Der aktuelle Kia Sportage kam 2021 auf den Markt. Zum Modelljahr 2025 erfährt der Bestseller eine umfangreiche Auffrischung. In Korea wurde der neue Sportage bereits Anfang November vorgestellt, auf der L.A. Auto Show debütiert aktuell die US-Version. Nach Europa kommt der aufgefrischte Sportage erst 2025. Die hierzulande angebotene Variante unterscheidet sich zwar beim Radstand (er ist hier etwa acht Zentimeter kürzer als auf den Übersee-Märkten), dennoch dürften die Design-Änderungen so ähnlich auch für das Europa-Modell kommen.
Design
Das Exterieur des Sportage-Facelifts lehnt sich an den jüngst überarbeiteten Kia Sorento an, insbesondere in Bezug auf die Frontpartie. Die neuen Scheinwerfer zeigen wie am Sorento eine markante L-förmige Tagfahrlicht-Signatur. Das Innenleben der vertikal ausgerichteten Leuchten besteht aus vier übereinander gestapelten LED-Elementen. Ebenfalls vertikal ausgerichtet sind die Waben im neu gezeichneten Kühlergrill. Die je nach Modellvariante chromfarben oder schwarz gestaltete Querspange unterhalb der Haube wirkt reduziert. Im Untergeschoss haben die Koreaner die Belüftungsschächte neu arrangiert und den Unterfahrschutz verkleinert. Die Korea-Version weist in diesem Bereich eine Querspange im Alu-Look auf.
Je nach Ausstattungslinie sind an den Flanken zudem neue Alu-Einleger in den Seitenschutzleisten zu erkennen. Hinzu kommen neu gezeichnete Leichtmetallfelgen im 17-, 18- und 19-Zoll-Format. Der größte Design-Unterschied zwischen Korea- und US-Version auf der einen sowie der Europa-Variante auf der anderen Seite dürfte die C-Säule bleiben, die auf den anderen Märkten das bei uns in der hinteren Tür angesiedelte dritte Seitenfenster aufnimmt.
Das aufgefrischte Heck zeichnet sich durch ein neu arrangiertes Rückleuchten-Innenleben aus. Quer über die Heckklappe zieht sich eine neue Sicke, darunter wurde die Schürze neu gezeichnet. Der schwarz abgesetzte Bereich rund um das Kennzeichen wird kantiger, das Unterfahrschutzelement streckt sich nun über die gesamte Breite. Die in den USA erhältlichen X-Line-Modelle weisen zudem einen etwas robusteren Look auf.
Komplett neues Cockpit
Im Cockpit dürfen sich Sportage-Käufer über eine komplett neue, horizontal ausgerichtete Armaturentafel freuen, die aufgeräumter wirkt als bisher. Dominant bleiben die beiden jeweils 12,3 Zoll großen Bildschirme, die jetzt allerdings unter einer gebogenen, gemeinsamen Scheibe auf dem Armaturenbrett sitzen und mit einem neuen Zehn-Zoll-Head-up-Display kombiniert werden können. Die Lüftungsdüsen sind nach unten in eine neue Querleiste gewandert. Entschlackt präsentiert sich die Bedieninsel auf der Mittelkonsole, die auch ihre Klavierlack-Optik verliert.
Gesteuert wird der neue Sportage über ein Zweispeichen-Multifunktionslenkrad. Das Infotainment-System wurde auf den aktuellsten Stand gebracht und kann over-the-air aktualisiert werden. Smartphones lassen sich kabellos per Android Auto, Apple Carplay und Kia Connect einbinden. Sprachbefehle nimmt der neue Sportage über seine "Smart Speaker" entgegen, die mit Amazon Alexa und dem Google Assistant kompatibel sind.
Motorenangebot
Bereits vor dem Facelift war der kompakte SUV mit einer breiten Palette an elektrifizierten Antriebsvarianten zu haben. Basis-Motor in Korea ist ein Zweiliter-Vierzylinder, der für Flüssiggasbetrieb (LPG) ausgelegt ist und 146 PS leistet. Der 1,6-Liter-Turbobenziner bringt es auf 180 PS, wird aber jetzt mit einer neuen Achtgang-Automatik kombiniert, die das bisherige Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe ersetzt. Die Hybrid-Version kombiniert den stärkeren Benziner mit einem 47,7 kW (65 PS) starken E-Motor. Der LPG-Motor ist nur mit Vorderradantrieb zu haben, die beiden anderen Antriebe auch mit Allradantrieb.
Den Hybridantrieb bietet Kia in den USA ebenfalls an, dort allerdings kombiniert mit einer Sechsgang-Automatik. Als Systemleistung für den US-Markt nennen die Koreaner 234 PS – vier mehr als zuvor. Klar stärker ist die stets allradgetriebene PHEV-Variante, die mit einer 72 kW (98 PS) starken E-Maschine auf eine Systemleistung von 272 PS (plus sieben PS) kommt. Als Basismotor fungiert in Nordamerika ein 2,5-Liter-Vierzylinder-Saugbenziner mit unverändert 190 PS, der an eine Achtgang-Automatik gekoppelt ist und seine Kraft wahlweise nur auf die Vorder- oder auf alle vier Räder überträgt. Interessanterweise bietet er eine deutlich höhere Anhängelast (knapp 1,6 Tonnen) als die Hybridversionen (nur gut 900 Kilogramm).
In Europa sind bislang deutlich mehr Antriebsvarianten für den Sportage zu haben. Das Portfolio beginnt bei einem 136 PS starken Diesel mit 48-Volt-Unterstützung. Darüber rangiert der 1,6-Liter-Turbobenziner, der hierzulande 160 PS leistet und wahlweise mit Mildhybrid-Upgrade erhältlich ist. Der front- oder allradgetriebene Standard-Hybrid leistet bei uns 158 kW (215 PS), während die PHEV-Version auf 185 kW (252 PS) kommt. Ob Kia dieses Antriebsportfolio in Europa nach dem Facelift beibehält und ob sich die Leistungswerte dann ändern, ist bisher nicht bekannt.
Assistenzsysteme
Die US-Version des neuen Sportage erhält einige Upgrades bei den Assistenzsystemen. Der serienmäßige automatische Notbremsassistent erkennt nicht nur Autos, sondern auch Fußgänger und Radfahrer. Ebenfalls serienmäßig an Bord ist die jene Funktion, die überwacht, ob kontinuierlich die Hände am Lenkrad sind, und ein Assistent, der beim Rangieren in alle Richtungen checkt, ob sich Hindernisse oder Personen in direkter Nähe befinden. Der optionale "Highway Driving Assist 2" hält nicht nur den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug, sondern kann ebenso automatische Spurwechsel ausführen oder beim Ausweichen unterstützen.
Marktstart und Preise
Noch ist unklar, wann Kia das Facelift des europäischen Sportage vorstellt. Die vor Ort im Werk West Point (US-Bundesstaat Georgia) gebaute Nordamerika-Variante kommt als Vertreter des Modelljahres 2026 im zweiten Quartal des kommenden Jahres zu den Händlern. Die Preise für den dortigen Markt gibt Kia zu einem späteren Zeitpunkt bekannt. Aktuell kostet der Sportage in der Basisvariante LX mit Basisbenziner und Frontantrieb mindestens 27.190 Dollar (aktuell umgerechnet knapp 25.900 Euro). Der kleinere EU-Sportage ist in Deutschland derzeit im günstigsten Fall für 29.690 Euro zu haben (160-PS-Benziner mit Frontantrieb, aber ohne 48-Volt-Support).