Wüste, Berge, Felsen – das sind die üblichen Themen, wenn Geländewagen von ihren Herstellern eine besondere Offroad-Kompetenz attestiert werden soll. Sumpf dagegen ist neu, vielleicht auch, weil so ein Schlammbad in den Werbebildern einfach nicht so schick und appetitlich wirkt wie ein Sonnenuntergang im Canyonlands-Nationalpark. Ford probiert es nun dennoch.
Im Video: Ford Bronco Everglades
Der Bronco Everglades ist nach dem berühmtesten (und größten) Sumpfgebiet der USA in Florida benannt, das sich über mehr als 6.000 Quadratkilometer erstreckt. Nicht unbedingt das ideale Revier für Autos, aber der neue Bronco Everglades soll das besser wuppen als andere.
Basis des Ford Bronco Everglades ist die lange viertürige Version mit dem Sasquatch-Paket. Das umfasst bereits eine sehr umfangreiche Optimierung für den Geländeeinsatz, unter anderem mit einem Höherlegungsfahrwerk, großen 35-Zoll-Geländereifen und Differentialsperren in beiden Achsen. Angetrieben wird der Bronco Everglades vom 2,3 Liter Ecoboost-Benziner, der 300 PS leistet und mit einem zehnstufigen Automatikgetriebe verbunden ist.
300 PS Leistung und ein paar spezielle Features
Zum Everglades-Sondermodell wird der Bronco durch spezifische Umbauten für tiefe Wasserdurchfahrten. Dazu gehören verlängerte Entlüftungsleitungen für Achsen und Getriebe, damit dort kein Wasser eindringen kann, sowie der neue, speziell für den Everglades entwickelte Schnorchel für die Ansaugluft. Der unterscheidet sich von anderen derartigen Konstruktionen durch das Design des Lufteinlasses. Hier verwendet Ford schnell wechselbare Abdeckplatten, um die Luftansaugung wahlweise von vorne oder von hinten zu ermöglichen. Im Geländeeinsatz ist letzteres empfehlenswert, während bei Straßenfahrt die Luftansaugung von vorne zu bevorzugen ist.
Durch die Umbaumaßnahmen steigt die Wattiefe, also die vom Hersteller offiziell freigegebene durchfahrbare Wasserhöhe, auf stolze 925 Millimeter, das ist im Geländewagensektor ein echter Bestwert. Zum Vergleich: Die serienmäßige Wattiefe des Unimog U 4023 liegt bei 800 Millimeter. Und falls bei exzessiven Tauchausflügen doch einmal etwas Schlamm und Wasser den Weg ins Wageninnere findet: Die Vinylsitzbezüge und der mit robustem Gummi ausgelegte Boden lassen sich einfach mit dem Gartenschlauch reinigen.
Ford Bronco Overland: Der Preis
Als zusätzliche Ausstattung speziell für den Everglades-Bronco packt Ford schließlich noch eine Seilwinde dazu. Die Warn Zeon 10S verfügt über eine maximale Zugkraft von 4,5 Tonnen und ist mit einem 30 Meter langen Kunststoffseil belegt. Außerdem bekommt der Bronco Everglades spezifische Dekoraufkleber und zwei exklusive Farbtöne (Desert Sand und Eruption Green). Ab März kann der Ford Bronco Everglades bestellt werden, ein Sonderangebot ist es jedoch nicht: Inklusive Überführungskosten werden 54.495 Dollar aufgerufen, umgerechnet rund 48.000 Euro – vor Steuern.
Fazit
Mit dem Bronco Everglades bringt Ford ein Sondermodell, das bei der Geländetechnik auf das Sasquatch-Package setzt und um Details wie Seilwinde und Ansaugschnorchel ergänzt wird. Durch die Umbaumaßnahmen steigt die Wattiefe drastisch. Dem Motto angepasst zeigt sich der Innenraum robust und abwaschbar.
