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Elon Musk stellt neues Modell in Aussicht
Tesla-Kompaktwagen aus Deutschland?

Elon Musk stellt einen kleinen, in Deutschland entwickelten und gebauten Tesla in Aussicht. Derweil sehnen die amerikanischen Tesla-Fans das deutsche Model Y herbei.

Tesla Baby Model 3
Foto: Tesla

Es war wieder eine per Twitter geäußerte Frage: User M Jaunius Kapkan meint, dass das Model Y zu groß für einige europäische Städte sei – er hätte lieber eine kleinere Kombi-Limousine. Die Antwort von Tesla-Chef Elon Musk kam prompt: "Probably a good one to design & engineer in Germany". Sinngemäß übersetzt lautet seine Antwort also: "Wahrscheinlich ist es eine gute Idee, den in Deutschland zu designen und zu entwickeln."

Direkt gegen den VW ID.3

Bisher hat Musk viele seiner Ankündigungen umgesetzt – das Entstehen eines deutschen Tesla-Kompaktwagens rückt also in greifbare Nähe. Niemand wäre überrascht, wenn Musk bereits konkrete Pläne für so einen Kompakten in der Schublade hätte. Im Falle einer Umsetzung greift Tesla damit den VW ID.3 so unmittelbar wie nur irgend möglich an: Beide Autos haben dann Fachleute in Deutschland erdacht, entwickelt, designt und gebaut.

Unsere Highlights
VW ID. 3 Testfahrt Jens Dralle
VW
In Deutschland entwickelt und gebaut: Der VW ID.3 (Bild) dürfte der Hauptgegner eines ebenfalls in Deutschland entwickelten und gebauten Tesla-Kompaktwagens sein.

Berlin-Brandenburg als Auto-Hotspot der Zukunft

Während Tesla direkt am südöstlichen Rand von Berlin sitzt und in Berlin ein Design- und Entwicklungsstudio betreibt, ist VWs Hauptquartier in Wolfsburg nur 230 Fahr-Kilometer entfernt. Einige VW-Mitarbeiter ziehen Berlin als Wohnort vor und pendeln aus der Hauptstadt nach Wolfsburg. Und in der südwestlich von Berlin gelegenen brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam betreibt VW das Future Center Europe, in dem Designer, Software-Entwickler und weitere Spezialisten an der Mobilität von morgen arbeiten. Berlin-Brandenburg scheint gerade im Begriff zu sein, zu einem neuen Autohersteller-Hotspot Deutschlands aufzusteigen.

Tesla Cybertruck
Tesla
Vom Cybertruck (Bild) kann sich Elon Musk eine kleinere Version für Europa vorstellen.

Kleine Fahrzeuge jetzt im Fokus von Tesla

Der Tatsache, dass Fahrzeuge in Europa im Schnitt etwas kleiner ausfallen als in Amerika, möchte Musk anscheinend auch mit einem kleinen Pickup Rechnung tragen. Als kürzlich der US-Auto-Enthusiast und Moderator Jay Leno als einer der Ersten Teslas neuen Pickup Cybertruck fahren durfte, plauderte der auf dem Beifahrersitz lümmelnde Musk davon, dass er sich einen kleinen Europa-Pickup vorstellen könnte.

Einen weiteren kleinen Tesla hat Musk bereits bei der Eröffnung der Gigafactory 3 in Shanghai angekündigt: In China soll ein "supercooles" Elektroauto für den globalen Markt entstehen.

Tesla Semi Truck (2019)
Tesla
Mit dem bisher nur Semi Truck genannten Sattelschlepper möchte Tesla den Markt für Zugmaschinen revolutionieren.

Sieben weitere Modelle möglich

Tesla macht in Sachen Modellpalette offensichtlich weiterhin massiv Druck. Was mit dem von 2008 bis 2012 gebauten Roadster begann, umfasst inzwischen das Model 3 und dessen SUV-Variante Model Y sowie das Model S und dessen SUV-Version Model X. Ein neuer Roadster ist bereits angekündigt, genauso wie der Pickup Cybertruck und der bisher nur unter seiner Gattungsbezeichnung bekannte Sattelschlepper Semi Truck, von dem es mehr als nur eine Variante geben könnte. Außerdem scheint Tesla an einem Van zu arbeiten, der vor allen Dingen darauf ausgelegt ist, durch die von Elon Musks Boring Company angelegten Tunnel zu fahren. Hinzu kämen dann noch das in China entwickelte Elektroauto, der kleine Europa-Pickup und der Kompakt-Tesla aus Deutschland. Zu den bereits vom Band laufenden vier Modellen könnten also demnächst mindestens sieben weitere hinzukommen.

Boring Company Tunnel
Borging Company
Tesla scheint auch an einem Van zu arbeiten - vielleicht sogar in Kooperation mit Daimler.

US-Fans wollen deutsches Model Y

Die Tatsache, dass das Model Y in absehbarer Zeit auch in Deutschland vom Band läuft, elektrisiert einige Tesla-Fans in den USA. Schließlich hat Tesla beim Bau dieses Modells im kalifornischen Fremont seit der durch das Coronavirus bedingten Zwangspause mit erheblichen Qualitäts-Problemen zu kämpfen. Nach wie vor posten beinahe täglich Kunden ihre mit unübersehbaren Verarbeitungsmängeln behafteten Model Y in sozialen Netzwerken. In der Hoffnung auf eine untadelige Qualität äußern Foren-Nutzer jetzt, dass sie auf das in Deutschland hergestellte Model Y warten. Allerdings dürfte Tesla nicht im Traum daran denken, extra Model Y aus Deutschland in die USA zu bringen, während das Auto gleichzeitig in Kalifornien vom Band läuft. US-Kunden müssten also den Import aus Europa auf eigene Kosten stemmen.

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Fazit

Tesla-Chef Elon Musk will seine Marktmacht ausbauen und weitere lohnende Fahrzeugklassen bedienen. In Europa gehört der Kompaktwagenmarkt dazu. Der ist zwar heiß umkämpft, aber mit der Tatsache, dass Musk einen kompakten Tesla in Deutschland entwickeln, designen und bauen lassen möchte, beweist er wieder einmal seine Angriffslustigkeit: Sollte er das Vorhaben in die Tat umsetzen, zielt er damit vor allen Dingen auf den VW ID.3. Musk greift also unverhohlen in VWs Zukunfts-Portemonnaie. Und der systematische Ausbau der Tesla-Modellvielfalt sollte auch alle anderen Wettbewerber noch mehr aufrütteln, als es ohnehin schon der Fall ist.

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