Dollar (knapp 27.000 Euro) teuren Basismodell mit einem 291 PS starken 3,5-Liter-V6 kombiniert wird. Alternativ gibt es den Motor in einer Turbovariante; er leistet dann 370 PS und bringt es auf maximal 474 Newtonmeter.

Lincoln Navigator

Was für GM Cadillac ist, ist für Ford Lincoln. Die Premiummarke des Konzerns toppt ihr SUV-Angebot mit dem Navigator, dem Gegenstück zum gleichlangen Expedition. Aber sein Motor ist etwas stärker, der 3,5-Liter-V6-Twinturbo leistet hier 450 PS und liefert ein Drehmoment-Maximum von 691 Nm. Ist der Navigator achtfach bestuhlt, bleiben 971 Liter Kofferraumvolumen übrig; bis hinter die Vordersitze können 3.404 Liter eingeladen werden. 73.205 Dollar (gut 64.000 Euro) kostet der dicke Lincoln in seiner Basisversion.

Lincoln Aviator

Weil das mit dem großen SUV-Doppel bei Konzernmutter Ford so gut funktioniert, stellt Lincoln dem Navigator im Sommer 2019 den Aviator zur Seite. Der basiert auf der Plattform des neuen Ford Explorer, der im Januar auf der Detroit Motor Show enthüllt wird, und bekommt einen neuen Motor. Der Dreiliter-V6-Twinturbo leistet im Basistrimm 400 PS und wird in der darüber rangierenden Grand-Touring-Version elektrifiziert. Als Plug-in-Hybrid kommt der Aviator auf 450 PS und ein Drehmoment-Maximum von 814 Nm. Liebe zum Detail bewiesen die Entwickler beim Komponieren der Warntöne, die extra von einem Sinfonieorchester eingespielt wurden. Die Preise stehen noch nicht fest.

Nissan Armada

Die Japaner mischen kräftig mit im amerikanischen Full-Size-SUV-Segment, und sie legen dabei die landestypische Zurückhaltung ab. Beispiel Nissan Armada: Der ist in seiner größeren L-Version 5,31 Meter lang, 2,03 Meter breit und wiegt mal eben zweieinhalb Tonnen. Da bedarf es einer adäquaten Antriebsquelle, und die findet in Form eines 5,6-Liter-V8 mit 395 PS und maximal 534 Newtonmetern ihren Weg in den Armada-Bug. Entsprechend üppig sind die Verbrauchswerte: Laut Norm schluckt der Nissan in der Stadt im Schnitt 16,8 und auf dem Highway 12,4 Liter. Der Basispreis beträgt 47.100 Dollar (41.500 Euro).

Infiniti QX80

12/2018, 2019 Infiniti QX80
Infiniti
Der Infiniti QX80 ist der Premium-Klon des Armada und wiegt 2,7 Tonnen.

Auch das Prinzip des Premium-Klonens praktizieren die Japaner ähnlich wie die Amerikaner. Nissans Pendant zu Cadillac Escalade und Lincoln Navigator ist der Infiniti QX80. Plattform und Motor übernimmt er vom Armada, wenn auch Letzteren in etwas erstarkter Form. 406 PS leistet der V8, die 5,6 Liter Hubraum fördern maximal 560 Newtonmeter zutage. Die sind auch nötig, schließlich wiegt der QX80 in seiner Topversion Limited stramme 2,7 Tonnen. Nicht minder beeindruckend ist der Wendekreis von 12,6 Metern. Ein technisches Highlight ist – genau wie beim Armada – der Innenspiegel, auf den bei Bedarf das Bild einer nach hinten filmenden Kamera projiziert werden kann. So lassen sich Fondpassagiere oder hochgestapeltes Gepäck ausblenden, sollten sie die Sicht nach hinten versperren. Der Grundpreis: 65.400 Dollar (57.500 Euro).

