Faraday Future FX Super One: Der Van mit interaktivem Display statt Grill

Faraday Future Super One
Ein Van mit 1.000 PS und Display statt Kühlergrill

Veröffentlicht am 27.07.2025
Faraday Future FX Super One
Foto: Faraday Future/Screenshot

Faraday Future, vielen bekannt durch den nie richtig in Fahrt gekommenen FF 91, wagt einen Neuanfang. Mit dem FX Super One bietet der Hersteller einen luxuriösen Van und wagt damit den Vorstoß in ein Segment, dessen Fahrzeuge in den USA eher als Shuttle genutzt werden. Doch der FX Super One ist kein klassischer Van, wie wir ihn kennen. Was als Erstes auffällt, ist das riesige Display an einer Stelle, wo man eigentlich einen Kühlergrill erwartet. Die Frontleuchten übernehmen nicht nur die Lichtsignatur, sondern kommunizieren via "F.A.C.E."‑Technologie mit der Umwelt. Ja, Sie haben richtig gelesen. Das Display kann alles abbilden – vom Emoji bis hin zur Werbeanzeige. So kann das Auto mit seiner Umwelt "kommunizieren”. Das funktioniert derzeit allerdings nur im Stand. Der Marktstart ist für 2026 geplant.

Made in China, veredelt in Kalifornien

Technisch basiert der FX Super One auf dem Wey Gaoshan Alpine 9, einem in China bereits etablierten Luxus-Van von Great Wall Motors. Faraday Future übernimmt die Plattform, den Aufbau und modifiziert das Exterieur sowie das Interieur. Außerdem integriert der Hersteller ein eigenes Software‑ und Antriebssystem. Eine nachvollziehbare Strategie für ein finanziell angeschlagenes Start-up.

Mit 5,40 Metern Länge übertrifft der FX Super One den Cadillac Escalade, bleibt aber flacher und windschnittiger. Der Radstand von 3,28 Metern sorgt für einen enormen Innenraum – in der Konfiguration mit vier Einzelsitzen gibt es Business-Class-Feeling mit elektrisch verstellbaren Sesseln, Massagemodus und OLED‑Touchpanels in den Armlehnen.

Antrieb: Super One, Super stark?

Konkrete Leistungsdaten bleibt Faraday Future zum Zeitpunkt der Vorstellung schuldig. Klar ist aber: Es wird sowohl vollelektrische Versionen mit Allradantrieb geben als auch eine Variante mit AIHER – einem Range-Extender-System mit Hybridcharakter. In der stärksten Konfiguration soll der FX Super One mit über 1.000 PS daherkommen, verteilt auf mindestens drei E‑Motoren. Die Architektur ähnelt der des FF 91. Angaben zur Batteriekapazität, Ladezeit und WLTP-Reichweite gibt es noch nicht.

Software auf Tesla-Niveau?

Herzstück der Vision ist das AI‑System namens FF E.A.I. Agent. Es soll Lenkung, Infotainment, Klimatisierung, Routenplanung und sogar die persönliche Stimmung des Fahrgasts erkennen und steuern können. Dank 6 × 4‑Struktur werden sechs Dimensionen (darunter Sprache, Emotion und Gewohnheiten) in vier Schichten (Interface, Daten, Cloud und Hardware) verarbeitet – zumindest laut Faradays Website. Spannend bleibt, wie viel davon serienreif wird. Der FF 91 zeigt: Die Ambitionen von Faraday Future sind hoch, aber der Weg zur Serienproduktion ist lang und steinig. Bis heute wurden vom Flaggschiff keine zwei Dutzend Fahrzeuge ausgeliefert.

Markt und Preise

Preislich soll der FX Super One unter 100.000 US-Dollar bleiben – ein mutiges Ziel angesichts der Features. Die Zielgruppe: Luxustransporteure, Geschäftsflotten, Hotels und Familien mit Chauffeur. Der Vertrieb ist zunächst nur in Kalifornien geplant – über sogenannte "FF Destinations". Online-Vertrieb und Flottenabkommen könnten folgen. Faraday Future spricht von über 10.000 Interessensbekundungen – ob diese in feste Bestellungen umschlagen, bleibt offen.

Hinweis: Im Video sehen Sie das Luxus-SUV FF 91 Futurist.