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Caterham 360R RAF
In diesem Unikat steckt ein Hubschrauber

Caterham hat vom 360R ein Sondermodell für die Royal Air Force gebaut. Das Sportwagen-Unikat nutzt recycelte Hubschrauberteile. Es geht um einen guten Zweck.

Caterham 360R RAF Unikat
Foto: Caterham Cars

Beim britischen Sportwagenbauer Caterham dreht sich die Welt immer noch um das Einbaum-Konzept, das Lotus seinerzeit mit dem Super Seven etabliert hatte. Potenter Frontmotor, Hinterradantrieb, wenig Gewicht und dazu viel Offenheit.

Klein, leicht, teuer

Rund um den Grundbaukasten haben die Briten aktuell neun Varianten des Konzepts am Start, von denen einige nur auf der britischen Insel angeboten werden. Dazu gehört der Caterham 360, den es neben der Basisvariante auch in einer sportlicher ausgestatteten R-Version als Caterham 360R gibt.

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Das Rückgrat bildet der bekannte stählerne Gitterrohrrahmen, der in zwei Größen (Standard Chassis und Large Chassis) zu haben ist. Unter der langen Motorhaube sitzt ein frei saugender Ford Duratec-Vierzylinder, der aus zwei Litern Hubraum 180 PS und 194 Nm an den Start bringt. Dessen Antriebsmoment fließt über ein manuelles Fünfgang-Getriebe an die Hinterräder, die an einer De-Dion-Achse geführt werden. In der R-Variante optimiert dort ein Sperrdifferential die Traktion.

Bei einem Gewicht von rund 560 Kilogramm (je nach Ausstattung) spurtet der Zweisitzer in knapp fünf Sekunden auf Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 210 km/h. In Großbritannien wird der Caterham 360 zu Preisen ab umgerechnet rund 45.500 Euro angeboten, das R-Pack kostet 1.200 Euro Aufpreis.

Hubschrauberteile recycelt

Deutlich teurer dürfte der Caterham 360R werden, den die Sportwagenmanufaktur jetzt in Zusammenarbeit mit der britischen Luftwaffe (RAF – Royal Air Force) aufgelegt hat. Das Unikat soll als Spendensammler dienen und wird über ein britisches Auktionshaus versteigert. Der Verkaufserlös geht zugunsten des RAF Benevolent Fund, der sich um verletzte Soldaten kümmert. Vorgestellt wurde das Einzelstück im Rahmen des britischen F1-Laufs in Silverstone.

Der Brückenschlag zur RAF dokumentiert sich mit der Verwendung von ganz besonderen Teilen am Sportwagen. So wurden für die Karosserie-Panels und den Innenraum Teile eines Puma-HC2-Hubschraubers adaptiert oder recycelt, der 1972 in Dienst gestellt wurde, weltweit im Einsatz war und vor Kurzem das Ende seiner Nutzungsdauer erreicht hatte. Teile der Alu-Außenhaut stammen direkt vom Heckleitwerk des Puma, an der hinteren Trennwand findet sich sogar noch der Türabwurfgriff aus dem Hubschrauber. Die Tarnlackierung wurde direkt übernommen, angrenzende Flächen passend in Nato-Oliv lackiert. Der Caterham-Rahmen wurde ergänzend im Farbton Wüstensand überzogen.

Details des Puma wurden im Innenraum übernommen. Die gesteppte Schalldämmung des Fluggeräts kleidet die Türverkleidungen sowie die Tunneloberseite und bildet die Polsterung für die Sitze aus Kohlefaser. Die Evakuierungsanweisungen des Hubschraubers wurden beibehalten und in die Verkleidung eingenäht. Die Armaturentafel trägt passend zum Hubschrauber-Cockpit eine satinschwarze Lackierung, die verbauten Schalter stammen aus dem Puma. Der Startvorgang wurde auf den dreistufigen Ablauf im Hubschrauber angepasst. Dessen Navigationsuhr nimmt einen zentralen Platz auf dem Armaturenbrett ein. Abgerundet wird der Militär-Look durch eine Munitionskiste unter der Motorhaube, die die neue Heimat für die Starterbatterie bildet. Auf der Haube sind alle Projektbeteiligten mit Namen verewigt.

Die Auktion für das Caterham-Unikat läuft vom 15. August bis zum 12. September auf der Auktionsplattform Collectingcars.com. Erwartet wird ein Erlös von über 100.000 Pfund (rund 118.000 Euro).

Das ist der Puma HC2

Der Puma HC2 ist ein mittelschwerer Transporthubschrauber, der von Aérospatiale (heute Airbus) aus Frankreich zusammen mit dem einstigen britischen Hersteller Westland gebaut wurde. Die Version HC2 ist eine modernisierte Variante des Ursprungsmodells HC1, das seit Januar 1971 für die Royal Air Force flog. Die Briten nutzten ihre insgesamt 48 Pumas unter anderem im Falklandkrieg 1982 sowie später im Irak und in Jugoslawien. Ab 2011 erfolgte für die Hälfte der Flotte das Upgrade zur heutigen Version HC2, deren Dienstende eigentlich für 2022 eingeplant war. Derzeit sucht die Royal Air Force nach einem Ersatzmuster für den Puma, eine finale Entscheidung darüber gibt es allerdings noch nicht.

Heute stehen bei den Briten noch 23 von 24 umgerüsteten Puma HC2 im Einsatz, einer ging 2015 bei einem Landeunfall verloren. Als Truppentransporter kann der Puma HC2 bis zu zwölf Soldaten samt Ausrüstung aufnehmen. Die maximale Zuladung liegt bei 16 Passagieren oder zwei Tonnen Fracht – entweder in der Kabine oder als Außenlast unter dem Rumpf.

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Fazit

Caterham hat zusammen mit der Royal Air Force ein Sportwagen-Unikat aufgebaut. Das RAF-Sondermodell setzt auf Teile aus einem Puma-Hubschrauber sowie einen Militärlook. Das Einzelstück wird zugunsten eines guten Zwecks versteigert.

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