Lexus LX 570

Was Infiniti kann, kann Lexus allemal, und zwar mit dem LX 570. Mit 5,08 Meter Länge und 1,98 Meter Breite ist dieses Modell fast ein bisschen klein geraten. Aber das hindert es nicht daran, satte 2.722 Kilogramm zu wiegen. Ein gerüttelt Maß an Robustheit kann nicht schaden, schließlich ist der LX mehr als seine Gegner als Geländegänger konzipiert. Allradantrieb, bei der Konkurrenz meist nur optional erhältlich, ist beim Lexus serienmäßig installiert, auch einen Kriechgang gibt es. Die nötige Power liefert ein 5,7-Liter-V8 mit 388 PS und maximal 546 Newtonmetern, der den LX 570 zum „Ultra-Low Emission Vehicle“ (ULEV II) macht – Abgaslogik à la USA. Als Basispreis ruft Lexus 85.830 (75.500 Euro) auf. Die auf 300 Exemplare limitierte Inspiration Series kostet 100.420 Dollar (mehr als 88.000 Euro).

Toyota Sequoia

Mit 48.700 Dollar (nicht ganz 43.000 Euro) deutlich günstiger ist das Toyota-Geschwisterchen des LX 570, der Sequoia. Der ist nicht nur größer als der Lexus (5,21 Meter), sondern darf auch mehr an den Haken nehmen. Die Anhängelast von 3.357 Kilogramm liegt gut 180 Kilogramm über der des Lexus‘. Respekt gebührt Toyotas Innenraum-Designern, weil sie es nicht nur geschafft haben, ein zweistöckiges Handschuhfach unterzubringen, sondern ganze 18 Getränkehalter im Sequoia-Interieur verteilt haben. Dynamische Fahrernaturen greifen zur Modellvariante TRD Sport mit Bilstein-Dämpfern, steiferer Front und Stabilisatoren.

Hyundai Palisade

Nanu, kein Koreaner in der Liste? Noch trifft das zu, aber das wird sich im Sommer 2019 ändern. Dann kommt mit dem Palisade Hyundais neues großes SUV, für das sogar eine neue Frontantriebsplattform entwickelt wurde. Größenmäßig kann der 4,98 Meter lange und 1,98 Meter breite Palisade zwar nicht ganz mit der Konkurrenz aus Japan und den USA mithalten. Trotzdem finden bis zu acht Personen darin Platz. Wie in fast allen Full-Size-SUVs kann die zweite Reihe mit sogenannten Captain’s Chairs ausgerüstet werden; also zwei bequemen Einzelsitzen mit Armlehnen, die in diesem Fall sogar belüftet werden können. Technisch interessant ist die sensorbasierte Überwachung der Rücksitze, die Alarm schlägt, bevor beim Aussteigen Kinder oder Haustiere vergessen werden. Als Motor sieht Hyundai einen 3,8 Liter großen, nach Atkinson-Zyklus arbeitenden sowie 295 PS und maximal 355 Newtonmeter starken V6-Benziner vor. Das Schwestermodell des noch nicht eingepreisten Hyundai Palisade heißt übrigens Kia Telluride und kommt ebenfalls noch 2019 auf den Markt.

Fazit

Die Übersicht zeigt es: Der US-Markt umfasst satte 13 Full-Size-SUVs, die wir hier nur vom Hörensagen kennen. Müssen wir deswegen neidisch sein? Wahrscheinlich nicht, schließlich haben die Autos abseits ihrer schieren Größe nicht viel zu bieten. An Assistenzsystemen beispielsweise gibt es meist nur das Nötigste. Und weil zumindest in der Basisversion meist der Allradantrieb fehlt, sind sie nicht mal für ausgiebige Geländetouren gerüstet. Aber darum geht es den Amis auch nicht; sie sind trotzdem vernarrt in ihre dicken Dinger – die überbreiten Straßen und XXL-Parkplätze wollen schließlich adäquat gefüllt werden.

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Erscheinungsdatum 26.09.2024

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