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BMW iX M60 auf der CES Las Vegas
Das M-onster aus Bayern mit 619 PS und 1.100 Nm

Inhalt von
CES 2022

BMW präsentiert das neue Top-Modell des Elektro-SUV iX, den M60. Das Doppelmotor-Ungetüm reißt markenintern etliche Rekorde und rennt 250 km/h schnell.

BMW iX M60 Premiere
Foto: BMW

Die BMW-Abteilung für besonders rasche Fortbewegung, die M-GmbH, hat mit schweren SUV schon lange keine Berührungsängste mehr. Aber der hier verschiebt die Relationen dann doch noch ein gutes Stück weiter ins Kolossale: Bühne frei für den neuen BMW iX M60, den die Bayern im fernen Las Vegas auf der Messe CES ins Rampenlicht rollen. Und die nun dritte Variante des großen Elektro-SUV geht nicht nur innerhalb des BMW-Programms im schneller-stärker-weiter-Wettbewerb auf Rekordjagd.

Unsere Highlights

Stärkster Elektro-BMW aller Zeiten

Das arbeiten wir am besten gleich zu Beginn ab, bevor wir ins Detail gehen. Denn der Fünfmeter-Brocken hat ein paar sehr vergnügliche Werte in petto. Der iX M60 ist nicht nur das bislang stärkste und schnellste E-Fahrzeug der Marke überhaupt, er ist auch in der langen BMW-Historie das Auto mit dem gewaltigsten Drehmoment. Nämlich vierstellig: Schon im "Normalbetrieb" fallen bis zu 1.015 Newtonmeter über die 21-Zöller her. Und soll die Gaudi mittels Launch-Control maximal sein, werden kurzfristig 1.100 Nm freigeschaltet. Dann fällt die 100-km/h-Marke nach 3,8 Sekunden.

BMW iX M60 Premiere
BMW
Kristall-Look für den zentralen Dreh-Drück-Steller, kennt man bereits aus den beiden anderen iX-Modellen.

Beide Motoren, der stärkere sitzt an der Hinterachse, bringen es auf eine gemeinsame Systemleistung von maximal 455 kW/619 PS. Das ist übrigens die 14-fache Leistung des Dacia Spring, damit das auch passend visualisiert wäre. Jeden für sich gerechnet ist es sogar noch mehr, 190 kW leistet die vordere Maschine maximal, mit 360 kW Antriebspower kann der hinten installierte Motor aufwarten, der im Alltag meist alleine den Vortrieb regelt. BMW setzt beim iX generell wie schon bei anderen Modellen auf die im E-Autobau relativ seltene Variante der stromerregten Synchronmaschine. Deren Hauptvorteile sind die hohe Leistungsdichte und der Verzicht auf Permanentmagnete im Aufbau, was den bei permanenterregten E-Motoren nicht unumstrittenen Einsatz von Seltene-Erden-Metallen vermeidet.

Mächtig Power an der Hinterachse

Für den an der Hinterachse montierten Motor verwendet BMW eine sechsphasige Ansteuerung mit einem Doppel-Inverter, was die Maximalleistung gegenüber einem Dreiphasenmotor deutlich steigert. Dadurch liegt auch die Leistungsdichte der hinteren Einheit spürbar höher, hier entwickelt die Maschine 2,59 kW pro Kilogramm, die vordere Antriebseinheit kommt dagegen auf 1,96 kW/kg. Die von BMW entwickelten Elektromotoren sollen einen Wirkungsgrad von 93 Prozent erzielen.

BMW iX xDrive 55
Uwe Fischer/BMW
Das Schnittmodell (in diesem Fall vom iX xDrive50) zeigt den 115,5-kWh-Akku im Unterboden des BMW.

Wer viel arbeitet, muss gut essen, deshalb bekommt der BMW iX M60 auch ordentlich eingeschenkt. Dabei kommt das bereits aus dem iX xDrive 50 bekannte Akkupaket zum Einsatz, das mit 115,5 kWh Gesamtkapazität einen nutzbaren Nettowert von 105,2 kWh bereitstellt. Auch hier eine lustige Relation zum Vergleich: Der Opel Rocks-E käme mit dieser Kapazität theoretisch über 1.500 Kilometer weit, ohne nachzuladen. Praktisch dann allerdings nicht, denn der BMW-Akku alleine wiegt mit seinen rund 600 Kilo mehr als der ganze Opel.

Der Onboard-Lader im BMW iX M60 verdaut bis zu 11 kW Ladeleistung bei Wechselstromladung, was auch an der heimischen Wallbox für erträgliche Tankzeiten über Nacht sorgt. Bedeutet aber auch: An den innerstädtisch oft angebotenen öffentlichen 22-kW-Ladepunkten ist nur halbe Kraft möglich. Am Gleichstrom-Schnelllader unterwegs auf Langstrecke kann dagegen mit bis zu 200 kW nachgefasst werden. BMW beziffert hier die Zeit von 10 auf 80 Prozent SOC mit 35 Minuten sowie eine Zeit von zehn Minuten, um einen auf zehn Prozent leer gefahrenen Akku mit zusätzlichen 150 km Reichweite zu versorgen.

