Jetzt stellen Sie sich mal vor, Sie tragen diese Uhr am Handgelenk und gehen damit unter Menschen. Leute würden das tatsächlich sehen. Nein, es geht hier nicht um Sozialneid. Dass in Berlin-Mitte hin und wieder Cabrio-Dächer aufgeschlitzt werden, ist eine Sache. Aber auf die Bugatti Tourbillon Baguette kann doch eigentlich kaum jemand neidisch sein, oder? Denn dieser Klunker ist so auffällig, dass man ihn entweder anbeten oder den Geschmack des Träges schräg finden muss. Vielleicht kennen Sie es aus der Marktforschung – wir versuchen das jetzt mal am Beispiel dieser Uhr und erstellen eine sogenannte Persona. Also in unserem Fall den hypothetischen und augenzwinkernd massiv überzogenen Entwurf eines Kunden aus der Kern-Zielgruppe.
"Maximilian Freiherr von Prunkenstein pendelt zwischen seinem Schloss in der Toskana, dem Penthouse in Singapur und einer Alpenvilla mit mehr Glasflächen als Wänden hin und her. Maximilian besitzt einen Weinberg in Bordeaux, ein Dressurpferd namens "Liquidity" und eine Sammlung handgeschriebener Manuskripte berühmter Autoren, die er bei seinen Dinner-Parties als Untersetzer für Whiskeygläser benutzt. Der Freiherr hüllt sich ausschließlich in maßgeschneiderte Anzüge, deren Farben an die Auslage einer Eisdiele erinnern. Zeit misst er nicht in Sekunden, sondern in Karat. Maximilian ist der Auffassung, dass eine Uhr ohnehin nicht die Zeit, sondern seine Überlegenheit anzeigen sollte. Vor dem Hintergrund, dass er 2011 versehentlich Unmengen Bitcoin gekauft hat, weil er dachte, es handle sich um Chips für ein Online-Casino, entbehren die Glaubenssätze des Freiherrn von Prunkenstein zwar nicht einer gewissen Ironie, aber sei's drum."
So oder so ähnlich könnte ein Kunde der Jacob & Co. Bugatti Tourbillon Baguette aussehen. Wir wissen, dass es in der Realität nicht so ist – das Augenzwinkern haben Sie sicher mitgelesen. Abgesehen von der diskussionswürdigen Opulenz der Uhr, sind natürlich die Technik und Raffinesse der Fertigung auf höchstem Niveau. Im Ziffernblatt wird nicht nur das Instrumentencluster des Bugatti Tourbillon aufgegriffen. Tatsächlich verfügt die Uhr über einen Motorblock-Automatenmechanismus aus Saphirglas, in dessen Innerem 16 Titankolben von einer 22,37 mm langen Kurbelwelle angetrieben werden. Ein Knopfdruck setzt dieses mechanische Schauspiel in Gang. Weitere Designelemente zitieren den Heckflügel, den Hufeisengrill und die Form der Fenster des automobilen Vorbilds.
Die Tourbillon Baguette ist das mit Diamanten und Rubinen besetzte Extra-Sammlerstück, das in einer kleinen Auflage von nur 18 Exemplaren entstehen wird. Ihren Beinamen "Baguette" verdankt die Uhr übrigens nicht den beliebten französischen Backwaren, sondern dem besonderen "Baguette-Schliff" der aufgesetzten Edelsteine. Dabei handelt es sich um eine längliche, rechteckige Form mit gestuften Facetten. Die ebenso geschliffenen Rubine an der Unterseite sollen an die Rücklichter des Hypercars erinnern.

Die Rubine an der Unterseite der Jacob & Co. Bugatti Tourbillon Baguette sollen an die Rücklichter des automobilen Vorbilds erinnern.
Während der Basispreis des Bugatti Tourbillon mit rund 4,5 Millionen Euro beziffert werden kann, gibt es für die entsprechende Uhr noch kein Preisschild. Gemessen an den verwendeten Materialien und verglichen mit anderen Uhren von Jacob & Co. ist aber anzunehmen, dass dieses Exemplar als Baguette siebenstellig kostet. Das Standardmodell hoch sechsstellig. Für Maximilian Freiherr von Prunkenstein jedenfalls kein Problem.