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Ford-Patent für Pick-up-Ladeflächen
Sehr anziehend - Ford plant magnetische Ladefläche

Ein neues Patent beschreibt die Ladungssicherung bei Pick-ups per Magnet. Dafür hat man sich bei Ford eine ziemlich schräge Lösung einfallen lassen.

Ford Ranger Ladefläche Magnet
Foto: Starck/Seibt

Eines muss man den Ford-Ingenieuren in den USA lassen: Kreativ sind sie auf jeden Fall. Hatte der US-Autobauer noch zuletzt mit einem Patent auf einen ausfahrbaren Auspuff für Heiterkeit gesorgt, ist bei der neuesten Patentschrift mit dem schönen Titel "Truck bed with selectively actuated magnetic floor sections", zu Deutsch "Lkw-Ladefläche mit selektiv betätigten magnetischen Bodenteilen" eine Idee skizziert, auf die man nicht unbedingt kommen würde. Aus guten Gründen.

Unsere Highlights
Ford Maverick Flexbed
Ford/uspto.gov
Metallische Ladung einfach auf die Ladefläche werfen, hält von selbst. So die Idee des neuen Ford-Patents.

Kerngedanke ist es dabei, per Magnetkraft metallische Gegenstände wie Eisen-Bauteile, Werkzeugkisten oder Maschinen auf der offenen Ladefläche eines Pick-up zu verankern, damit sie bei flotter Fahrt nicht zum Geschoss werden. Dabei winkt das ein oder andere Problem. Um beispielsweise einen 30 Kilo schweren Werkzeugkoffer bei einer Vollbremsung an Ort und Stelle zu fixieren, braucht es schon einen ziemlich amtlichen Magneten. Was wiederum schlecht ist, wenn der Koffer am Ziel wieder ausgeladen werden soll, außer man ist Profi im schönen bayrischen Brauch des Steinhebens.

An- und abschalten per Zweitmagnet

Jetzt kommt die durchaus clevere Ford-Idee ins Spiel: Um den superkräftigen Permanentmagnet, der im Boden der Ladefläche integriert ist, von seiner Arbeit abzuhalten, installiert man einen zweiten, drehbaren Magneten. Je nachdem, wo nach der Drehung der Nord- und Südpol des verstellbaren Magneten liegt, unterbricht oder aktiviert er die Magnetwirkung des starren Magneten auf Gegenstände im Ladebereich.

Um diese Drehung bei gleich vier in der Ladefläche installierten magnetischen Punkten durchzuführen, würden die drehbaren Magnete über einen Riemen oder eine Antriebskette miteinander verbunden und könnten dann mechanisch per Hebel oder elektrisch per Stellmotor bedient werden. So weit, so nachvollziehbar, dennoch bleiben da etliche Fragen offen. Zunächst einmal in Sachen Nachhaltigkeit, denn das Patent setzt auf sehr große Neodym-Magnete, die wegen ihrer sehr umweltschädlichen Herstellung nicht den allerbesten Ruf genießen und deshalb beispielsweise im Motorenbau für Elektroautos kritisch gesehen werden.

Die nächste Frage wäre, wie man das enorme Magnetfeld einerseits gegenüber der Fahrzeugelektronik und andererseits gegenüber der Umwelt abschirmt – schließlich soll die Magnetladefläche nicht unbedingt beispielsweise einen Herzschrittmacher in Wallung bringen. Ford spricht in dem Patent auch vom Einsatz von Elektromagneten, was zumindest das Thema Seltene Erden/Neodym entschärfen würde, dafür aber wiederum andere Fragen aufwirft. Und bei alledem ist das Thema Kosten noch nicht angesprochen.

Schön dürfte es auch werden, wenn man bei einer Fahrzeugkontrolle die korrekte Ladungssicherung nachweisen soll, zumindest in Deutschland sind die Beamten von Polizei und BAG bei diesem Thema außerordentlich humorfrei. Bliebe also als Fazit für die Ford-Magnetladefläche: Nette Idee, aber das wird wohl eher nichts. Da gefällt uns das neue FlexBed des Ford Maverick schon besser (siehe Fotogalerie).

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Fazit

Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht? Die Idee, Ladegut per Magnetkraft auf der Pick-up-Pritsche zu verankern, ist zwar originell, aber nicht sehr praxisgerecht. Abgesehen davon, dass diverse Ladung überhaupt nicht magnetisch ist, dürfte das System auch relativ kostspielig sein, um einen sehr begrenzten Nutzen zu erzielen. Da bleiben wir dann doch lieber altmodisch und greifen beim Pick-up weiterhin zum guten, alten Zurrgurt.

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