Maximal 250 km/h schnell

Das Fahrwerk ist, na klar, "M spezifisch abgestimmt", weiß BMW zu berichten, die Luftfederung verfügt über eine automatische Niveauregulierung und beim Handling bewege sich der iX 60M "im fahrphysikalischen Grenzbereich mit der für BMW M Automobile typischen klaren Rückmeldung an den Fahrer". Das darf allerdings auch vorausgesetzt werden. Auf der Autobahn kann der iX M60 vielen anderen E-Mobilen auch eine lange Nase drehen, denn erst bei 250 km/h setzt die automatische Tempobegrenzung ein. Immerhin 50 km/h mehr, als dem iX xDrive50 zugestanden wird.

Von diesem iX xDrive50 kennt man weitere Spezifika aus dem Bereich der Assistenzsysteme und der Vernetzung, so kann der iX 60M natürlich auch eigenständig anhand der Navi- und Sensordaten adaptiv rekuperieren, die Sensorik und Rechenhardware für autonomes Fahren auf Level 3 ist bereits an Bord und über das neue BMW OS 8 wird in natürlicher Sprache mit dem Bordsystem geplaudert. Die mobile Datenanbindung erfolgt über ein integriertes 5G-Modul mit maximaler Geschwindigkeit.

Serienmäßig mit Laserlicht

Den Basis-iX hat das M-Modell eine bereits recht üppige Ausstattung voraus. Sie umfasst unter anderem das BMW Live Cockpit Professional und die BMW Natural lnteraction, die eine Bedienung mit Sprache und Gestik ermöglicht, das Bowers & Wilkins Diamond Surround Sound System, das BMW Laserlicht, den Komfortzugang, die Aktive Sitzbelüftung für Fahrer und Beifahrer und das Wärmekomfortpaket. Die Sportbremsanlage ist ebenfalls ein Serienumfang, ab Werk steht der iX M60 auf 21-Zoll-Aerodynamikrädern, optional kann man sich auch für 22-Zöller entscheiden. Serienmäßig ist außerdem das "Iconic Sounds"-System mit Sounduntermalung der Beschleunigung und einzelner Fahrmanöver.

Der BMW iX M60 im Video

Im Sportmodus hält der BMW iX M60 eine Launch Control Funktion bereit, die mit einer angemessenen Portion Drama zelebriert wird und laut Beschreibung "zu einem ganzheitlichen und besonders emotionsstarken Erlebnis" führt. Übersetzt: Ganz großes Kino für die Passagiere. Bei aktivierter Launch Control werden nicht nur die vollen 1.100 Nm Drehmoment freigegeben und die Assistenzsysteme des Antriebs auf den bevorstehenden Gewaltausbruch scharf gestellt. Dazu gesellt sich auch eine Po-Bepulsung in den Sitzen und eine entsprechende Inszenierung auf dem Zentraldisplay. BMW verspricht auch auf rutschigem Untergrund eine optimale Traktion ohne Antriebsschlupf, wenn der iX 60M mit Launch Control zur Attacke bläst und nach 3,8 Sekunden bei Tempo 100 Vollzug meldet. Das wird bei iX-Besitzern sicherlich eine sehr beliebte Funktion.

BMW iX M60: Verbrauch und Preis

Beim Verbrauch nach WLTP soll sich der BMW iX M60 auf dem Niveau des schwächeren iX xDrive50 bewegen. Bedeutet konkret 21,7-24,7 kWh auf 100 Kilometer und eine Normreichweite von 566 km. Sofern nicht all zu oft mit der Launch Control gespielt und die maximale Geschwindigkeit von 250 km/h ausgekostet wird, dürften im Realbetrieb ohne verhärmtes Geschleiche über 400 Kilometer problemlos drin sein, bevor die Ladesäule ruft.

Einen Basispreis hat BMW vorab verkündet, er fällt angesichts der gegenüber dem iX xDrive 50 (ab 100.000 Euro) deutlich erweiterten Serienausstattung und strammen Mehrleistung wenig überraschend aus: Bei 130.200 Euro geht es los. Außerdem steht bereits der Markstart fest: Im Juni 2022 wird der drehmomentstärkste BMW aller Zeiten den Asphalt in Falten legen.

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Fazit

Als 1972 die BMW M GmbH gegründet wurde, drehte sich noch alles um Leichtbau und Extrem-Sportwagen. Dass 50 Jahre später ein weit über 2,5 Tonnen schwerer Klotz mit elektrischem Allradantrieb unter dem M-Label debütieren würde, hatte sich damals garantiert noch keiner der Beteiligten ausgemalt. Auch heute wird der BMW iX M60 polarisieren, alleine schon wegen der brachialen Leistungswerte. Mit seinem Monster-Drehmoment jenseits der 1.000 Newtonmeter markiert der iX M60 einen neuen Fabelwert in der Markenhistorie. Seinen künftigen Besitzern verspricht das neue Modell zweifellos viel Fahrvergnügen.

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Erscheinungsdatum 07.12.2023

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